ROLEPLAY


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#26 [de] 

September 11th, 2008, 12:48 PM


Elizabeth steht mitten unter Homins. Es ist das erste Mal, dass die Argo Navis den Handel der Rising Phönix betreuen. Gerade hat sie noch ein paar kurze Sätze mit Nuvad gewechselt.

Einen Augenblick später verschwimmt die Umgebung um sie herum und sie nimmt nichts mehr wahr. Es ist als ob sie fallen würde.

Plötzlich riecht sie Feuer. Ihre Umgebung wird wieder klar. Sie erkennt den Markt von Pyr. Flirrende Hitze über dem staubbedeckten Boden. Die Wärme breitet sich auf ihrer Haut aus.

"Nabend Miss." Sie zuckt zusammen und dreht sich ungläubig um. An der Ecke des Marktes steht ein hochgewachsener Homin in einer schweren Rüstung nach Fyrosart. Ihr Herz fängt wild an zu schlagen.

Plötzlich verschwindet das Bild von Pyr um sie herum und sie steht wieder mitten unter durcheinander redenden Homins in Yrkanis. Entsetzt holt sie tief Luft und versucht die Beherrschung wieder zu erlangen. Die Kälte ist von ihr gewichen und ihr ist siedendheiss ...


#27 [de] 

September 12th, 2008, 09:20 AM


"Marchesa. Marchesa Del'Amàr!" ... erstaunt sieht sich Eliza um und wartet auf den Matis, der auf sie zuläuft. "Gute Nachrichten Marchesa ..." der Bote holt Luft "Westwald wurde erfolreich verteidigt, der Angriff in Tryker war ebenfalls erfolgreich. Wir können es dort noch schaffen."

Elizabeth`s Gesicht erhellt sich, gleichzeitig bedauert sie, dass sie nicht dabei sein konnte. Gerne hätte sie die Karavanier unterstützt, aber eine wichtige Reise hatte sie von den Kämpfen ferngehalten.

"Das soll ich Euch bringen Marchesa." Der Bote überreicht ihr einen Brief des Fürsten und eine Teleporterticket der Kamis. "Das wurde gefunden auf Westwald. Der Fürst wollte, dass Ihr es verwahrt."

Als ihre Hände das Ticket berühren, zuckt sie zusammen und das Gesicht des Boten vor ihr verschwindet.

Laute Stimmen. Es riecht nach Wein und Fyrosbier. Die Bar von Pyr. Anstelle des Boten steht er vor ihr, die dunklen langen Haare wie immer zum Zopf gebunden, eine Strähne fällt ihm in die Stirn. Sein Gesicht ist ihrem ganz nahe und er flüstert in ihr Ohr: "Entschuldigung Eliza."

Wie durch Nebel hört sie die besorgte Stimme: "Marchesa? Ist alles in Ordnung? Marchesa!" Ihr ist schwindelig, sie greift nach ihm und steht plötzlich wieder vor dem Boten, der sie erschrocken ansieht.

Elizabeth holt tief Luft, lächelt dann beruhigend und schickt ihn weg. Die Reise in die Vergangenheit. Das ist es also. Verwirrt schaut sie in die Ferne. Diese Reise wird gefährlich.



#28 [de] 

September 20th, 2008, 02:12 AM



Ein Bote übergab ihr eine Nachricht. Überrascht sah sie auf die Schrift. Sie kannte sie. Gespielt gleichgültig öffnete sie den Brief und bemühte sich, das leichte Zittern ihrer Finger zu übersehen.

Er verlangte ein Treffen. Im Turm von Thesos. Sie holte Luft und schloss die Augen. Als sie sie wieder öffnete, roch sie den würzigen Geruch von bearbeitetem Holz. Der Turm. Hastig wischte sie das Gefühl weg und strauchelte kurz, als sie in die Wirklichkeit zurückfiel.

Sie brach das Ticket und stand kurz darauf in Thesos. Eilig machte sie sich auf zum Turm. Schneller als erwartet lief sie ihm in die Arme. "Ich habe mit Euch zu sprechen, Ihr sollt Eurem Fürsten etwas ausrichten. In Anbetracht der Vergangenheit fiel meine Wahl auf Euch."

Er hatte die Rüstung für offizielle Anlässe an. Blau ... die Sonne schien auf ihren Kopf. Sie starrte in sein Gesicht und suchte nach Worten. Gegen seine Kühle kam sie nicht an. Ihr wurde kalt. Sie sah an ihm vorbei in die gleissende Sonne. Einen Augenblick war sie blind, dann stand sie plötzlich wieder im Turm. Er stand dicht vor ihr. "Blau ist eher Eure Farbe. Kein Zweifel in meinen Augen. Aber vielleicht solltet Ihr doch besser Rot tragen. Sonst stehlt Ihr noch der Braut die Show." Sein Lächeln. Flimmern in ihrem Kopf.

Sie sprach seinen Namen aus. Sein harter Befehlston unterbrach sie. "Lasst mich ausreden."


#29 [de] 

September 20th, 2008, 02:23 AM



Ginti. Sie kämpfte. Nicht mehr nur als Heilerin. Sie wehrte sich mit der ihr eigenen Magie. Das Feuer was sie mittlerweile so gut beherrschte, half ihr dabei. Feuer ... sie horchte in sich hinein. Dort klimmte nur noch ein kleiner Rest. Fast automatisch und ohne Gefühl kämpfte sie sich vorwärts.

Er lief auf sie zu, sie spürte schon sein Schwert an der Kehle, schnell hob sie sich in die Luft und sammelte die gesamte Kraft des Feuers in ihren Händen, bevor sie es auf ihn lenkte ... der Sprung in die Vergangenheit landete mit der Präzision eines Faustschlages in ihrer Magengrube.

"Irgendwie vertraue ich Euch ... bis zu einem gewissen Punkt. Soll ich einer Frau vertrauen, die mich töten würde, wenn ihr Fürst es ihr befiehlt?" "Die Freundschaft zwischen uns. Ich vertraue Euch, würde Euch mein Leben anvertrauen. Ich könnte Euch nicht töten" ... Ich könnte Euch nicht töten. ... nicht töten ... töten.

Eliza spürte wie das Feuer ihre Hände verließ und auf ihn prallte, ihn mit der gesamten Kraft, die sie aufbringen konnte traf. Genauso wie er oft genug sein Schwert in ihren Körper gebohrt hatte.

#30 [de] 

September 23rd, 2008, 12:46 AM


Es war Nacht in Yrkanis. Eliza hatte die Bar in Pyr besucht. Collix war wieder aufgetaucht. Ein willkommender Anlass.

Gedankenversunken läuft sie in Richtung ihrer Wohnung. Ein Lächeln stiehl sich in ihr Gesicht. Sie bleibt an einer kleinen Wasserlache vom letzten Regen stehen. Das Mondlicht spiegelt sich im Wasser und macht es ihr möglich ihr Gesicht zu erkennen. Ein seltsamer Ausdruck liegt in ihren Augen. Ein leichtes Strahlen. Ihr Lächeln verstärkt sich und sie zeichnet mit der Fingerspitze ihr Gesicht nach. Ein Augenblick ... voll Leben ... Lebendigkeit ...

... die Reise in die Vergangenheit hatte sie in die Gegenwart geführt. Sie war wieder zuhause.

#31 [de] 

September 29th, 2008, 12:40 AM


Berello ... die Schlacht tobte. Und es sah überhaupt nicht gut aus. Zumal noch Truppen in Loria waren.

Nur ein Gedanke beherrschte Eliza. Nicht noch ein Außenposten in Matis in Kamistenhand. Nicht auch noch Berello.

Ein Augenblick ... Elizabeth sah vor sich Berello. Es war still um sie herum. Treffer. Hilfesuchend drehte sie sich um. Sie war alleine. Marchese Ganesha verschwunden. Der Fürst war weg. Auch Dimand war nirgendwo zu sehen. Ungläubig drehte sie sich suchend im Kreis. Weit entfernt sah sie ein einziges Gildenabzeichen des Hauses funkeln.

Der nächste Treffer ... sie sank auf die Knie. Kraftlos starrte sie den Boden an. Noch ein Treffer. Sie konnte sich nicht mehr auf den Knien halten. Im Fallen sah sie einen kurzen Augenblick lang, wie ihr Gildenabzeichen sich löste und ebenfalls in den Holzstaub fiel. Einen Augenblick ... einen Augenblick versuchte sie nach ihm zu greifen, bevor sie es weiter von sich weg schob.

Der Kampf um sie herum tobte weiter.

#32 [de] 

September 29th, 2008, 12:56 AM



Sie schlug die Augen auf. Ein Augenblick ... . Ihr Körper schmerzte, als ob eine Herde Armas über sie hinweggerannt wäre. Orientierung. Langsam wich die Schwärze in ihrem Kopf der Erinnerung ... Berello! Ihre persönliche Niederlage. Sie lag immer noch auf Berello. Man mußte sie für tot gehalten haben.

Und fast wäre es auch so gewesen. Sie wußte, dass Ihr Lebenssamen fast ausgelöscht war. Sie hörte, dass sich jemand näherte. Sie hörte Mektoubschnaufen. Mühsam bewegte sie den Kopf in die Richtung, aus der das Geräusch kam. Sie blinzelte in die Sonne und sah nicht weit entfernt eine Fyros in einer Trykerrüstung auf ihrem Mektoub heranreiten. Antanox.

"Hilf mir." Ihre Stimme war so leise, dass sie keine Hoffnung hatte, dass sie gehört worden war. Doch plötzlich spürte sie einen Stiefel in ihrer Seite.

"Steh auf!" Als die Fyros erkannte, dass das wohl im Augenblick für die Matis nicht machbar war, half sie ihr auf die Füße.

"Soll ich Dich nach Yrkanis bringen? Ins Haus?" Müde schüttelte Eliza den Kopf "Nur hier weg. Bitte."

Antanox nickte und zeigte in Richtung Wüste. "Du kannst mit mir nach Pyr kommen."
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#33 [de] 

October 5th, 2008, 01:13 AM



Mit einem nachdenklichen Lächeln starrte Elizabeth ins Feuer. Das Feuer brannte in Dyron, bei den Händlern. Sie streckte sich. Ein anstrengender, aber befriedigender Tag.

Entspannt schloss sie die Augen und dachte mit leichter Wehmut an Berello zurück. Sie dachte an den Moment, als ihr Gildenabzeichen zu Boden fiel. Sie wollte danach greifen. Aber allein auf Berello zu stehen war zuviel gewesen. Sie waren einmal ihre Familie. Aber das fühlte sich nicht mehr so an für sie. Sie hatte es fallen lassen.

Antanox hatte sie mit nach Pyr genommen und dafür gesorgt, dass sie sich schnell von den Blessuren des Kampfes erholte. Eliza hatte darum gebeten, bleiben zu dürfen.

Lächelnd streckte sie ihr Gesicht in die Abendsonne.

Alles war ruhig zur Zeit. Sie hatten sogar Westwald beim letzten Angriff verteidigen können. Aber der Krieg schwelte, das wußte sie, die nächsten Kämpfe würden nicht lange auf sich warten lassen. Es war gefährlich ruhig.

Langsam öffnete sie die Augen und sah in die Flammen. Dunkle Augen starrten sie an, vertraute Gesichtszüge, ein Lächeln: "Liebe überwindet alles" ... "Das glaube ich nicht."

... hastig sprang Eliza auf und lief ihre Ausrüstung holen. Sie hatte noch viel an sich zu arbeiten. Sie würde die Invasoren aus Matis vertreiben, koste es was es wolle.

#34 [de] 

October 5th, 2008, 02:17 AM



Zarah, das kleine Trykermädchen, um das sich Eliza kümmert hüpft fröhlich singend um Elizabeth herum. "Miss Eli, erzählst Du mir eine Geschichte?"

Eliza schaut lächelnd auf das Mädchen herunter. "Ich dachte gerade an einen Abend in Pyr und an ein kleines Lied. Das könnte ich Dir vorsingen. Ich muss Dich allerdings vorwarnen, es geht um Liebe in dem Lied."

Zarah zieht die Nase kraus und überlegt einen Moment: "Küssen die sich?" Elizabeth verkneift sich ein Lachen "Lass mich überlegen. Hmmm ... so richtig nicht, glaube ich, zumindest erfahren wir nichts davon." Zarah guckt erleichtert und zieht Eliza zum Feuer: "Dann will ich es hören. Bitte!"

Lachend läßt sich Eliza neben dem Feuer fallen. "Na gut Du Quälgeist."

Sie schließt die Augen und fängt leise an, singend zu erzählen:





Es gab einmal vor langer Zeit zwei Königskinder. Ihre Namen waren Farameh und Morowarn. Farameh war eine hübsche junge lebendige Matisdame, die das Tanzen liebte und jeden Tag fröhlich war. Morowarn war ein dunkelhaariger junger Matismann, welcher bei den Fyros aufgewachsen war.

Eines Tages, es war im Frühling, tanzte Farameh wie so oft über die blühenden Wiesen von Matia und versuchte Schmetterlinge zu fangen. Sie schaute in die Luft und lief direkt Marowarn in die Arme.

Ihre Augen versanken ineinander und fortan verbrachten sie jede freie Minute miteinander. Ihre Liebe zueinander wuchs und sie konnten keinen Tag ohne den anderen sein.

Von all dieser Liebe bekam niemand etwas mit, da sie sich immer abseits von allen anderen trafen. Bis zu dem Tag, als es durch die Straßen von Yrkanis hallte: Krieg. Krieg! Die Fyrosarmeen greifen an.

Und so kam es, dass sich die matisianische Armee und die Fyrosarmee an der Grenze gegenüberstanden, just in der Nähe der Wasserfälle, die heute Virginia Wasserfälle genannt werden.

Bis zu diesem Augenblick wußte weder Farameh noch Marowan, welcher Herkunft der jeweils andere war. Nun aber stand Farameh neben ihren Eltern und Marowarn neben seinen Pflegeeltern.

Sie standen sich gegenüber auf dem Schlachtfeld. Als sie verstanden, wurden sie bleich. Kein anderer nahm dieses Drama wahr. Ungeachtet des um sie tobenden Kampfes versuchten die Liebenden zueinander zu kommen. Ihre Hände trafen sich, ihre Lippen berührten sich.

Doch genau in diesem Moment durchbohrte ein Schwert Farameh von hinten. Marowarn starrte entsetzt auf das Blut auf seiner Hand. Er nahm die sterbende Farameh auf die Arme und flüchtete mit ihr zu den Wasserfällen. Dort legte er sie in das weiche Gras und hielt sie im Arm bis sie ins Licht ging.

Sodann folgte er ihr, indem er sich in die Wasserfälle stürzte.

Und wenn man sich heute dort aufhält und genau hinhört, dann hört man sie lachen, sieht die Schmetterlinge und ein stilles Leuchten des Glücks.




"Oh." Zarah guckt Eliza mit großen Augen an. "Das ist aber eine traurige Geschichte." "Vielleicht Zarah." ... Eliza lächelt aufmunternd ... "Aber eigentlich doch nicht. Sie sind immerhin doch glücklich, da wo sie jetzt sind." Zarah legt den Kopf schief, zieht eine Augenbraue hoch, genauso wie Eliza das immer macht und fragt dann: "Glaubst Du das wirklich Miss Eli? Das ist doch erfunden!" Elizabeth lacht und sagt fröhlich: "Und ich glaube es trotzdem."

#35 [de] 

October 27th, 2008, 01:29 PM




Müde läßt sich Eliza am Rande des Sees in Dyron fallen und taucht erstmal ihr Gesicht in das Wasser. Sie widersteht der Versuchung, direkt den Rest folgen zu lassen, tränkt Ihre Mektoubs und bindet sie dann im Stall fest. "Fütter sie bitte." weist sie den Stallburschen an.

Es ist bereits Nacht und die Sterne breiten ein mildes Licht über Dyron. Das Trainingslager war mehr als anstrengend. Sehnsüchtig schaut sie zum Wasser und dann auf den Brief, den ihr der Stalljunge in die Hand gedrückt hat. Jetzt bekam sie ihre Post schon nach Dyron. Wie es wohl in Yrkanis jetzt aussah? Eigentlich müsste Frühling sein. Aber in der Wüste bekam man davon ja nicht viel mit.

Sie riss eilig den Brief auf und überflog ihn. Er war von einem ihrer Informanten. Seltsame Dinge taten sich in Matis. Sie runzelte die Stirn. Die Alliance of Honor forderte die Chosen of Jena zu einem Kampf um Westwald. Die Konsequenzen bei einer Ablehnung waren nicht ganz klar. Unwillig schüttelte sie den Kopf. "Typisch." dachte sie "Irgendwie kann ich sie ja verstehen. Aber so? In dieser Situation? Schlecht schlecht. Naja, Gooony war sicherlich nicht ganz unschuldig daran. Sie selbst hatte sein Handelsgebaren schon mitbekommen. Aber direkt so eine Drohung. Hannah, Hannah."

Sie bat den Stalljungen um ein Blatt Pergament. Hastig schrieb sie einen kurzen Brief nach Yrkanis, worin sie um Aufklärung bat, was genau die Konsequenzen einer Ablehnung des Kampfes wären. Der Stalljunge hatte ihr direkt zwei Blätter gegeben. Sie starrte das zweite Blatt an. Auf dem Pergament war auf einmal ein Gesicht zu sehen. Augen, die sie mit mildem Spott ansahen. Ein warmes, gleichzeitig spöttisches Lächeln. Wie von selber schrieb sie eine Nachricht an ihn, eine Bitte, eine Bitte sich zu sehen.

Als ihr Blick wieder klar wurde starrte sie auf die Zeilen. Wütend zerknüllte sie das Blatt und warf es in den Holzstaub. Dyron war ruhig, keine Hominsseele zu sehen. Sie lief auf den See zu und ließ ein verstaubtes, verschwitzes Kleidungsstück nach dem anderen fallen. Als sie schließlich einigermaßen sauber wieder aus dem See stieg, fiel ihr Blick wieder auf das zerknüllte Blatt auf dem Boden. Zögerlich hob sie es auf und pfiff einen Botenizam heran.

#36 [de] 

November 4th, 2008, 05:55 PM



Eliza lehnte im Türbogen vor der Gildenhalle und genoss das abendliche Treiben in Pyr. Sie hatte sich in die Schatten zurückgezogen und konnte so ungestört alles beobachten.

Eilig stürzte ein Bote in den Aufgang. Er schien sie überhaupt nicht wahrgenommen zu haben. „Hmmm.“ Sie schaute ihm erstaunt nach.

In der Ferne hörte sie aufgeregte Stimmen. Neugierig lauschte sie und vernahm den Namen Neferath. Bei dem Klang des Namens stellten sich ihre Nackenhärchen auf. Neferath. Rachsüchtiger verblendeter Zorai. So hatte sie ihn erlebt. Damals war sie ganz jung, ganz naiv und voller Glauben an den Frieden gerade in Yrkanis eingetroffen. Geschockt hatte sie zusehen müssen, wie jemand von ihm gefoltert wurde. Aber die Zeiten hatten sich geändert. Lange war dies her, der Name Neferath war viele viele Jahre nicht mehr gefallen …

#37 [de] 

November 5th, 2008, 01:34 PM



... neugierig läuft Elizabeth den Stimmen nach. Sie schnappt aber nur Worte der Empörung auf. Chanchey kommt Ihr fröhlich pfeifend entgegen und grinst sie breit an. "Hast Du eine Ahnung, was die Aufregung bedeutet?" - "Du warst wohl ein paar Tage nicht in Pyr was?" "Eher selten." Er zeigt in Richtung Markt und Aushangtafel, murmelt noch etwas von Zorais und Ohren und läuft dann pfeifend weiter. Eliza muss unwillkürlich lächeln. Sie in jeder Lage zum Lächeln zu bringen, das konnte fast nur Chanchey. Manchmal beneidete sie ihn um die Leichtigkeit, mit der er scheinbar mit Problemen umgehen konnte.

An der Anschlagtafel fällt ihr direkt das große Pergament in die Augen und erstaunt liest sie die Proklamation. "Interessant!" ... im Kopf spielte sie kurz die Möglichkeiten und Folgen dieser Ankündigung durch. "Sehr interessant!" ... "Neferath!" Der Name hatte auf einmal einen ganz anderen Klang. Eliza lachte leise und fing sich dafür einige böse Blicke der Fyros in ihrer Nähe ein. "Der Streit in den Reihen der Feinde schien nicht so harmlos zu sein, wie er von einigen dargestellt wurde." dachte sie. Selten bat sie die Göttin um etwas, aber nun war es an der Zeit.

Sie brach ihr Teleporterticket für Yrkanis und lief zum Tempel. Still kniete sie sich hin und dachte an die Göttin in ihr. In Gedanken formte sie ein Bild. Das Bild von Karavaniers, viele bekannte Gesichter. Sie reichten sich die Hände und schlossen einen Kreis um Matis. Einige hielten symbolisch ihre Hände schützend über Tryker. 'Göttin, erleuchte die Ungläubigen, erleuchte die Zweifler, erleuchte die Kämpfer, erleuchte jeden einzelnen, der sich Dir verpflichtet hat. Lasse sie erkennen, dass einzig eine geeinte Macht eine Chance hat, solange es beim Feind gährt. Lass sie vergangene Fehden vergessen. Vernunft regieren, Vernunft und Geschlossenheit. Enttäusche mich nicht Göttin. Enttäusche mich nicht.'

#38 [de] 

November 10th, 2008, 01:16 PM



Dunkelheit. Schwärze. Eliza sah nur in der Ferne einen Lichtschein. Vorsichtig schlich sie darauf zu. Ein Feuer brannte in der Dunkelheit. Um das Feuer waren Homins versammelt. Ihre Gesichter waren verzerrt, entstellt durch unbändigen Hass. Eliza wandte sich angeekelt von der Hässlichkeit der Fratzen ab. Die Fratzen stimmten einen flüsternden Singsang an. „Loria, wir holen Loria. Immer wieder. Immer wieder.“ Die Stimmen klangen entsetzlich schrill und unwirklich.

Plötzlich zeigte eine der Fratzen auf sie. „Holt sie!“ Ihre Stimme zitterte, als sie flüsterte: „Jena wird mich beschützen, Jena wird Euch bestrafen!“ Angsterfüllt wich sie zurück. „Wir sind Diener Jenas kleines Mädchen!“ „Nein!“ Eliza schrie entsetzt auf, als die Fratzen immer näher kamen, mit ihren klauenähnlichen Händen nach ihr fassten. Grelles Licht. Eine donnernde Stimme. …

… Eliza blinzelte in die Sonne, die durch die Palmwedel schien. Zarah rüttelte an ihrer Schulter. „Miss Eli, Miss Eli! Aufwachen. Du schreist ja ganz furchtbar.“ Die kleine Trykerin weinte fast „Miss Eli, sag doch was.“ Bemüht, die Kleine zu beruhigen, lächelte sie und setzte sich auf. Sie hatte wieder mal in Dyron am See geschlafen. In Yrkanis hatte sie in letzter Zeit keinen guten Schlaf gehabt. Und nun auch hier.

Zarah umarmte sie. „Oh Jena sei dank! Ich hab hier wieder einen Brief für Dich Miss Eli. Jemand hat ihn mir in die Hand gedrückt, den kannte ich gar nicht.“
„Danke meine Kleine.“ Sie riss den Brief auf und las, was in ihm stand.

Ungläubig starrte sie auf den Text und dachte an den Traum. „Jena hat sie bestraft!“ flüsterte sie kaum hörbar und lächelte still.

#39 [de] 

November 11th, 2008, 09:22 PM



Nachdem ihr Gesprächspartner die Bar verlassen hatte, blieb Eliza gedankenverloren bei Lydix sitzen.

"Die Pfade der Erleuchtung sind schwer zu erreichen." hatte seine Schülerin ihn zitiert. Sich selbst vertrauen und herauszufinden, wo das Licht für sie leuchtet, das war sein Rat. Die Wahrheit lag bei dem, mit dem sie in Liebe verbunden war.

"Liebe!" Ein großes Wort. Eigentlich klang es einfach. Aber wie oft bediente man sich ungerechtfertigter Weise dieses Wortes. Es gab viele Arten von Liebe. Die Liebe einer Familie, die Liebe von Freunden und natürlich die Liebe, die zwei Homins verband.

Es soll ein wundervolles Gefühl sein, hatte sie gehört. Sie erinnerte sich an die Wärme und Geborgenheit ihrer Familie. Und ... und an den Schmerz.

Liebe war das größte Geschenk und gleichzeitig höchste Gefahr. Jemanden zu lieben bedeutete, ihm eine gewaltige Waffe an die Hand zu geben und sich gleichzeitig ungeschützt vor ihn zu stellen.

Eliza fürchtete diese Verletzbarkeit und gleichzeitig sehnte sie sich danach. Sie versuchte sich vorzustellen, wie es wäre, jemanden zu finden, dem sie so vertraute, dass sie glauben konnte, dass er die Waffe nie verwenden würde.

Das Geräusch von klappernden Flaschen ließ sie erschrocken hochfahren. "Oh, Du willst sicherlich schlafen. Entschuldige." Der Wirt lächelte sie aus dem wettergegerbten Gesicht an. "Wenn es Dir nichts aus macht." Eliza legte die Bezahlung für das Ocyxfeuer auf den Thresen und schlenderte hinaus in die sternenklare Nacht.

Das Gespräch im vergänglichen Garten war zwar interessant gewesen, jedoch nicht so, wie sie es sich vorgestellt hatte. Sie war froh, dass Chanchey dabei gewesen war. Ohne ihn wäre sie manchmal hilflos gewesen, da sie nicht auszudrücken vermochte, was sie sagen wollte. Vielleicht war sie auch für den ein oder anderen Satz zu feige. Und vielleicht kommen irgendwann andere Zeiten. Eliza runzelte die Stirn. Ein paar Homins waren der Einladung gefolgt. Immerhin. Ein paar Vertreter der United Homins waren da gewesen - charmant wie immer *sie lächelte ironisch*, Biggy, Cyrillis und Neferath. Neferath. Reden konnte er, aber er sagte nichts. Ach ja. Dieser Fyros noch, der dem Haus Elantar den Krieg erklärte hatte. Wie war noch sein Name? Gadeus? Glatteus? Sie zuckte mit den Schultern. Unwichtig. Er hatte nichts wirklich interessantes zu sagen gehabt.

#40 [de] 

November 12th, 2008, 01:18 PM



Verwirrt sah sich Eliza um und verdrehte dann die Augen. Sie hatte die falsche Rune benutzt und stand jetzt in Thesos. Naja, wenn sie schon mal da war, konnte sie auch hier zum Händler laufen. Als sie sich der kleinen Oase näherte, hörte sie in der Stille gewaltige Schläge.

"Hmmm. Was ist denn hier los? Wird der Turm abgerissen?" ... neugierig lief sie weiter. Plötzlich sah sie eine Bewegung am Stall. "Ach Du ...! Beim großen Vorax!" ... sie traute ihren Augen nicht. Da stand der Zorai, den wohl jeder auf Atys schon aus hundert Metern Entfernung von anderen unterscheiden konnte. Naja, außer vielleicht von Wey. Sie schlich näher. Da stand tatsächlich Phazer am Stall und benutzte eine Kamikeule, um etwas in die Wand zu schlagen. Seine Rüstung war ganz staubig und irgendwie seltsam abgewetzt. "Pack!" Eliza lachte erleichtert. Sie hatte schon gedacht, sie würde einen Geist sehen. Aber das konnte nur Phazer sein. Der drehte sich plötzlich um und sah in ihre Richtung. Sie erstarrte. "Karapack!" Die Keule landete in seiner geöffneten Hand. "Hallo Phazer! Auch schön Dich zu sehen!" Eliza grinste unsicher. Die Keule landete nochmal in seiner Hand. "Äh ...! Ähm ... tschüss Phazer!" Eliza drehte sich wie in Zeitlupe um, verharrte einen Moment und sprintete dann los. Für ihren Geschmack viel zu langsam.
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