Lore & Chronicles


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#1 Mehrsprachig 

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Die Geschichte von Felix, dem Frippo - Versammlung zum Segensfest-Geschichtenabend im Jena Jahr 2601 (12.28.2018)

Es gibt viele Atysmasgeschichten über Yubos und Gingos und sogar den Kinitch. Doch heute Nacht werde ich euch eine Geschichte über einen kleinen Frippo erzählen, der fast das Segensfest ruiniert hätte.

Es war einmal, vor langer, langer Zeit ein Frippo, der fröhlich durch den Wald spazierte. Manchmal hielt er an um an Wildblumen zu knabbern, aber meistens hüpfte er einfach von Ort zu Ort. Mitten in einem seiner Sprünge jedoch traf ihn nun plötzlich etwas am Kopf.

*Bonk*

"Aua!" Felix blickte nach oben und sah einen großen Baum, der mit strahlenden Lichtern und Schmuck bestückt war. Schmuck, der genau so aussah wie die Kugel die ihn gerade am Kopf getroffen hatte.

Nun, dies war ganz klar ein Angriff und er wusste auch sofort was zu tun war. Er nutzte seine besondere Gabe und saugte flux all den Sap aus dem Baum.
Während er das tat wurde der Baum kleiner, der Schmuck schrumpfte und die Lichter gingen aus.

"Hah! Soviel dazu!" sagte Felix. "Aber, wo es einen gibt, da sind meist noch mehr. Ich sollte sicherstellen daß meine Brüder und Schwestern geschützt sind."

Und so durchstreifte Felix den gesamten Wald und wo immer er einen der gefährlichen Bäume sah saugte er ihm allen Sap aus und der Baum wurde dunkel.

Auf dem Weg nach Hause kam er an Avalae vorbei und hörte einige Homins über die Bäume reden.
"Wenigstens sind die Bäume in den anderen drei Ländern noch erleuchtet. Atysmas wird kommen."

Es gab Bäume in anderen Ländern! Auch diese mussten entsapt werden. Felix erkannte dies klar als seine Pflicht. Was auch immer dieses Atysmas sein mochte, die Bäume waren eine Gefahr für Frippos!

Und so reiste Felix zur Versteckten Quelle, in die Brennende Wüste, nach Pyr und Thesos und durch das Große Buschland in die Verdorrenden Lande, in die Städte der Einsicht und durch den Graben der Heimsuchung, dann ganz eilig durch die Strände des Überflusses hinein nach Aeden Aqueous.

Wo auch immer er war, er entzog allen Atysmasbäumen den Sap und verdunkelte sie. Am Tag vor dem Segensfest erreichte er Fairhaven.

Nun ist es ein nur wenig bekannter Fakt daß am Tage vor dem Segensfest, in den Abendstunden, Tiere und Homins miteinander sprechen können.

Und so kam es, daß als Felix gerade den Atysmasbaum vor Fairhaven bearbeitete, ein kleines rothaariges Trykerkind namens Ba’Hoolie Sindie zu ihm hinlief und rief: "Hör auf! Du ruinierst das Segenfest!" Felix hielt inne und sah sie überrascht an.

"Ein Baum wie dieser hat mich angegriffen und ich sorge nur dafür daß keine anderen Frippos ihnen zum Opfer fallen." erklärte Felix "Was ist denn das Segensfest?" fragte er dann, denn er hatte noch nie davon gehört.

"Das Segensfest ist jene Zeit wenn alle einander beschenken und der Atysmasmann durch den Himmel reitet und allen Geschenke bringt. Es geschieht nur einmal alle fünf Jahre und ist eine Zeit der Freude und des Friedens!"

Ein Atysmasbaum hätte dich nie angegriffen. Du musst ihn aus Versehen angerempelt haben. So, siehst Du?" Demonstrativ schlug sie gegen den Baum mit ihrer kleinen Faust und *Bonk* ertönte just das gleiche Geräusch das Felix bereits im Wald gehört hatte.

Felix dachte nach und überlegte und sinnierte und schliesslich wurde ihm klar daß er vielleicht einen Fehler gemacht hatte. "Ruiniere ich wirklich das Segenfest?" fragte er.

Sindie sagte, "Oy, weil wenn die Atysmasbäume nicht leuchten, dann kann der Atysmasmann unsere Dörfer nicht finden und keine Geschenke bringen. Und heute Nacht wäre die Nacht in der er kommen soll!"

Felix war nun sehr traurig, denn er begriff daß er in seinem Eifer seine Leute vor einer Gefahr zu beschützen, die es garnicht gab, er etwas getan hatte das sehr schlecht für die Homins war.

Zwar hatte er aufgehört den Baum zu entsappen, doch als er versuchte den Sap wieder zurückzuschicken geschah gar nichts. "Was kann ich nur tun? Ich kann den Sap nicht zurückschicken in die Bäume."

"Ich weiß es nicht" antwortete Sindie "aber ich wette daß Herr Schnee helfen kann. Er ist nicht weit von hier, auf der Seeninsel. Komm mit!" Felix folgte ihr und gemeinsam schwammen sie zur Seeninsel und fanden Herrn Schnee, bei seinem Ofen stehend.

"Ho, Ho!" sagte Herr Schnee. "Dafür brauchen wir ganz besondere Magie. Ich werde einen Keks backen, der das Problem lösen wird!"

"Aber, Herr Schnee, Deine Kekse sind doch nur gut um Schneehomins zu machen!" sagte Sindie.

"Glaubst Du etwa daß ich all meine Rezepte den Homins verrate? Ich habe ganz viele! Schauen wir mal. Ein bißchen hiervon, ein Löffel Zucker, eine Prise Würze, im Ofen anrösten und fertig. Quasi perfekt."

"Kleiner Frippo, iss nun diesen Keks und für den Rest der Nacht wird es dir genauso möglich sein Sap in Dinge hinein zu schieben wie es dir sonst gelingt ihn zu entziehen."

"Aber Herr Schnee, wie soll uns das denn gelingen bevor der Atysmasmann kommt?"

"Ich werde euch ein paar Pakte geben und du wirst den kleinen Frippo dann in alle Städte der neuen Lande tragen, dann geht es schnell. Fangt in Fairhaven an, da gebe ich euch einen zusätzlichen Pakt, so daß ihr auch nach Hause kommen könnt."

Also aß Felix den Keks, Sindie nahm ihn auf ihren Arm und sie teleportierten als erstes nach Farihaven, wo Felix den Atysmasbaum wieder aufpumpte. Dieser leuchtete so sehr, daß man sogar Sapschlieren an den Ästen bis in die Spitze sehen konnte.

Dann reisten sie in die Städte der Einsicht, nach Thesos und Dyron und Pyr und in die Städte und Dörfer im Majestätischen Garden und an jedem Ort füllte Felix die Bäume die er vorher entsappt hatte wieder auf und pumpte noch ein bißchen mehr hinein.

Schliesslich, in Avalae, setzte Sindie Felix auf den Boden und sagte: "Auf Wiedersehen, Herr Felix. Du hast alles wieder besser gemacht und jetzt ist es wirklich ein Felix Segensfest!"

Daraufhin sagte Felix "Sindie Ba’Hoolie, Du hast mir die wahre Bedeutung von Atysmas gezeigt!"
Dann ging jeder von ihnen nach Hause und der Atysmasmann lieferte in jenem Jahr nicht nur an alle Homins Geschenke, sondern auch ganz besondere Leckereien an alle Frippos des Waldes.

Und seit jenem Tage haben Atysmasbäume diese zusätzlichen Spiralen aus Sap, die um die Äste herum verlaufen.

4 mal geändert | Zuletzt geändert von Margote (vor 3 Jahren)

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Geschichte erzählt von Kyriann - Versammlung zum Segensfest-Geschichtenabend im Jena Jahr 2601 (12.28.2018)


Der schwarze Drache - Ba Nhor Drakan
Ein Trykermärchen


Es war einmal, vor langer Zeit, ein kleiner Tryker namens Naroy. Nun wirst Du sicherlich sagen, daß klein und Tryker zusammen ein Pleonasmus sind, doch dem ist nicht so.
Naroy war wirklich sehr klein, zuallererst weil er noch sehr jung war, aber auch weil er selten sonderlich hungrig war - obgleich seine Mutter ihm stets die Taschen mit Pfefferkuchen und Früchten füllte – und schliesslich, weil alle um ihn herum große, ausgelassene Fyroskinder waren.
Denn, Du musst wissen, Naroy lebte mit seiner Mutter in Pyr. Und er lebte deswegen in Pyr, weil seine Mutter selbst eine Fyros war. Eine wunderschöne, großgewachsene Fyros mit feurigem Haar und einer wilden Locke darin, kurz: eine waschechte Fyros.
Und unser Naroy, so klein, mit Armen und Beinen die wie Stecknadeln wirkten, der hatte grüne Haare…
Das Grün war jedoch so dunkel, daß es bald schwarz wirkte.
Und das ist auch der Grund warum Naroy oft von seinen Spielgefährten gehänselt wurde. Selbst mit überhominischen Anstrengungen gelang es ihm nie, es ihnen beim Rennen oder Kämpfen gleichzutun. Stets endete er auf der Rinde liegend, keine Pfefferkuchen mehr in der Tasche und sein dunkles Haar verwuschelt mit Sägemehl wirkte noch grüner als zuvor.

Naroy hatte kein einfaches Leben, doch war er mutig und von fröhlicher Natur. Er schüttelte das Sägemehl aus und kehrte heim ohne sich zu beklagen, wo ihm dann seine Mutter Geschichten von Fyrak erzählen würde. Auf ihrem Schoß schlief er jedes Mal ein, das feurige Haar seiner Mutter berührend.

“Hey, kleiner Welpe! Zeig uns mal, was du kannst! Komm und kämpfe!”
Naroy weiß sehr genau, daß er keine Chance hat gegen den Berg an Muskeln der gerade diese Herausforderung ausgesprochen hat.
“Nein! Du bist ja nur ein Verlierer der die verprügelt die kleiner sind als er! Such dir jemanden auf deiner Augenhöhe, geh doch zu Fyrak!”

“Fyrak? Du bist nur ein nichtsnutziger Tryker, hör auf von Dingen zu reden von denen du keine Ahnung hast!”
“Ohja, ich bin ein Tryker und klein. Aber ich bin mutig! Ich werde… ich werde zu Fyrak gehen!”
“Hahaha! So sieht’s aus, du Zwerg, du! Dann bring uns mal einen Drachen und dann kannst du anfangen dich als gleichwertig aufzuführen.”
“Okay! Ich werde euch allen beweisen, daß ein Tryker soviel wert ist wie hundert Fyros!”

Naroy rennt nach Hause und packt seine Tasche. Viele Pfefferkuchen und seinen Übungsstab nimmt er mit. Als er gerade das Haus verlässt begegnet er seiner Mama, die gerade nach Hause kommt.

“Oh, mein Schatz, da bist du ja! Was machst du denn mit der Tasche? Stell sie schnell ab, wir essen gleich zu Abend. Du kannst mir beim Zubereiten helfen.”
“Aber, Mama...”
Wenngleich Naroy sich durchaus in der Lage fühlt Fyrak entgegenzutreten, so bevorzugt er es dennoch vor dem Stirnrunzeln seiner Mama halt zu machen. Wie man sieht haben auch die verrücktesten Helden ab und an gesunden Hominverstand. Ein vorübergehendes Ende der Expedition Fyrak zu finden.

“Mama, alles ist in Ordnung nun. Kann ich raus zu meinen Freunden?”
“Na klar, mein Schatz! Gib mir einen Kuss und dann ab mit dir! Aber denke dran, daß es schon spät ist; bleib nicht zu lange.”

Naroy lässt diesmal die Tasche zurück und stopft sich nur die Hosentaschen mit Pfefferkuchen voll bevor er in die Straßen von Pyr entflieht. Während er zum Haupttor eilt, egal wie schnell er auch rennt, so wird doch unweigerlich das Licht immer rötlicher und der Himmel ändert seine Farbe zu diesem wunderschönen Orange. Am Haupttor angekommen stößt er auf zwei Wächter.
“Oh oh oh! Wen haben wir denn hier?”
“Ich bin’s nur, Naroy.”
Der Blick des Wächters scheint aus großer Höhe auf Naroy zu fallen.
“Und was machst Du zu dieser Uhrzeit hier, Naroy?”
Naroy zeigt seinen Übungsstab vor.
“Ich werde Fyrak finden und beweisen daß ich soviel wert bin wie einhundert Fyros!”
Die Wächter lachen so laut, daß ihre Anführerin herauskommt um zu sehen was vor sich geht.
“Was ist hier los?”
“Hahahahaha! Der kleine Welpe hier möchte die Rippen des Feuerbringers mit seinem Stock streicheln.”
Die Anführerin, eine gute Freundin von Naroys Mutter, erkennt ihn und lächelt ihm freundschaftlich zu.
“Ich bin sicher daß du mutig genug dafür bist, Naroy. Dennoch ist es spät und deine Mama wird sich sorgen. Ich behalte deinen Übungsstab hier und gebe ihn dir morgen zurück, damit du deine Suche wieder aufnehmen kannst. In der Zwischenzeit gehst du nach Hause.”
Mit blitzschneller Bewegung hat sie Naroy entwaffnet und dreht den Jungen in die andere Richtung.
Bedrückt macht sich Naroy auf den Weg, aber er gibt noch nicht auf. Seine Schritte bringen ihn ins Herz der Stadt und er sieht sich überall nach Wegen um, um doch noch im Schutz der Dunkelheit Pyr verlassen zu können.
In der Nähe der Schmiede findet er etwas Kohle mit der er sein Gesicht und seine Hände schwärzt. So klein wie er ist schleicht er ungesehen durch die Dunkelheit und nähert sich dem Nordtor. Den Wächtern fällt der kleine Schatten mit grünem Haar nicht auf, der zwischen Wand und Torlichtern hindurch schleicht und dann ohne einen Mucks zu machen Richtung Stall verschwindet.

Er hatte es geschafft! Doch nun ist wahrhaftig Nacht und Naroy kann die Hand vor Augen nicht sehen. Er wählt eine zufällige Richtung, marschiert vorwärts und stolpert auf dem unebenen Boden.
Er steht kurz vor der Verzweiflung als ihm bewusst wird: sein Fall wurde von einem seltsamen Yubo ausgelöst, der einen roten Hut trägt!

“Oh, entschuldige, kleiner Yubo! Ich hoffe ich habe dir nicht weh getan. Verzeihst du mir wenn ich dir einen Pfefferkuchen gebe?
Der Yubo kommt näher, knabbert am Pfefferkuchen und setzt sich zu Naroys Füßen.
“Wenn du nur sprechen könntest! Mit einem solchen Hut auf dem Kopf weisst du doch ganz bestimmt wo Fyrak ist.”
“Oh, nein. Ich habe keine Ahnung von Fyrak. Ich bin ein Atysmasyubo!”
Naroy fällt vor Staunen die Kinnlade herunter.
“Aber warum suchst du nach Fyrak?”
Naroy erzählt die ganze Geschichte und der Yubo verfällt in tiefe Gedanken.
“Ähm, wenn ich einen Drachen herbringe, kannst du ihm dann auch etwas von den Pfefferkuchen geben?”
“Oh! Das ginge? Natürlich! Ich geb’ euch beiden alle meine Pfefferkuchen!”
Naroy springt den Yubo an um ihn zu umarmen.
“Vorsicht! Mein Hut! Mein Hut! Bleib hier und versuch nicht mir zu folgen. Du könntest ihm Angst machen.”
“Versprochen! Ich bewege mich kein Stück!”

Der Yubo rennt in Richtung Stall zu seinem Komplizen, dem Atysmasmektoub mit dem Geweih am Kopf angebracht.
“Touby, mein Freund. Du musst mir helfen! Als Dank werden wir beide eine Menge richtig gute Pfefferkuchen bekommen!”
“Hmm, ich habe Interesse. Was muss ich tun?”
“Ein kleiner Homin ist auf mich draufgefallen und er würde gerne Fyrak sehen. Natürlich ist es außer Frage das wir den Feuerbringer stören, aber: wenn du deine Hörner auf den Rücken bindest und einen Shookistamm auf den Schwanz und dann einer großes, schwarzes Tuch überwirfst dann bin ich mir ganz sicher daß du dank der Dunkelheit aussehen wirst wie ein echter Drache! Noch ein bißchen Feuerwerk aus dem Rüssel und die Sache ist perfekt!
Gesagt, getan. Touby hat sich in einen schwarzen Drachen verwandelt.
“Du siehst großartig aus! Auf zu dem kleinen Homin! Wenn du nah an ihn rankommst stell dich auf die Hinterbeine. Du wirst riesig wirken im Vergleich!”

Naroy erblickt den Yubo dem ein gigantischer, schwarzer Schatten folgt und seine Augen werden riesig vor Erstaunen.
“Oh, der ist ja riesig! Aber warum ist er schwarz? Ich dachte Fyrak ist so rot wie die Haare meiner Mutter.”
“Ja, ja sicher. Fyrak ist rot. Rot wie der Zorn, der alles zerstört. Wie das Feuer, das Unheil bringt. Nicht wie das Haar deiner Mutter. Dieser hier ist schwarz, denn er bringt die Süße der Träume und sternenübersähter Nächte. Schwarz wie dein Haar, du mutiger, wundervoller, kleiner Tryker. Er ist schwarz, damit man die vielen Farben des Feuerwerks besser sehen kann.”
Und Touby beginnt die Feuerwerkskörper abzuschiessen, in allen Farben und mit lautem Knall, so daß alle Kinder Pyrs davon aus den Betten gelockt werden und am Stall vor Freude tanzen, als sie Naroy und den Drachen erblicken.
BRAVO! BRAVO! LANG LEBE NAROY! LANG LEBE DER SCHWARZE DRACHE!
Im Triumpfzug, getragen von seinen Freunden kehrt Naroy nach Hause zurück.

Und wenn der kleine Tryker einmal erwachsen sein wird so wird er der Gründer der Wache des Schwarzen Drachen sein. Aber das ist eine andere Geschichte.

5 mal geändert | Zuletzt geändert von Margote (vor 5 Jahren)

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Geschichte erzählt von Kyriann - Versammlung zum Segensfest-Geschichtenabend im Jena Jahr 2596 (12.26.2017)


Die zerrissene Maske

Du weißt, dass wir traditionell rot-weiße Kleidung zum Segensfest tragen, aber weißt du auch warum?
Dies ist eine Geschichte, die mir im Dschungel erzählt wurde.

Es gab einmal einen Kwaï, der den Glauben an die Kami verloren hatte und sich dazu entschlossen hatte unter den Matis in der Kirche Jenas zu leben. Dennoch war er weiterhin sehr beliebt, umgeben von Freunden aus den vier Nationen, weil er außerdem sehr freundlich war, immer bereit seinem Nächsten zu helfen. Seine Maske spiegelte seine innere Gelassenheit wider, ohne den geringsten Makel.
Eines Tages schläft unser Kwaï, müde, am Rande eines Feuers an einem abgeschieden Ort in der Stadt Yrkanis ein. Als er wieder erwacht fühlt er sich ein bisschen zittrig, nicht wie sonst, er konnte aber nicht sagen warum. Während er ins Zentrum von Yrkanis zurückkehrt, bemerkt er die Blicke der Homins, die ihn begegnen. Sie kommen ihm vor, wie Blicke der Angst oder der Wut. Seine Maske drückt mehr und mehr und er hält Ausschau nach einer Oberfläche, die glatt genug ist, um sie darin zu begutachten. Oh Graus! Er fällt auf die Knie und Tränen fließen über seine Maske, jedoch ohne die Male zu tilgen, die die Maske von einem Ende zum anderen mit Streifen versehen haben, rote und weiße Kratzer, Zeichen von Verrat und Schande. Vergebens versucht er sie zu entfernen und, in Schande gehüllt, schließt er sich selbst in seinen Helm ein und weigert sich ihn wieder abzunehmen, unter welchen Umständen auch immer.
Da ist er nun, die Rinde entlang wandernd, elend, in seinem Helm eingeschlossen, nicht in der Lage die Süße des Windes, oder die Strahlen des Tagessterns auf seiner Maske, zu spüren.
Unter uns gesagt, ich denke das Schlimmste war, dass er nicht in der Lage war an der Bar in netter Begleitung ein Bier zu genießen, aber na gut, dies ist eine Geschichte über die Zoraï, nicht die Tryker.
Aber trotz dieser Male, bleibt er ein guter Homin und eines Tages wird er von einer Zoraï am Eingang zum Kitin-Nest im Almatiwald angesprochen. Sie hat dort drin einen sehr wertvollen Anhänger verloren und braucht Hilfe ihn wiederzufinden. Und da sind sie nun, den Gefahren dieses Ortes gemeinsam Seite an Seite begegnend. Nach vielen Kämpfen finden sie sich in einem abgeschiedenen und ruhigen Raum wieder, in dem wechselnde Lichter herrliche Bilder an den Wänden erzeugen. Das Schauspiel ist eindrucksvoll und mit Fröhlichkeit erfüllt, der Anhänger ist da!
Die Freude der Zoraï wärmt das Herz des so traurigen Kwaïs.
— Ari’kami Kito, Ihr seid so ein guter Homin. Aber warum nehmt Ihr nicht Euren Helm ab? Nu würde Euch gern danken und Eure Züge in mein Gedächtnis eingravieren.
— Shikyo-né, kai’bini, fragt mich das nicht.
— Aber warum? Der Ort ist abgelegen und die Lichter sind so schön. Bitte zeigt mir Eure Maske!
Ohne ein Wort, neigt der Kwaï seinen Kopf und nimmt seinen Helm ab, seinen Blick wieder auf die Homina richtend. Tränen der Schande fließen lautlos über die Maske.
— Oh! Die Augen der Homina werden weit und sie streckt ihre Hand in Richtung der Maske aus, bis sie die Male berührt.
— Né, ich kann es nicht glauben, Ihr seid zu freundlich, um diese Male zu tragen. Was ist geschehen?
Er setzt seinen Helm wieder auf und erzählt seine Geschichte.
— Aber Ihr dürft auf keinen Fall diese Male verstecken! ruft die Homina aus. Wenn Ihr sie versteckt, bestärkt es denjenigen, der sie Euch verpasst hat. Wenn Ihr sie jedoch offen zur Schau tragt und dabei Euch selbst treu bleibt, widersetzt Ihr Euch der Gefahr und seid stärker als er. Glaubt mir, Ihr seid nicht was diese Male bedeuten.
Der Weg zurück ist ruhig und gerade bevor sie das Kitin-Nest verlassen dreht sich die Zoraï zu unserem Homin um:
— Bitte vertraut mir, nehmt Euren Helm ab und geht erhobenen Hauptes. Ich werde Euch folgen.
Begeistert von den Worten der weisen Zoraï, nimmt der Kwaï seinen Helm ab und geht zurück zu den Anderen. Die ersten Begegnungen sind schwierig, aber die Anwesenheit der Zoraï macht ihm Mut und die Freundlichkeit des Kwaï triumphiert schließlich über die letzte Zurückhaltung.
Das Segensfest ist da und der Kwaï vervielfacht die guten Taten so sehr, dass diese roten und weißen Male, zwischen allen sichtbar, mit Freude aufgenommen und sogar erhofft werden.
Aus diesem Grund, haben sich Homins, die keine Masken tragen, angewöhnt während des Segensfestes rot und weiß an ihrer Kleidung zu tragen.

2 mal geändert | Zuletzt geändert von Lutrykin Storyteller (vor 5 Jahren)

#4 Mehrsprachig 

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Geschichte erzählt von Kyriann - Versammlung zum Segensfest-Geschichtenabend im Jena Jahr 2596 (12.26.2017)


Das Licht des Feuers

Es war einmal ein junges Trykermädchen, das glücklich war in seiner Familie. Der Name unseres Trykermädchens war Rippie Be' Loppy und sie ist friedlich in den Seenlanden aufgewachsen und einer Familie zugehörig, der die Hominheit wichtiger war als Sap oder Glaube. So kam sie mit Saps aller Art zusammen und war offen für die Schätze der Freundschaft. An einem Tag tanzte sie mit einem Zoraï und am nächsten trainierte sie mit einer Matis, das Leben verlief gleichmäßig und sanft da soviel Lebensfreude das Haus erfüllte. Der Haushaltsvorstand war ebenfalls eine Trykerin. Rippie liebte ihre Anführerin und sah sie als eine Art ältere Schwester an. Manchmal bemerkte sie, wie diese sich in sich selbst zurückzog, denn sie hatte bereits bevor die Kitin Atys heimsuchten Schreckliches erlebt. In jenen Momenten war Rippie immer für ihre ältere Schwester da und sie mussten nur ihre anderen Familienmitglieder aufsuchen um die Dunkelheit mit Freude und Lachen zu vertreiben. Nichts schien ihnen etwas anhaben zu können.

Nach und nach jedoch, wurden die Treffen mit den anderen seltener, einer nach dem anderen verschwand schließlich ganz, denn nichts im Leben ist unantastbar. 
Und so kam es, dass eines Tages nur noch Rippie und ihre ältere Schwester da waren. Rippie versuchte vergebens die Freude am Leben zu erhalten, doch es fehlte das Herz und ohne das Lachen der anderen wurde es zunehmend schwerer die Dämonen ihrer Schwester zu beherrschen. 
Es kam der Tag, an dem, fern von Rippies Freundschaft, der Haushaltsvorstand ihre Beherrschung ganz verlor. Gequält, ihren Dämonen ausgesetzt, schloss sich die Anführerin der Dunkelheit an, brach alle Brücken zur Hominheit hinter sich ab und legte die Zügel ihres Hauses nieder.
Rippie hatte schwere Schuldgefühle über ihre Abwesenheit und suchte lange, vergebens nach ihrer Schwester ohne dabei noch auf sich selbst zu achten. So wurde sie zu einer wahren Wilden und sprach nicht mehr mit den Homins. 
Erschöpft und untröstlich kehrte Rippie nach Avendale zurück und traf die schreckliche Entscheidung ihr Haus zu verlassen, denn es erinnerte sie zu sehr daran, wie glücklich sie gewesen waren. 
Rastlos wanderte sie für eine lange Zeit und fand an keinem Ort Zuflucht vor der Flut ihrer überwältigenden Erinnerungen, bis sie, eines Tages, auf ein weinendes Kind stoß. 

Wieder fand sie sich in den Seenlanden, angezogen von jener Süße die sie, trotz allem, doch wiederfinden wollte. Dort hörte sie das Weinen, tränenreiches, leises Schluchzen, als wolle der weinende Homin keine Aufmerksamkeit erregen. 
Sie nun, die so viel geweint hatte, konnte dem Schluchzen nicht widerstehen und näherte sich, leise, dem in einem Bambú-Wäldchen versteckten Mädchen, das ganz in Lumpen gekleidet war. Sie befürchtete das Mädchen würde wegrennen und vielleicht zu den Cloppern am Strand geraten, und so sprang Rippie einfach hinüber, griff das kleine Mädchen und umarmte sie fest. Anfangs kämpfte das Kind mit aller Kraft, doch zügig wurde sie von Erschöpfung übermannt, schluchzte in Rippies Armen und schlief schließlich ein. 
Lange Zeit wartete Rippie auf das Erwachen des Kindes und als sie schließlich die Augen öffnete, lächelte Rippie und setzte an die Kleine nach ihrem Namen zu fragen und wie sie hierhergekommen war. Doch, weil Rippie so lange mit niemandem gesprochen hatte, kam nichts als ein Krächzlaut aus ihrem Munde. So brachte sie das Mädchen zum Lachen und Rippie drückte den kleinen Körper wieder fest an sich, als sie beide schluchzend lachten. Rippie hatte einen Grund zu leben gefunden. 
Rippie und das kleine Mädchen durchwanderten Atys in alle Himmelsrichtungen. Rippie sprach, lehrte, zeigte und das kleine Mädchen lauschte, lernte und übte. Abends schliefen sie unter dem Himmelsgewölbe und den Wurzeln ein. War eine traurig, so war die andere für sie da. War eine glücklich, so wurde die Freude durch die andere gestärkt. Yubos folgten ihnen, wohin sie auch gingen und selbst die Clopper machten vor so viel Freude halt. 

An einem Segensfestmorgen spürt Rippie eine Präsenz und wacht plötzlich auf um vor sich eine unbekannte Homina zu erkennen. Sie schaut sich nach dem kleinen Mädchen um, doch kann sie sie nirgends sehen. Rippie erblasst. Doch die unbekannte Homina vor ihr lächelt sanft und spricht mit leiser Stimme:
“Suche nicht mehr nach dem kleinen Mädchen. Ohne im Gegenzug etwas zu erwarten hast Du sie unter deine Fittiche genommen und sie gelehrt. Sie hat nun ihr Schicksal erfüllt. Um dich zu belohnen werde ich dir zwei Dinge geben: zuerst wirst Du die gemeinsamen Glücksmomente niemals vergessen und Du wirst immer Kraft aus ihnen ziehen können, wenn Du es brauchst. Als Zweites gebe ich dir diesen Feuerstein, mit dem Du Lagerfeuer wirst anzünden können in denen die Bilder der Freundschaft leuchten werden. Jene, für die die Feuer entzündet werden, werden Linderung ihrer Qualen spüren.”
Die Homina erhebt sich und hält Rippie einen Feuerstein hin, welcher ein diffuses Leuchten abgibt. 
“Nimm ihn, Rippie, und verbreite Freude auf Atys.” Die Unbekannte verschwindet.

Seitdem bereist Rippie alle Pfade auf Atys. Sie kennt jeden Winkel und jede Nische und teilt die Schönheit mit jenen, die einen Teil der Reise mit ihr bestreiten. Am Ende eines jeden Tages entzündet sie das Lagerfeuer für die Reisenden. Die Homins glauben Kinderlachen zu hören und sehen in den Flammen ein Lächeln das ihre Herzen erwärmt.

Und schließlich kehren, einer nach dem anderen, ihre Brüder und Schwestern zum Haus zurück…

Zuletzt geändert von Lutrykin Storyteller (vor 5 Jahren)

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Geschichte erzählt von Naton - Versammlung zum Segensfest-Geschichtenabend im Jena Jahr 2596 (12.26.2017)


Die Macht des Goo
Eine Karavaneers-Geschichte


Freunde, hört mich an!

Zu jener Zeit kannten die Homins noch keine Kamis. Jedoch lebten und beobachteten die Kamis Atys, solange es denn ihre Zeit erlaubte. Jena war noch immer ihr absoluter Kami.

So wurden die Homins von einem von ihnen beobachtet. Er ließ sich inmitten eines Fyrosdorfes nieder und nahm das Aussehen eines Brunnenrandes an. Jeden Morgen zog eine junge Homina Wasser aus dem Brunnen, um die erste Mahlzeit des Tages vorzubereiten. Ihr Name war Ulynarus, und an diesem Morgen war sie guter Laune. Während sie an dem Seil zog an dem der Eimer hing, sang sie mit einer sanften und warmen Stimme einfache Rythmen, welche den Kami jedoch zutiefst beunruhigte. Er wartete mehr und mehr auf diesen Moment des Tages.

Eines Nachmittags betrat ein junger Händler das Dorf. Ein Schönredner, gekrönt mit einem Hauch Exotik, verführte er die wunderschöne Ulynarus mit Leichtigkeit. Ihr morgendlicher Gesang begann immer Tiefer und Fröhlicher zu werden.

Für drei Tage und 3 Nächte blieb sie an der Seite ihres Prinzen, taub aller Warnungen seines Gefolges, und lebte einen Moment der intensivsten Fröhlichkeit. Als er das Dorf verlies, wollte sie ihm folgen, doch er, mit mörderischen Worten, erklärte ihr, dass er das nicht wollte. Er mochte die Einsamkeit und die Wechsel der Hominas zwischen den Dörfern. Er dankte ihr für die schöne Zeit in Gesellschaft und versicherte ihr, er würde von ihr eine unvergessliche Erinnerung mit nehmen, verabschiedete sich dann von ihr und ging ohne zurückzublicken.

Ulynarus Lebhaftigkeit verblasste. Keine Gesänge mehr am Morgen, als sie zum Brunnen ging. Freunde und Familie versuchten alles, damit es ihr wieder Besser ging, und die Zeit würde sowieso alles wieder in Ordnung bringen. Ein anderer Homin würde eines Tages die verloren gegangene Liebe ersetzen. Jeder im Dorf war sich dessen sicher, und Geduld war gefragt.

Doch der Kami wusste von all dem nichts. Nach einigen Tagen ohne Gesang am Morgen, versuchte er zu verstehen, was passiert sein mag. Belauschte Gespräche, spionierte ihr mehr denn je nach, und letzten Endes verstand er.

Eines Morgens verschwand der Rand des Brunnens. mit rasender Geschwindigkeit fand der Kami den schuldigen Homin, welcher für Ulynarus Unmut schuldig ist, sehr schnell. Er beschwor seine Macht des Todes und warf es auf den unglücklichen Homin. Aus dem Inneren heraus genagt, verbreitete sich die allererste Manifestation des Goo, und so wurde der Homin geisteskrank, zusammenhanglos und verstab in nur wenigen Tagen.

Daraus gelernt, wurde Jena zutiefst wütend.

“Was? Ich gab dir eine solch große Verantwortung, Atys zu behüten, und verschuf dir die Mittel, dich um alles kümmern zu können! Und was tust du damit?! Anstatt zu beschützen zerstörst du nur! Du bist dieser Macht nicht würdig!”

Sie beraubte dem Kami seiner Macht des Todes und warf es hinfort, um sich später darum zu kümmern. Sie wollte diesen kleinen Kami verbannen, jedoch zettelte er eine Revolte an and riss die Macht Jenas ansich, welche später dann Hilfe bei den Karavan fand. Doch all dies ist eine andere Geschichte.

Wisse jedoch, dass so das Goo, die große Plage von Atys, und Ma-Duk entstanden sind.

Und diejenigen, die sich nun wundern, was aus Ulynarus geworden ist - sie erholte sich recht schnell wieder, führte in ihrem Dorf ein glückliches Leben und heiratete einen Homin, der den Rand des Brunnens neu aufbaute. Ihr früherer Gesang klang noch über Jahrzehnte nach.

Freunde, nun ist meine Geschichte vorrüber.

Zuletzt geändert von Lutrykin Storyteller (vor 5 Jahren)

#6 Mehrsprachig 

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Geschichte erzählt von Nehrie - Versammlung zum Segensfest-Geschichtenabend im Jena Jahr 2586 (12.20.2015)


Das erste Segensfest in den Neuen Landen

Ich beobachtete den Mond, während er über den Grat im Westen stieg. Er schien den ganzen Himmel zu füllen. So riesig. So anders als zurückliegend in den Alten Landen. Dort hatte es gewirkt, als ob der Mond eine kleine, ferne Kugel gewesen war, unzugänglich am Himmel schwebend. Hier? Nun... Ich fühlte, wie ich mich zurücklehnte, während ich zum Mond aufsah, der fast über mich gebeugt zu sein schien. Der Klang des Wasserfalls über der Einbuchtung linderte meine Müdigkeit.

Es war das erste Mal, dass wir für eine lange Zeitlang Halt machen mussten. Wir waren gereist, seit wir die Alten Lande verlassen hatten. Wo immer wir auch hingekommen waren, hatten wir damit zu kämpfen gehabt, Kitins zu meiden. Unser tägliches Überleben stand ständig in Frage. Ich vermisste diejenigen, die fort waren. Lebens-Spender! Ich fühlte mich schuldig für alle und jeden, die weg waren. Ich zwang mich, Abstand von diesen Gedanken zu nehmen. Ich würde darüber später nachdenken. Vielleicht würde es mit etwas Zeit nicht mehr so weh tun, dass meine Familie fort war...

In der Zwischenzeit musste ich darüber nachdenken, was für die anderen im Klan zu tun war. Wir waren jetzt alles, was wir noch hatten. Wir waren die einzigen. Was von den Homins übrig war. Ich dachte an all die alten Traditionen. Das Segensfest war beinahe heran.

Als ich ein Kind gewesen war, hatten wir wochenlang Überraschungen füreinander geplant. Was für ein gutes Gefühl, etwas für jemand anderen zu tun!

Ich schaute zurück in Richtung Windermeer, wo der Klan sich ausruhte. Ich fragte mich, was die Zukunft für uns bereithielt.

Dann hörte ich ein lautes Platschen direkt neben mir auf der dunklen Seite des Strandes. Wasser spritzte hoch über meinen Kopf. Plötzlich war ich von lauten Stimmen umringt, hellen Lichtern, Leuten, die mir auf meinen Rücken klopften. Ich denke, es war freundschaftlich.

Als sich meine Augen an das Licht angepasst hatten, erkannte ich, dass ich von einer Gruppe von Karavan-Dissidenten umgeben war, die wir in der vorigen Nacht getroffen hatten. Ich konnte nicht anders, als besorgt zu sein. Waren sie wirklich auf unserer Seite? Hatten sie sich entschieden, uns zu töten? Die perfekte Zeit für einen Angriff - direkt nach Sonnenuntergang in der ersten Nacht mussten wir rasten. Wir waren schlichtwegs nicht vorbereitet.

"Wir dachten an euch zu diesem Segensfest! Wir dachten an eure Kinder! Wir sind gekommen, um euch Geschenke zu bringen! Wir wissen, es ist noch früh, aber zum Segensfest müssen wir zu Hause bei unseren eigenen Kindern sein! Wir hoffen, es macht euch nichts aus, dass wir euch Geschenke bringen!"

"Geschenke!?", wiederholte ich verblüfft.

"Ja, komm! Wo sind die anderen? Wir bringen Geschenke für alle!"

Ich bemühte mich, die Tränen zurückzuhalten, die in meinen Augen brannten. Ich denke, ich war erfolgreich.

Diese schlichte Güte nach allem, was wir durchgemacht hatten, war mehr, als ich erwartet hatte. Es gab wirklich Geschenke und Essen für alle. Endlich spürte ich die Hoffnung, dass wir ein Zuhause gefunden hatten.

2 mal geändert | Zuletzt geändert von Lutrykin Storyteller (vor 5 Jahren)

#7 Mehrsprachig 

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Lied von Meggy - Versammlung zum Segensfest-Geschichtenabend im Jena Jahr 2586 (12.20.2015)

Der winzig kleine Yubo (zur Melodie von "The Itsy Bitsy Spider" / "die winzig kleine Spinne")

Der winzig kleine Yubo stieg auf den Segensbaum...
Dann kam der Schneesturm und der Yubo begann zu frieren...
Dann kam die Sonne und sie wärmte des Yubos Fell...
Und der winzig kleine Yubo kletterte auf die Spitze und begann zu schnurren.

Zuletzt geändert von Lutrykin Storyteller (vor 5 Jahren)

#8 Mehrsprachig 

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Das Erste Segensfest - wie vom Geschichtenerzähler Lutrykin erzählt - Versammlung zum Segensfest-Geschichtenabend im Jena Jahr 2586 (12.20.2015)

Es war vor vielen, vielen Jahren, sogar in der Zeitrechnung von Lutrykins.
Da gab es noch kein Segensfest...
Es geschah einmal, dass es Winterzeit war, und das Wetter war sehr kalt in diesem Jahr.
Ein kleiner Stamm von Homins aus allen Rassen versammelte sich rund um ein Feuer und fragte sich, wie sie es zu überleben schaffen würden.
Sie hatten sehr wenig Heizmaterial, und noch weniger Essen.
Die Jagd brachte schlechte Erfolge wegen der Kälte, und der Seenland-Bodenholzstaub war zu hart geworden, um darin zu graben.
Ein kleines Trykerbaby begann zu weinen, weil es soooo hungrig war.
Eines der Fyros-Kinder gab dem Baby sein letztes Bisschen von trockenem Honig, damit seine Schreie nicht die wilden Tiere anlocken würden.
Ein Zoraï-Kind begann ein albernes Lied über tanzende Yubos zu singen, und das Baby lächelte.
Ein Matis-Kind zog einen Sack über seinen Kopf und tanzte herum, wobei sie behauptete, sie hätte einen niegelnagelneuen Hut.
Das Baby lachte laut heraus und streckte seine Ärmchen nach dem Sack aus. "Hut!!" sagte es.
Dann lachten all die Erwachsenen und stimmten in die albernen Lieder des Zoraï-Kindes ein.
Sie vergaßen ihren Hunger für den Moment und entspannten sich.
Dann bemerkten sie, dass es außerhalb des Lagers zu Bewegungen kam, und alle waren beunruhigt.
Aber es waren keine wilden Bestien, sondern ein Kreis von tanzenden Yubos!
Dort, wo die Yubos tanzten, wurde der Holzstaub weich und gute, essbare Bodenrohstoffe kamen an die Oberfläche.
Und an einer Stelle spross ein hoher Baum, so rasend schnell, dass Muscheln an den Ästen hängenblieben und im Mondlicht glitzerten.
Und danach kamen die Homins gelegentlich zusammen, um zu singen, Geschenke zu machen, und die Yubos zu preisen.
Und dabei schmückten sie einen Baum.
Weil Atys sie in dieser Nacht gerettet hatten, benannten sie den Tag nach Atys: Atysmas.

Und das ist alles, woran ich mich erinnere.

#9 Mehrsprachig 

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Gedicht gesagt von Rykal - Versammlung zum Segensfest-Geschichtenabend im Jena Jahr 2586 (12.20.2015)


Atysmas (Segensfest)

Wir alle erwarten diesen neuen Tag.
Alle zusammen versammelt, um uns gegenseitig warm zu halten.
Wir schauen in den Himmel, mit Sternen übersät.
Nachdem es uns gelungen war, das Böse zu vertreiben.

Wir schlugen dies zurück.
Ein paar Monate zuvor.
Jetzt haben wir uns an diesem Tag versammelt.
Um Geschenke abwechselnd zu schenken und zu erhalten.

Wir streben danach, vom Feuer gewärmt zu werden.
Hier, wo die Wärme zum Willkommen wird.

Bei alledem nicht vergessend,
Unsere lieben Freunde, die nicht kommen konnten, um uns zu grüßen.
Aber mit welchen wir solch gute Zeiten geteilt haben.
Ich danke ihnen für jeden Moment.

3 mal geändert | Zuletzt geändert von Lutrykin Storyteller (vor 5 Jahren)

#10 Mehrsprachig 

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Gedicht von Cliffarson - Versammlung zum Segensfest-Geschichtenabend im Jena Jahr 2586 (12.20.2015)


Gedicht

Vergnügter alter Sankt Nekothus
Zieh deine Klaue ein
Bitte töte nicht eine einzige Seele
während ich wegrenne

Das Segensfest ist gerade soeben da
Die brennende Wüste ist kalt
Wenn du mich zu nicht zu weit jagst
Dann denke ich, könnte ich alt werden.

Zuletzt geändert von Maupas (vor 5 Jahren) | Grund: Title format

#11 Mehrsprachig 

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Gedicht von Nicholo - Versammlung zum Segensfest-Geschichtenabend im Jena Jahr 2586 (12.20.2015)


12 Tage des Segensfestes, letzter Vers (nach dem Lied "die zwölf Weihnachtstage")

Am zwölftem Tag des Segensfestes
sandte mir meine wahre Liebe:

12 Alberne Gubanis
11 Schnurrende Torbaks
10 Springende Zerxs
9 Jagende Varinxe
8 Zottelige Shalahs
7 Banditen, die töten
6 Ragusse, die heulen
5 Goldene Ocyxe
4 Flatternde Igaras
3 Greuliche Cutes
2 Fliegende Yubos
und Einen Kincher in einem Blutrausch

#12 Mehrsprachig 

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Gedicht von Salazar - Versammlung zum Segensfest-Geschichtenabend im Jena Jahr 2586 (12.20.2015)


EINE ODE AN BODOKIN

Seine Augen, seine Krone wie Bernstein;
Die Haut wie ein Bruchstück der Nacht, besprenkelt mit Sternen;
Ein Brummen so tief wie die Kavernen der großen Wurzel,
Doch sanft und fürsorglich,
Als ob er ein Liebeslied für unser herrliches Grün singt,
Ein Schlummerlied.
Wir sind in Sicherheit, singt er,
Weil Jena Tag und Nacht über uns wacht,
Und während er singt
Zittert die Rinde unter seinen starken Füßen.

#13 Mehrsprachig 

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Lied von Krill - Versammlung zum Segensfest-Geschichtenabend im Jena Jahr 2586 (12.20.2015)


Lied (zur Melodie von "Jolly Old Saint Nicholas" "Guter alter Sankt Nikolaus")

Es ist das Bier von Atysmas,
Das alle Homins zum Singen bringt,
Von Fairhaven nach Avendale,
Von der Dämmerung bis zum Morgen.

Und wenn ein Fass leer ist,
Kann dieses Lied in der Nacht gehört werden...

Mein Santa Ba'Naer,
Wir brauchen wirklich mehr Bier.

Du weißt, wir sind richtige Tryker,
Keine Yubos, wir trinken kein Wasser.

Stimmt, es schmeckt gut,
Und läßt sich recht gut trinken,
Das Bier, das du zum Segensfest kredenzt,
Man könnte sagen, es ist außergewöhnlich.

Aber du übertreibst es etwas zu sehr,
Es ist einen solchen Preis nicht wert!
Gut, wir werden eine letzte Runde davon heben,
Aber du musst die nächste spendieren.

Mein Santa Ba'Naer,
Wir brauchen wirklich mehr Bier.

Du weißt, wir sind richtige Tryker,
Keine Yubos, wir trinken kein Wasser.

Zuletzt geändert von Maupas (vor 5 Jahren) | Grund: Original FR text

#14 Mehrsprachig 

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Geschichte erzählt von Lutrykin - Versammlung zum Segensfest-Geschichtenabend im Jena Jahr 2576 (12.22.2013)


Der Gingo, der die Sonne fraß

An einem Segensfestabend hörte ein Yubo , der mit den Schneeflocken herumstromerte, jemanden weinen.
Er kam näher und entdeckte ein Gingobaby.
Er bereitete sich vor, sich aus dem Staub zu machen, aber das Baby weinte und weinte ...
Auch wenn es ein Gingo war, und sie zu anderen Zeiten Feinde gewesen wären, war es doch Segensfestabend, und der Yubo konnte es einfach nicht ertragen, jemanden an einem solchen Tag traurig zu sehen.
Aber er konnte sich auch nicht fressen lassen ... Dann hatte er eine Idee.

Er ging ein paar Schritte zurück und nahm ein paar Caprynihörner, die er vorher gesehen hatte.
Er band sie sich mit einer Slaveniliane um den Kopf und versteckte die Knoten mit etwas roter Faser,
die der Wind herbeigetragen hatte.
In dieser Verkleidung stellte er sich dem Gingo vor und erzählte, er sei der Abgesandte vom Segensfest.
"Ich habe dein Leid gehört an diesem Abend, an dem alle lächeln sollten" sagte er ihm.
"Erzähl mir, was dich unglücklich macht!"

Der Gingo unterdrückte seine Tränen, überrascht von der Erscheinung.
Er erklärte: "Ich habe die Sonne gefressen, und jetzt wird es nie mehr Tag!
Ich wurde mit den ersten Strahlen der Morgendämmerung geboren,
Ich habe den ganzen Vormittag im Schnee gespielt,
Dann habe ich einen großen Baum voller Licht gefunden.
Ich sprang, sprang, um alle Lichter zu fangen,
Ich habe sie alle umgestoßen,
Aber als das letzte gefallen ist,
ist die Nacht gekommen ... "

Der Yubo dachte angestrengt nach. Dann hatte er eine Idee.
Er erklärte dem Gingo , dass er damit, dass er die Segensfestlichter zerbrochen hatte, den Kami des Fests beleidigt habe.
Aber, um die Beleidigung wieder gut zu machen, müsse er nur tun, was er ihm jetzt sagen würde.
Der Gingo, erfreut über die Chance, seinen Fehler wieder gut zu machen, versprach dem Segensfestyubo, alles zu tun, was der ihm auftragen werde.

Darauf führte der Yubo ihn in den Wald, an den Fuß des Rotoabaumes. Da gab es einen brummenden Bienenstock.
Da die Rotoa auch im Winter blüht, waren die Bienen immer noch dabei, Honig zu produzieren.
Der Yubo sagte: " Erzähl Deine Geschichte den Bienen und überzeug sie, Honig zu spenden, damit die Sonne wieder scheint! "

Der Gingo erzählte so gut, und die Bienen hatten so viel Spaß dabei, dass er mit einer riesigen Wabe zurückkam.
"Verlier sie nicht, wir gehen jetzt in die Wüste."
Sie gingen in die brennende Wüste, wo die Bothaya die Atmosphäre erhitzt.
Der Yubo wies den Gingo an, den Honig auf einem der jungen Triebe zu verteilen,
immer wieder, sodass der Gingo ganz klebrig wurde.
Aber wegen der Hitze karamellisierte der Honig auf dem Spross.
Mit einem schnellen Hieb seiner Zähne schnitt der Yubo den Stock ab und nahm ihn an sich.

Sie wanderten dann ins Seenland.
Dort ließ der Yubo den Gingo viele Muscheln sammeln, in allen Farben.

Danach gingen sie in den Dschungel.
Der Yubo schüttelte den karamellisierten Honigstab, und Glühwürmchen kamen, durch den Geruch angezogen.
Viele von ihnen blieben auch im Fell des Gingo stecken .

"Und nun auf zum Segensfestbaum! "

Schnell kehrten sie zurück.
Der Gingo sprang und sprang, um die Muscheln, die er gesammelt hatte, am Baum aufzuhängen.
Die Glühwürmchen hatten viel Spaß dabei, sie funkeln zu lassen.
Die Zuckerstange verbreitete einen sanften Duft.
Der Yubo lächelte, sehr zufrieden mit sich. Der Gingo schaute auf den neuen leuchtenden Baumschmuck.

Und dann begann die Sonne wieder zu scheinen.
Sie waren die ganze Nacht über die Rinde gelaufen, um den Baum zu schmücken!

Von diesem Tag an verkleiden sich die Yubos zum Segensfest, und die Segensfest-Zuckerstangen sind die Symbole des Fests!

#15 Mehrsprachig 

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Gedicht von Sharleen - Versammlung zum Segensfest-Geschichtenabend im Jena Jahr 2576 (12.22.2013)



Frohes Segensfest

Schaut mal, wie ist der Himmel so rot,
das sind die Feen, die backen dort Brot.

Sie backen für´s Segensfest viele Stuten,
für all die kleinen und großen Homin Leckerschnuten.

Ich wünsche Euch von Herzen
viele Tage ohne Schmerzen,

den Himmel mit viel Sternenlichtern,
und ein Lächeln auf Euren Gesichtern.

Ich wünsche Euch nur Freud, kein Leid
und immer das Gefühl der Geborgenheit.

Und seht: strahlend wie ein schöner Traum,
steht vor uns der Weihnachtsbaum.

Seht nur, wie sich goldenes Licht
auf den zarten Kugeln bricht.

“Frohes Segensfest”, klingt es leise
und ein Stern geht auf die Reise.

Leuchtet hell vom Himmelszelt
hinunter auf die Atys-Welt.

So soll es sein zum Segensfeste
und auch für das kommende Jahr
wünsch ich Euch nur das Beste.
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