ROLEPLAY


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#1 [de] 


Wenn man die Empfangshalle der Gone with the Blastwave betritt findet man viel Holzstaub, welcher durch den warmen Wind in Pyr durch alle Ritzen geweht wird.

Doch auf dem schönen schlichten Schreibtisch in einer unauffälligen Ecke liegt ein aufgeschlagenes Buch. Es ist eindeutig im Waldland gefertigt worden, schöne Intarsien zieren den Einband. Das alte Wappen der Elantar ist ebenfalls zu finden.

Notizen sind wild über den Schreibtisch verteilt und ein Fässchen mit Tinte steht daneben. In einer Ecke des Raumes liegt Gepäck, was ziemlich mitgenommen aussieht.

ooc: Endlich gibt es wieder einen Platz, an welchem ich meine Augenblicke in der Art und Weise niederschreiben und vereinen kann, wie ich es gewohnt war. Vielleicht nimmt das der ein oder andere zum Anlass nochmal zu lesen. Vielleicht ward Ihr ja sogar ein Teil der Geschichte.






August 28th, 2007, 06:58 PM


Regungslos steht die blasse Matis am Abgrund und blickt in die Ferne. Der Wind zerzaust ihre sonst so ordentliche Frisur, bis ihr die langen blonden Locken ungebunden über die Schultern fallen.

Ihre Lippen bewegen sich beständig, ungehört verhallen jedoch ihre Worte im Wind, fortgetragen hinunter in den Abgrund:


"Gefühl, was ist Gefühl. Hass, Liebe. Schwarz, weiß. Krieg, Frieden.

Ein Punkt am Horizont, der größer wird. 'Weißer Izam, Vorsicht, da kommt er, der Schwarze, der Große, der Böse. Er wird Dich verschlingen. So höre doch Izam, warum hörst Du nicht. Warum wartest Du voller Vertrauen auf ihn?

Grau? Es gibt auch grau. Was sagst Du da? Liebe kann über den Hass siegen? Frieden über den Krieg? Grau?'

Vertraue!

'Flieh, flieh kleiner Izam. Flieh!'"

#2 [de] 

September 5th, 2007, 08:56 PM


Einmal mehr stand die junge Elantar regungslos am Abgrund.
Es war Frühling. Normalerweise machte sie der Frühling fröhlich. Aber in diesem Frühling war alles anders.

Geräuschlos fiel sie auf die Knie und ließ ihren Kopf hängen. Sie fühlte wieder den Schmerz auf der linken Seite in der Brust. Diese Schmerzen hatte sie in letzter Zeit öfters. Außerdem litt sie unter Appetitlosigkeit. Vielleicht war sie ja krank. Sie sollte gelegentlich zu einem der erfahrenden Heiler gehen und um Rat fragen.

Als sie die Augen schloss, spürte sie kurz eine Präsenz und ihr Herz schlug schneller. Worte kamen ihr in den Sinn, zusammenhanglos, schön, gewaltig.
Leise erzählt sie dem Wind die Worte:




Vollkommender Wahnsinn, ineinander zu versinken außerhalb der Zeit. Sternenglanz überall, wo man hinschaut. Unbändigkeit der sich verzehrenden Sehnsucht. Fallen lassen einziges glückseeliges Ziel. Immer. Immer.



Ihre Augen werden wieder kalt. Energisch schüttelt sie den Kopf um alle Worte wieder dahin zu verweisen, wo sie verschlossen waren. Liebe. In dieser Welt, in dieser Zeit. Sie lacht bitter. Nein.

Last edited by Elizabeth (6 years ago)

#3 [de] 

September 21st, 2007, 01:03 PM


Unruhig

lief sie in ihrer Wohnung auf und ab, bedacht darauf, keine Geräusche zu verursachen, die anderen im Baum ihre Unruhe verraten könnten.
Angreifen,

wir werden angreifen. Kalte lähmende
Angst

kroch durch ihren Körper. Sie ahnte, welche Folgen dies haben würde. Andererseits, alles was als Folge dessen passieren könnte, würde doch sowieso irgendwann passieren. Kampf widersprach ihrem Naturell. Sich zu verteidigen war eine Notwendigkeit, aber anzugreifen? Nur, war in diesem Fall der Angriff nicht auch eine Variation der
Verteidigung?

Sie schloss die Augen. Es würde Frühling sein.
Wieder Frühling.

Frühling, den sie eigentlich liebte, da sie sich nicht satt sehen konnte an den blühenden Wiesen, den Schmetterlingen und dem satten Grün. Sie wollte über die Wiesen tanzen und mit ihren Freunden lachen.

Stattdessen würde sie einmal mehr mit auf dem Schlachtfeld stehen und Freund und Feind in den Staub fallen sehen. Er hatte recht behalten, als er sagte, sie wäre genauso beteiligt und trüge dieselbe
Verantwortung,

auch wenn sie keine Waffe gegen jemanden erhob. Aber selbst als Heilerin würde sie verantwortlich sein. Verantwortlich für fallende Freunde und Feinde.
Es war Zeit.

Zeit sich vorzubereiten. Zeit, sich zu stellen. Der Verantwortung. Der Notwendigkeit. Der Leidenschaft, die in ihrem Herzen tobte. Sie hatte ihren Platz noch nicht gefunden. Aber die Erkenntnis, dass man selbst für den Frieden kämpfen musste.

Es ist Zeit.



__________

#4 [de] 

September 23rd, 2007, 02:15 PM



Erschöpft von den letzten Tagen lehnt Elizabeth an einem Baum in ihrer Heimat.

Sie schaut mit tränemverschleiertem Blick über die grünen Wiesen und Hügel von Matia. Matia, meine Liebe, mein Herz, mein Glück. Was haben sie Dir angetan?

Sie hatte den Sturm geahnt, der kommen würde. Das sie in Loria nicht siegreich sein würden, war vorausschaubar gewesen. Aber das war auch nicht das Ziel gewesen. Einzig und allein Mut zu zeigen, den Mut zu kämpfen trotz der vielen Niederlagen, dem Feind zu zeigen, dass wir noch da sind, darum ging es.

Ein Schluchzen kam aus ihrer Kehle. Sie hatten im Sumpf angegriffen. Der Außenposten des Hauses Elantar drohte zu fallen. Viel zu wenige waren gekommen und sie war sich nicht sicher, was schwerer wog. Eine Hochzeit, ja eine Hochzeit war wichtig. Aber die Verteidigung der Heimat war wichtiger.

Wütend biss sie die Lippen aufeinander. Wieder sah sie die Horden der Kamisten auf ihrem geliebtem matischen Boden sich auf ihre geliebte Familie stürzen. Ihr Leben hätte sie für jeden einzelnen gegeben. Ein unbekanntes Gefühl kroch in ihr hoch. So mußte sich Wut anfühlen, unbändige Wut. Oder war es Hass? Die Tränen brannten in ihren Augen. Wenn sie gekonnt hätte, sie hätte dieses Mal Blut vergossen. Vorbei die Zeit der Unschuld. Vorbei.

Mit eisernem Willen verbannte sie die Tränen aus ihren Augen. Ein eisiges Lächeln stahl sich auf ihr Gesicht. Sie holte sich die Kraft aus der Liebe zu ihrer Familie, zu ihren Freunden und aus der Wut auf den Feind. Es würde die Zeit kommen. Die Zeit, um Blut zu vergießen. Sie hatte ein gutes Gedächtnis.

#5 [de] 

September 24th, 2007, 03:10 AM


„Der Augenblick der Wahrheit war gekommen.

Wieviele würden heute kommen, um das Haus Elantar zu unterstützen? Nervös sah sie sich um. Es waren viele. Ihre Blick fiel auf ihr bekannte und unbekannte Gesichter. Es müssen mehr werden, mehr. Ihr Herz schlug bis zum Hals.

Sie sah in das regungslose Gesicht ihres Fürsten. Sie konnte nicht erkennen, was er dachte. Elizabeth versuchte Optimismus zu finden, versuchte die Leidenschaft in den Herzen zu sehen. Aber es schien ihr, als wären die Homins wie gelähmt. Es herrschte Stille.

Kurz vor dem Angriff der Gegenseite dann sah sie doch noch so etwas wie Zuversicht. Sie lächelte. Es würde alles gut werden. Würde es das?

„Für Matia! Für den König! Sieg“ … immer wieder rief sie diese Worte, allein es nutzte nichts. Sie wurden überrannt. Sie verdrängte die Ohnmacht, die sie überfiel. Ein ums andere Mal versuchten sie, ihr Fürst allen voran, ihren Außenposten zu erstürmen. Doch sie scheiterten.

Mit Entsetzen musste sie mit anhören, wie ihr Fürst den Rückzug freigab. Sie wußte, der Sumpf war verloren. Aber sie wollte kämpfen – bis zum Ende. Und so stand sie am Ende mit einem knappen Dutzend tapferer Kämpfer und rannte ein fürs andere Mal direkt in den Untergang.

Erst als sie vollkommen erschöpft waren, traten sie den letzten schweren Gang vor den Feind an. Mit stolz erhobenem Kopf und ohne sich für etwas schämen zu müssen, sprach sie gemeinsam mit den anderen dem Gegner ihren Respekt aus.

Und wieder lag eine sonderbare Stille über ganz Matia. Selbst im Lager des Feindes hörte man dieses Mal kein Jubelgeschrei. Es war als ob Atys die Luft anhielt. Das Unfassbare war geschehen.“

Elizabeth saß auf einem Hügel in Matia und schrieb mit feiner Schrift ihre Worte in das dicke in Leder gebundene Buch. Hoffentlich erwischte sie niemand dabei. Eigentlich sollte das Buch nicht aus der Empfangshalle entfernt werden. Aber jetzt in der dunklen Halle zu sitzen, wollte ihr nicht gelingen. Müde schaute sie über die Wälder und blühenden Wiesen hinweg. Müde und doch schlaflos. Unablässig beschäftigten sich ihre Gedanken mit der Zukunft. Oh Matia, meine Liebe. Was soll nun aus Dir werden?

Eine einsame Träne läuft ihre bleiche Wange hinunter und findet ihren Weg durch die Erde zu den Wurzeln einer kleinen Blume.

#6 [de] 

September 27th, 2007, 10:36 PM

"Eine Frage der Ehre."

Nachdenklich schaut Eliza auf die Worte und denkt an die Begegnung mit dem großen gesichtslosen Zorai gestern in Yrkanis. Er, von dem jeder sagte, der Begriff Ehre aus seinem Munde wäre Hohn, er hatte gestern in Ihren Augen Ehre bewiesen.

"Ehre" ... Eliza streicht sanft über den Einband eines alten Buches und schlägt den Begriff nach.

"Ehre ... Ehre ist der Wert eines Homins, der ihm Kraft seiner Persönlichkeit und seines sozialen Verhaltens zukommt."

"Soziales Verhalten also." Eliza sucht weiter:

"Ehre reagiert sofort angemessen auf Umstände und Notwendigkeiten und bietet das an, was gebraucht wird, nicht mehr und nicht weniger."

"Oh, verstehe. Nunja." Eliza murmelt vor sich hin und schlägt das Buch wieder zu. Sie lehnt sich zurück an den Baum und schaut über die vor ihr liegenden blühenden Wiesen. Ihr Geist schweift ab zu den Geschehnissen der letzten Tage. Ehre! Schon wieder sprang sie diese Wort im Geiste an. "Sie bietet das an was gebraucht wird, nicht mehr und nicht weniger."

Ob es gebraucht worden war, sieben Außenposten auf einmal anzugreifen? >Eliza schüttelt den Kopf.< Unwahrscheinlich!

So waren wohl die vier Angriffe auf die Außenposten, von denen wir nichts wußten, mehr als gebraucht worden war, also zuviel. Im Umkehrschluss würde das heißen, die Angreifer dort handelten ehrenlos. Ja. Das klang einleuchtend.

Nun, wie sah es aus mit dem Angriff auf den Außenposten im Sumpf. War es eine angemessene Reaktion auf die Umstände? Eine Reaktion auf die Umstände auf jeden Fall. >Gedankenverloren nickt Eliza.< Aber angemessen? >Wieder nickt Eliza.< Der Angriff war wohl angemessen, gemessen an den sieben Angriffen auf kamististische Außenposten. Wie sieht es mit der sozialen Verträglichkeit aus? >Eliza lächelt.<

Hier lag der Fehler. Es war kaum sozial verträglich, ausgerechnet den Außenposten des Hauses Elantar anzugreifen, da das Haus immer liberal gehandelt hatte. Taktisch klug mit Sicherheit, aber nicht sozial verträglich. Also unehrenhaft.

Bleibt noch eine Frage übrig. >Eliza streckt sich und gähnt<

Aber darüber denke ich morgen nach. Ist ja sowieso alles nur ...

... eine Frage der Ehre!

#7 [de] 

October 4th, 2007, 01:13 PM


Unfähig sich zu bewegen sitzt Elizabeth in Yrkanis am Teleporter. Ihr Herz ist voller Angst. Sie dachte nie, dass ein Homin solche Angst haben kann. Alle Kamisten miteinander konnten ihr nicht einen Hauch der Angst, welche sie jetzt spürte, einjagen.

Irgendetwas war passiert. Der Planet ... Atys ... unter ihren Füßen war von einer rätselhaften Krankheit befallen. Würde das das Ende sein?

Elizabeth schüttelt verzweifelt den Kopf. Das durfte nicht sein. Sie wollte leben! Wenn Atys starb, dann würde sie ebenfalls sterben. Sie zitterte vor Angst bei dem Gedanken. Sollte sie wirklich hier sterben? Einsam, ohne ein Wort des Abschieds an die anderen?

Sie hatte doch noch soviel vor, sie mußte doch noch sovielen Freunden sagen, dass sie Freunde waren. Und sovielen Feinden, dass sie Freunde sein könnten.

Wütend schreit sie laut durch das stille Yrkanis: NEIIIIIIIIIIINNNNNN!

#8 [de] 

November 10th, 2007, 12:13 PM


Es ist Winter. Eliza sitzt in der großen Halle des Hauses Elantar und liest ihre Aufzeichnungen von damals. Damals? So lange ist es noch gar nicht her, und doch ... es ist ihr, als ob es Jahre zurückliegt.

Soviel ist anderes geworden, seit Atys krank ist. Und mittlerweile spürt man die Auswirkungen körperlich nicht mehr, so dass man fast denken könnte, das alles wäre normal.

Eliza schaut nachdenklich auf die Seiten. Viele Homins sind woanders hin geflüchtet. Viele sind verschwunden. Aber einige sind noch da. Und sie sind enger zusammen gerückt. Auch wenn es hin und wieder noch kleinere Auseinandersetzungen zwischen Jenagläubigen und Ma`Duk-Gläubigen gibt, so ist es doch friedlich.

Sie selbst hatte viele Homins kennengelernt, und viele waren dabei, die sie aus ihrem Leben nicht mehr wegdenken konnte. Viele davon glaubten an Ma`Duk. Sie hatte in den letzten Wochen viel mehr Zeit in der Wüste und in Zorai verbracht, als in Matia. Aber dort erinnerte sie auch zu vieles an die Freunde, die nicht anwesend waren.

Sie hatte sich verändert. Mit Erschrecken oder vielmehr Erstaunen hatte sie dies festgestellt. Ihre Sprache war anders geworden und ihr Benehmen hatte teilweise gelitten. Sie war sich allerdings noch nicht sicher, ob das ein Nachteil war.

Viel Spaß hatte sie gehabt in den letzten Wochen und sie hoffte nur, dass der Ernst sie nicht zu schnell wieder einholen würde. Denn dann würden es Freunde auf beiden Seiten des Schlachtfeldes sein, die sie fallen sehen würde. Und wie sich das anfühlt, wollte sie noch gar nicht wissen.

Eliza schlägt das Buch zu und springt entschlossen auf. Heute abend fand das 1. atysche Apfelfest statt. Da hatte sie noch viel zu tun. Und die Arbeit würde sich nicht von alleine erledigen. Voller Vorfreude rannte sie aus der Empfangshalle, hörte ein Geräusch, hielt erschrocken inne und ging dann langsam und würdevoll bis zur Außentür, ließ diese leise hinter sich ins Schloss fallen und lief dann fröhlich singend weiter durch Yrkanis zu ihrer Wohnung.

#9 [de] 


Ein Geheimnis ...





Vor langer langer langer Zeit ...

Der Feind ist auch nur ein Homin

Eine Geschichte nach einer wahren Begebenheit

Elizabeth taucht die Feder in das Tintenfass und fängt zögerlich an zu schreiben: „Heute haben wir den Außenposten in Loria verloren.“ Wieder sieht sie das Schlachtfeld vor ihrem inneren Auge. „Wir versuchten zu verteidigen, was möglich war, aber sie überrannten uns einfach, Angriff für Angriff, wie eine Horde wildgewordener Armas. Wir standen von Anfang an auf verlorenem Posten, trotz so vieler glühender Herzen auf unserer Seite.“

Elizabeth seufzt. Als der Kampf längst verloren war, stand sie mit Kadragan und Norodon am Rande des Schlachtfeldes. Ihre Waffen waren gestreckt und der Kopf trotz der Niederlage stolz erhoben. Sie wussten, dass sie alles gegeben hatten. Der Feind zollte den jungen Elantar den Respekt.

„Ich beschloss noch einen Abstecher nach Pyr ins Badehaus zu machen, um mir die Spuren der Schlacht abzuwaschen. Ich hatte mich gerade im warmen Wasser ausgestreckt, als ein fremder Matis mit dunklen langen Haaren das Bad betrat. Ich betrachtete ihn unter gesenkten Wimpern. Seine Kleidung wies ihn als Mitglied einer der Gegenseite zugehörigen Gilde aus. Ich begrüßte ihn höflich, insgeheim hoffend, dass ich bald wieder das Bad für mich alleine hätte.

Erstaunlicherweise begann er jedoch ein Gespräch, in dessen Verlauf er sich als wortgewandter und gebildeter Homin herausstellte. Er hatte eine geistreiche Art an sich und ich genoss das Wortgefecht, auch wenn er allzu leidenschaftlich seine Seite verfocht. Nun, ich bin froh, dass ich meinen Verstand nicht an der Tür zum Badehaus abgegeben hatte.“

Elizabeth erinnert sich an den Moment, in welchem ihr klar wurde, dass sie hier nicht mit irgendeinem Homin der Gegenseite sprach. Wenn sie ihre Augen schließt, sieht sie die Augen des Fremden vor sich. Sie hatte das Gefühl gehabt, als könne er direkt in ihre Seele schauen.

`Vielleicht muß ich um Frieden zu finden, erst Krieg bringen.´ Sie war angesichts seiner Worte geschockt und langsam dämmerte ihr die Wahrheit. Sie wühlte in ihrem Gedächtnis, ob sie seinen Namen schon mal gehört haben könnte. Als ihr die Erkenntnis kam, wäre sie fast aus dem Badehaus geflüchtet – vor der Tatsache, dass dieser symphatische, geistreiche Mann einer der Anführer und damit verantwortlich für den beginnenden Krieg ist. Sie hatte Mühe, das Entsetzen zu verbergen. Hastig hatte sie sich mit der angemessenen kühlen Höflichkeit, welche einem Adelshaus würdig ist, verabschiedet.

Am nächsten Tag holte Elizabeth bei den anderen Cavaliere des Hauses Erkundigungen über den Fremden ein und versuchte, in den Stadtarchiven etwas über ihn heraus zu finden. Er hatte ihr eine schlaflose Nacht bereitet, da sie immer, wenn sie die Augen schloss, die ernsten Augen des Fremden vor sich sah. Gleichzeitig hörte sie jedoch seine Stimme, die von Krieg sprach. Die Ausbeute ihrer Recherche war nicht groß, lediglich ein Cavaliere wusste ihr zu berichten, dass der der langjährige Anführer einer großen Gilde sei. Zu ihrem Erstaunen sprach er jedoch ohne Groll, sondern mit Achtung von ihm.

Zwei Tage später führten sie ihre Geschäfte wieder nach Pyr. Sie wollte dringend noch ein paar Verkäufe unter Dach und Fach bringen, da sie am nächsten Morgen zu einer längeren Reise aufbrechen wollte.

Plötzlich erstarrte sie. An der Ecke des Marktes stand ein hochgewachsener Homin in voller Rüstung. Trotzdem sie sein Gesicht nicht sehen konnte, wusste sie, wer hinter dem Helm steckte. Hastig wandte sie sich wieder dem Juwelenhändler zu, dem sie heute einige besonders exklusive Stücke mitgebracht hatte. Betont langsam lief sie sodann weiter zum nächsten Händler, gewillt so zu tun, als ob sie nichts um sich herum wahrnahm.

Aus den Augenwinkeln sah sie, wie er den Helm absetzte. Unweigerlich musste sie sich seiner Position nähern, wenn sie auf den größeren Teil des Marktes wollte. Sie versuchte möglichst unauffällig an ihm vorbeizugehen.

„Nabend Miss.“ Seine Stimme tönte über den Markt. Sie erstarrte. Sie musste wohl doch noch intensiver das Schleichen üben. Sie drehte sich langsam zu ihm um und begrüßte ihn mit einer höflichen Verbeugung. Mit Spott in der Stimme bemerkte er, dass sie sich ziemlich oft in Pyr aufhalten würde.

„Ich liebe die grünen Wiesen von Matis, aber die Leidenschaft von Pyr hat durchaus auch seinen Reiz.“ antwortete sie, froh rechtzeitig ihre Sprache wieder gefunden zu haben. Sie erwähnte, dass sie innerhalb ihres Hauses positives über ihn gehört hatte, was ihn doch erstaunte. Das Glitzern in seinen Augen ließ sie fast ein wenig bedauern, dass sie vor ihrer Abreise noch so viel Arbeit hatte. Als er hörte, dass sie geschäftlich in Pyr war, verabschiedete er sich und entschuldigte sich dafür, sie aufgehalten zu haben. Erstaunt sah sie ihm hinterher.


Als Elizabeth spätabends fertig mit den Vorbereitungen für die Reise war, stellte sie fest, dass es sich nicht mehr lohnen würde, zu schlafen. Also beschloss sie, noch mal das Badehaus aufzusuchen. Vielleicht, so hoffte sie, käme ja wieder eine nette Unterhaltung zustande. Allerdings um diese Uhrzeit? Als sie aus der Tür trat, zögerte sie. Wieso sollte sie es eigentlich dem Zufall überlassen. Razrah hatte keine Vorbehalte gegen ihre neue Bekanntschaft gehabt und da sie nun wusste, mit wem sie es zu tun hatte, drohte eigentlich auch keine Gefahr. Außerdem hatte die den Verdacht, dass mit ihm ein unterhaltsamer Abend gewährleistet sei.

Eilig schrieb sie also eine kurze Nachricht auf ein Stück Papier, versiegelte es und übergab es dem Boten mit dem Auftrag es so schnell wie möglich nach Pyr zu bringen. Ihr Herz klopfte, als sie den Boten davoneilen sah, war es doch recht ungewöhnlich, auf diese Weise mit der Gegenseite zu verkehren und ganz abgesehen davon, war es schon fast verwegen, einen Mann, den sie kaum kannte, ins Badehaus einzuladen. Sie konnte nur hoffen, dass er ihre Einladung nicht falsch interpretierte.

Als sie dann im Badehaus saß, schalt sie sich für ihre Spontanität. `Elizabeth Del’Amàr,´ dachte sie, `wie willst Du je Disziplin lernen, wenn Du jedes Mal tust, worauf Du gerade Lust hast, ohne an die Konsequenzen zu denken.´ Sie verabredete sich mit einem feindlichen Anführer, jemanden der verantwortlich für die letzten Kämpfe, vielleicht verantwortlich für gefallene Karavanier war. Was würde nur der Fürst dazu sagen. Sobald sich die Gelegenheit bot, würde sie mit ihm sprechen. Elizabeth seufzte. Nichtmal ihren Mentor, Duca Azael, konnte sie danach fragen, da dieser verreist war. Er hätte sicherlich Rat gewusst. Ihre Gedanken schweiften ab. Der Urlaub würde Azael hoffentlich gut tun. Sie alle konnten nur hoffen, dass seine Frau wohlbehalten wiederkommen würde, bevor ihn die Trauer und die Ungewissheit noch völlig übermannte. Er trug die Traurigkeit in letzter Zeit wie einen Mantel, der keinen Sonnenschein mehr durchließ.

Eliza schüttelte den Kopf. Sie machte sich wahrscheinlich doch zu viele Gedanken. Xxxxxx würde sicher sowieso nicht kommen, wieso sollte er ihrer Bitte auch folgen. Und Azael, Azael würde sie schon ab und an aufheitern können. Und schließlich arbeitete die Zeit für ihn.

Kaum hatte sie zu Ende gedacht, näherte sich jemand mit schnellen Schritten. Xxxxxx stürmte ins Badehaus und schwenkte einen Brief hin und her. Sein Blick war misstrauisch: „Woher wisst Ihr, wo ich wohne?“ rief er. Sie sah ihn erstaunt an: „Nun, ich habe den Boten nach Pyr geschickt, ich denke, er hat sich durchgefragt.“ Er zögerte einen Moment und lachte dann: „Nun, dann ist es kein Wunder, dass er zu spät dran war. Ich wohne nämlich in Yrkanis.“ „Oh.“ Sie stotterte „Dann, hmmm, dann werde ich ihm wohl einen extra Lohn geben müssen.“

Er setzte sich zu ihr und fing an zu sprechen, doch sie unterbrach ihn hastig: „Euch ist doch klar, dass Ihr mich durch nichts bewegen könntet, die Seiten zu wechseln?“ Er lächelte nur und meinte: „Das ist mir durchaus klar. Wie kommt Ihr auf die Idee, ich würde das versuchen?“ „Nunja, Ihr seid der Anführer einer großen kamistischen Gilde. Wieso sonst, solltet Ihr Euch mit mir unterhalten.“ „Da seid Ihr falsch unterrichtet. Ich bin nicht der Anführer, nicht mehr. Und ich unterhalte mich mit Euch, ohne die Absicht, Euch von Eurem Glauben abzubringen. Wenn wir in unseren Gesprächen objektiv bleiben, vielleicht schärft das das gegenseitige Verständnis füreinander.“ „Ja, ja. Das klingt gut.“ antwortete sie. „Und es freut mich, dass Ihr nicht der Anführer seid.“ sagte sie ernst. Er runzelte die Stirn: „Wieso das?“ Elizabeth antwortete: „Weil Euch das ein Stück von der Verantwortung entbindet und …“ Er seufzte und flüsterte: „Wenn es doch so wäre!“ „ … und weil Ihr dann nicht denken könnt, ich würde Eure Gesellschaft suchen, weil Ihr der Anführer seid.“ Sie lächelte schelmisch.

Xxxxxx musterte sie einen Augenblick, bevor er lachte und meinte: „Dann hätte Numar aber schlecht gewählt, ich mag nämlich eher schwarzhaarige Frauen.“ Sie stockte einen Moment, ob der Wendung im Gespräch und brachte dann hervor: „Soso, mögt Ihr?“ Er grinste und meinte: „Ja, zumindest für den ersten Blick. Bei näherer Betrachtung fallen natürlich noch andere Sachen ins Gewicht.“

Elizabeth schaute auf den Wasserspiegel im Bad. „Hmmm … also ich finde meine Haare schön.“ Sein Grinsen wurde breiter: „Etwas streng, aber vermutlich einer Elantar angemessen.“ Wieder schaute sie ins Wasser: „Hmmm …“ stolz hob sie den Kopf und schaute ihm geradewegs in die Augen: „Ich mag meine Haare so wie sie sind und Ihr, Ihr müsst sie ja nicht mögen.“ Er fing an zu lachen und gab ihr recht. Sie lachte mit und so wurde es unerwarteter Weise zu einem sehr lustigen Abend, in dessen Verlauf Elizabeth teilweise vergaß, dass sie eigentlich Feinde waren.

#10 [de] 

November 21st, 2007, 01:27 PM




Den Spätsommer genießend, sitzt Elizabeth träumend irgendwo im Vergänglichen Garten und überdenkt die vergangene Woche. Strahlend lächelt sie in sich hinein. Das war eine wundervolle Woche gewesen.

Zuerst das Apfelfest, dann die Casinorunde der Rising Phoenix, der Sturm auf die Kitinfestung in den Anhöhen, der Trek mit den Fahrenden Händlern und ihren zwei Lieblingsblauen von Fairhaven nach Pyr, dann war sie selbst ganz alleine von Yrkanis nach Pyr gelaufen und sie hatte es fast alleine durch Ketzers Hütte geschafft. Außerdem war das Treffen mit vielen Freunden im Vergänglichen Garten am Froschtümpel sehr lustig und wunderschön gewesen.

Und sie hatte von Wasari eine Geschichte bekommen. Elizabeth schaut immer wieder ganz stolz auf das Pergament.



Wasari
Heute kann niemand mehr nachvollziehen, wie es eigentlich wirklich begann. Eigentlich war es ein Tag wie jeder andere. Die letzte Kitin-Invasion lag Jahre zurück und die Homins beschäftigten sich mehr mit sich selbst, als mit dem gemeinsamen Feind. Die Außenposten waren hart umkämpft und inzwischen begannen die Anhänger der Kami-Fraktion bereits in den Grünen Anhöhen Fuß zu fassen. Andere schlossen sich zu Gruppen zusammen, um den Banditen und allen voran ihren Anführern das Leben schwer zu machen. An diesem Tag jedoch sollte sich alles ändern.
Wie jeder weiß, fördern die Bohrer auf den Außenposten die verschiedensten Materialien aus den Tiefen von Atys, die uns allen auf die eine oder andere Weise in die Lage versetzen, besser für den Kampf gegen die Kitins gewappnet zu sein.
Sowohl Jena als auch Ma-Duk sannen darüber nach, was sie uns sonst noch als Hilfe zur Verfügung stellen konnten und aus dem Gemenge dieser Gedanken entstand etwas ganz besonderes. Allerdings gab es dieses Ding – es hatte noch keinen Namen – nur in einfacher Ausführung.
Ein Nebeneffekt des Entstehungsprozesses war, dass die Ressourcen, die Atys am Laufen hielten dabei fast völlig erschöpft wurden und dadurch die Zeit nahezu zum Stillstand kam. Die Homins und die Tiere bewegten sich wie in Zeitlupe und nur das Denken verlief in normaler Geschwindigkeit. Viel zu selten verfiel ganz Atys für kurze Zeit in einen tiefen Schlaf nach dem alles fast wieder normal war – leider hielt dies immer nur für kurze Zeit an.
Viele Homins fühlten sich in dieser Zeit von ihren Göttern verlassen, viele wanderten ab in andere Welten und nur wenige Unentwegte hielten aus. Tatsächlich war es so, dass die Götter sich um dieses Ding stritten, um es ausschließlich ihren Anhängern zugute kommen zu lassen, und sich dabei kaum um ihre Schutzbefohlenen kümmerten. Im Laufe dieses Streits passierte es dann, dass weder Ma-Duk noch Jena dieses Ding festhalten konnten und es ihren Händen entglitt. So fiel es herab und landete, bedingt durch den zähen Zeitablauf, sanft im Schnee der Grünen Anhöhen.
Dort lag es, ungefähr so groß wie eine Faust, rund und leuchtend rot in der weißen Pracht. Eine hochgewachsene, hübsche Matis bemerkte das leuchtende Rot und ging in quälend langsamen Schritten darauf zu. Sie hob das Ding auf und betrachtete es lange. Es hatte eine glatte Oberfläche und roch so appetitlich süß, das sie es wagte hinein zu beißen. Es war wie eine Offenbarung und sie kam zu der Erkenntnis: Dies ist ein Apfel. Und mehr noch… bei allem was die Homins zu dieser Zeit zu erleiden hatten, erkannte sie durch den Apfel, dass es für die ganze Hominheit Hoffnung gab. Hoffnung, dass sich alles zum Guten wenden würde. Sie fasste den Entschluss, dass ganz Atys davon erfahren müsse.
Da der Apfel so wunderbar schmeckte, aß sie ihn komplett auf, bewahrte aber die Samen, die sich darin befanden sorgfältig in ihrer Tasche.
Am nächsten Tag begann sie damit, die Samen in den Boden zu setzen und jedes Mal, wenn sie das machte, tat sie es der ganzen Welt kund. Nach und nach schlossen sich ihr immer mehr Homins an, die zarten Pflänzchen der Hoffnung zu gießen und zu pflegen. Seit dieser Zeit wachsen überall auf Atys Apfelbäumchen und jedes Mal, wenn du an einem vorbei kommst, weißt du dass es immer noch Hoffnung gibt, egal wie schlimm dir die Situation gerade erscheint. Irgendwann werden wir alle die Früchte dieser Hoffnung genießen können. In der Zwischenzeit läuft das Leben wieder fast normal und wir genießen die leckeren Äpfel und alles was sich daraus zaubern lässt.



Ja, es war eine wundervolle Woche gewesen.

Aber es gab auch ernste Momente. Sie erinnert sich an die Begebenheit nach dem Außenpostenkampf in Tryker. Damit hatte sie sich bestimmt keine Freunde geschaffen. Aber es war eine Frage der Ehre gewesen. Das würde es immer sein.

Elizabeth läßt sich ins Grad fallen und die Sonne ihre Nase kitzeln.

#11 [de] 

November 28th, 2007, 06:48 PM



Es ist Winter. Ganz Yrkanis liegt unter einer leichten Schneedecke. Elizabeth hat einen langen warmen Umhang eng um sich gezogen und verschwindet schnellen Schrittes in der Gildenhalle. Da sie ja im Moment die Pflichten eines hohen Offiziers wahrnahm, räumte sie ein wenig auf. Jena sei dank, war nicht allzu viel zu tun. Während sie sortierte, die Rüstungen lüftete und die Waffen reinigte, schweiften ihre Gedanken ein paar Stunden zurück.

Sie dachte an den Markttag in Fairhaven. Sie hatte sich nach Abschluss ihrer Geschäfte einen Spaß daraus gemacht, den hohen Offizier der Generation Atys zu verspotten.

Ihre Augen wurden schmal. Sie fragte sich, was er sich wohl einbildete. Stand da, und präsentierte sich halbnackt. War ja fein, dass er sie offenbar mochte. Schön, dass er meinte, gerade ihr vorhalten zu müssen, dass man auch einen Feind mögen kann.

Elizabeth lässt wütend die Axt, die sie gerade poliert auf den Boden krachen.

Eingebildeter Fyros! Was erwartete er? Dass sie einem Mitglied der Gilde, welche mit ihrem Kamibohrer ihr geliebtes Matis verschandelte, mit offenen Armen Freundschaft anbieten würde? Wenn sie sein Gildenabzeichen auf der Uniform sah, dann kamen sämtliche Gefühle wieder hoch, die sie beherrschten, als sie den Sumpf verloren. Unglauben, Wut, Traurigkeit, Hilflosigkeit, Entsetzen. Die Frage: Warum gerade das Haus Elantar?

Sie packt das nächstliegende Schwert und kämpft mit einem unsichtbaren Gegner. Mit finsteren Augen versetzt sie ihm den Todesstoß. Dieser Fyros mit dem unmöglichen Namen hatte Glück, dass sie nur zur Unterhaltung kämpfte und sich dem Frieden verschrieben hatte …

#12 [de] 

November 28th, 2007, 08:09 PM
Gladeusdeus
Gladeusdeus war überrascht von der Aussage die Elizabeth von sich gegeben hatte, soweit er wusste gibt es im Haus Elantar ein Ritual mit dem Namen Pugnale Anima in dem man nur mit einem Rock bekleidet mit Dolchen gegeneinander Kämpft ohne sich gegenseitig zu verletzen.
Aber er war auch froh das er Elizabeth nicht gleichgültig war und er würde so schnell nicht aufgeben.

Gladeusdeus HO der Generation Atys

#13 [de] 

November 30th, 2007, 01:22 PM



Lächelnd steht Elizabeth in der Empfangshalle und begutachtet das geschäftige Treiben. Sie konnte sich gar nicht sattsehen am Anblick ihrer Familie. Langsam kamen sie alle zurück, Elantar für Elantar.

Sie läuft aus der Empfangshalle und schließt leise das große Tor hinter sich. Draußen ist Frühling. Elizabeth hält ihr Gesicht in die Sonne und lächelt strahlend mit geschlossenen Augen.

Sogar der Fürst war dagewesen.

Langsam verschwand das Gefühl der Einsamkeit aus ihrem Herzen und machte wieder der Zufriedenheit Platz. Sie hatte die erste Feuerprobe bestanden und sich selbst bewiesen, dass ihr Platz genau hier war. In Yrkanis. Bei den Elantar. Entgegen allen Anfeindungen aus den Reihen der Karavan und all ihrer Zuneigung zu Homins aus den Reihen der Ma-Duk-Gläubigen.

Mit festem Blick hob sie den Kopf. Sie war eine Elantar. Und verdammt nochmal: Sie war stolz darauf!

#14 [de] 

January 17th, 2008, 12:49 PM



Elizabeth sitzt in Dyron am See und genießt die Sonne. Heimlich hat sie das dicke Buch aus der Empfangshalle mitgenommen. Sie blättert die letzten Seiten durch. Lange hatte sie keinen Eintrag mehr gemacht. Sie war sich nicht sicher woran das lag.

Seit geraumer Zeit plätscherten die Tage nur so vor sich hin. Sie hatte intensiv an ihren Handwerksfähigkeiten gearbeitet. In letzter Zeit war es irgendwie ruhig auf Atys. Trotzdem vor kurzem der Sumpf von den Karavan zurückerobert werden konnte und erst in den letzten Tagen der Außenposten der Arise from the Ashes von den Kamisten erobert wurde, fehlte irgendwie das leidenschaftliche, das große, der wahre politische Zwist in diesen Tagen.

Die Homins trafen sich auch wieder seltener um beieinander zu sitzen und miteinander zu reden oder zu trinken. Das war schade. Aber sie spürte die Unlust auch an sich selbst. Vielleicht wurde es ja Zeit, zu anderen Ufern aufzubrechen. Nachdenklich sieht sie auf die andere Seite des Sees.

#15 [de] 

January 31st, 2008, 10:27 PM




Stunden hatte Elizabeth überlegt. Die Welt grollte unter ihren Füssen. Das Ende schien nah.

Was war zu tun? Was würde sie unbedingt noch erledigen wollen, wenn es kein Morgen gäbe?

Ein Name schoss ihr durch den Kopf und sie schüttelte diesen sogleich irritiert. Aber der Name verschwand nicht.

Sie kannten sich schon ziemlich lange. Als Feinde. Mehr als einmal hatte er sie verprügelt. Aber gemein war er eigentlich nie gewesen.

Seit Atys krank war hatten sie sich gegenseitig etwas Gesellschaft geleistet. Und auf einigen gefährlichen Trecks durch Atys war er eine willkommene Begleitung gewesen. Mit ihm an der Seite fühlte sie sich sicher. Wie mit keinem anderen. Er passte auf sie auf.

Er war immer da. Ertrug ihre Launen und hörte ihr zu. Oder tat zumindestens so.

Es war verrückt. Andererseits machte sie immer verrückte Sachen.

Elizabeth beschloss also in Zora auf ihn zu warten.


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