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#71 [de] 

5. März 2012

„Soll ich oder soll ich nicht?“

In Gedanken versunken betrat Elizabeth die Gildenhalle des Hauses Elantar. Eine dicke Staubschicht bedeckte alles im Haus. Ohne auf ihr Kleid zu achten ließ sie sich mitten in der Empfangshalle auf den Boden nieder und starrte das alte Gemälde von Fürst Numar an. Eigentlich gehörte sie hier nicht mehr hin. Eigentlich hatte sie damals auf Berello mit ihrer Herkunft abgeschlossen. Nur weil sie so orientierungslos war und so schmerzliche Erinnerungen sie mit Pyr verbanden, war sie dem Ruf des Fürsten zur Rückkehr gefolgt. Doch sie waren einmal mehr alle wieder gegangen. Was blieb war Staub. Sie sah auf ihre schmutzige Hand. Staub. Das Sonnenlicht wurde durchbrochen von Wirbeln. Staub. Alles was jemals blieb war Staub. Ob in Pyr oder in Yrkanis.

Sie war zurückgekehrt an den Königshof, doch sie ging nicht davon aus, dass dieser ihr je verzeihen würde, dass sie so lange Zeit als Fyrosbürgerin gelebt hatte. In Trykoth wäre das vielleicht möglich, aber nicht am matisianischen Königshof. Und jetzt bot sich die Möglichkeit, wieder ein Stück näher an ihren angeborenen Anspruch zu rücken. Doch würde der König sie akzeptieren? Sie hatte nicht viel übrig für den Hochadel, König Yrkanis jedoch und Königin Lea zollte sie Respekt.

„Soll ich oder soll ich nicht?“

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#72 [de] 



Endlose Leere ...



Langsam kamen die Bruchteile von Erinnerung durch das Dunkel. Elizabeth stand in Gedanken versunken auf einer Wiese in Yrkanis und starrte zu den Eingängen der Gildenhallen. Sie schloss die Augen und konnte Pippa hören, wie sie aufgeregt auf Nuvad, Thy und Salazar einredete. Dort kam Zeron, der mit ernstem und freundlichem Gesicht jeden grüßte, den er traf. Jasurro und Ganesha, wie sie geduldig etwas erklärten. Aber all jene waren schon so lange Geister.

Der zweite Schwarm hatte aber noch mehr gekostet als alles vorher. Nichts war wie zuvor. Das Grün der Anhöhen schien nunmehr grau. Sie dachte an die Kisten in ihrer neu angemieteten Wohnung. Sie hatte geglaubt, alles verloren zu haben, aber eines Tages stand eine Kiste mit alten Briefen und ihrem Tagebuch vor der Tür. Ein leises Lächeln erhellte ihr Gesicht. Vielleicht waren sie Geister, aber sie hatte die Macht, sie am Leben zu erhalten.

Deles Silam meine Freunde, mein Herz weint.

#73 Multilingual 

20. August 2018




Deles Silam meine Freunde, mein Herz weint.
Deles Silam meine Freunde, es schlägt noch - mein Herz.



Es ist Winter. In Yrkanis liegt Schnee.

Eine recht schlicht gekleidete Matis steht in ihrer ebenso schlicht ausgestatteten Wohnung und betrachtet sich gedankenverloren im Spiegel. Ihr Gesicht ist lang nicht mehr so frisch wie früher, Falten ehren es, Sorgen- aber auch Lachfalten. Sie zieht eine Grimasse und mustert skeptisch ihre Haare. Immerhin noch keine grauen Haare denkt sie amüsiert. Immerhin, Alter macht weise und schenkt Ruhe. Sie lacht trocken.

Auf ihrem Schreibtisch liegt ein altes Buch. Es ist vom Staub befreit und eindeutig im Waldland gefertigt worden, schöne, langsam verbleichende Intarsien zieren den Einband. Ein altes vergilbtes Wappen ist ebenfalls zu sehen. Sie zeichnet es gedankenverloren mit einer Fingerspitze nach.

Sie ist viel gereist in den letzten Jahren, andere Länder, andere Welten, andere Zeiten. Agon, Tyria, Erenor um nur ein paar zu nennen. Aber zuhause, zuhause ist sie nur hier. Ganz egal wo sie gerade ist und wie lange. Ihr Herz ist hier. Immer hier. Sie blättert durch Seiten des alten Buches und lächelt. Es ist fast genauso alt wie sie. Ein Teil von ihr steckt in diesen Seiten. So viele Jahre.

Elizabeth wendet sich wieder dem Spiegel zu und betrachtet sich mit schräggelegtem Kopf und einem Stirnrunzeln. Dann zuckt sie mit den Schultern und steckt sich selber die Zunge raus.

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