ROLEPLAY


Note an den Adelsrat zu Yrkanis

Ich erlaube mir, ein übersetztes Protokoll einer Reaktion von Filira Salazar Caradini auf offene Briefe von Akenos Icus einzufügen, das sein junger Kleriker Methys in seiner Zerstreuung irgendwo in Yrkanis verloren hat, sodaß es öffentlich wurde:

Einige Leute mögen sagen, daß die Fyros ihre Köpfe nur benutzen, um Nägel in Wände zu hämmern. Ich stimme damit nicht überein - zumindest nicht als Regel. Damor war einst ein Freund von mir, und sogar als er ein Feind wurde, war er noch immer sowohl ein cleverer Politiker als auch ein ausgezeichneter Stratege.

Aber hier könnt Ihr sehen, warum Ayronil, der Hüter der Schriften, die Wüste verlassen hat, desillusioniert nach so vielen Jahren der Dienste für die Fyros. Er glaubte, wenn er ein Archiv über die Vergangenheit aufbauen würde, wenn er Aufzeichnungen mitverfolgen würde über all die wichtigen Dinge, die auf unserer Welt passieren, dann würden sich die Leute verändern. Er glaubte, sie würden aus der Vergangenheit lernen.

Er hatte natürlich unrecht; Leute lernen niemals mehr aus der Vergangenheit als die Tatsache, daß sie niemals aus der Vergangenheit lernen. Die Größe von Dexton lag in seiner Fähigkeit zu lernen, sich anzupassen, und wenn Ihr mich fragt; das war der Grund, warum seine Leute ihn schließlich vergifteten - da ich immer noch glaube, daß er vergiftet wurde.

Wohlgemerkt; einer der Gründe, warum ich eine kleine Rolle in den Bemühungen spielte, sein Leben zu retten, war, daß ich die Dinge so bewahren wollte, wie sie waren - man möchte sagen: besser das Übel, das man kennt. Aber ich war dabei, als er beim Begräbnis von Still Wyler sprach, und ich vertraute ihm irgendwie. An diesem Abend in den Seenlanden glaubte ich daran, daß wir alle mehr sein können als nur das Klischee, daß Fyros Barbaren sind und Tryker immer bereit für den richtigen Preis und Zorai trunken von ihrem Glauben an die Kraft ihres falschen Gottes. Aber möglicherweise war ich nur naiv.

Salazar lächelte, aber sein Lächeln war etwas müde.

Nun sind wir zurück an dem Punkt, an dem Fyros-Politiker gar keine Politiker mehr sind, an dem alle Diplomatie in der Wüste vermutlich wenig mehr as ein Grunzen ist. Dieser jenige da, dieser Icus und sein Haufen, sie scheinen keinen Gebrauch von ihren Köpfen zu machen; sie denken mit ihrem Bauch. Fyros mögen glauben, daß das die schickliche Art zu agieren ist, aber das macht den Unterschied zwischen ihnen und den Frahar zu bloß einer kleinen biologischen Abzweigung.

Politik ist DAS nicht. Politik sollte für das Beste deines Landes sein, und für deine höheren Überzeugungen - falls sie nicht zum Geschäft der Kriegsführung und dem Streicheln einer vollen Börse reduziert werden. Diese da, diese handeln für sich selbst, nicht für Fyros, nicht für ihr Volk. Sie sind geblendet von ihrem Haß, und ich hoffe nur, daß Lykos eine ausgezeichnete Zusammenstellung von Vorkostern hat, und vertrauenswürdige Leibwächter; da das Schlimmste, was die Fyros seit dem Zweiten Großen Schwarm zu fürchten haben, ihr eigener Akenak ist.

---


Show topic
Last visit Saturday, 8 June 08:46:54 UTC
P_:

powered by ryzom-api