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#1 [de] 

Hallo Homins,

leider konnte ich an der gestrigen Akenak-Versammlung nicht teilnehmen. Da ich meine Yubos allerdings überall habe, bin ich auch diesbezüglich mehr oder weniger auf dem laufenden.

Soweit ich weis, wurde dort auch die Möglichkeit diskutiert ein Wahlrecht für Nicht-Fyros-Patrioten einzuführen.
So wurde durch die angesehne Fyros-Bürgerin Nuzanshi der Vorschlag unterbreitet ein Wahlrecht einzuführen, welches ausser Fyros-Patrioten folgende Homins einschliest:

-Wohnort ist Pyr
-der Homin hat zwei Fyros-Patrioten, welche sich für den Homin, bzw. die Homina verbürgen

Dieser Vorschlag wurde nicht in Erwägung gezogen, geschweige denn hinreichend diskutiert.

Ich würde diese oder eine ähnliche Anwendung des Wahlrechts sehr begrüßen.

Wenn das so weiter geht werden wohl früher oder später Worte wie "Diktatur" oder "Tyrannei" fallen, wenn Vorschläge nicht mehr behandelt werden.

Gruß
Timm a Eh

Last edited by Timmaeh (1 decade ago)

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#2 [de] 

Streng genommen handelt es sich beim Imperium um eine Diktatur mit dem Imperator als Herrscher. Die Einschränkung seiner Macht durch den Senat und den Akenak sind ziemlich gering und von Patrioten wird eigentlich absoluter Gehorsam gefordert.

Zwar ist die Idee hinter dem Akenak natürlich, dass sich jeder einbringen kann und wir spielen den Imperator ganz bewusst nicht als allmächtigen Alleinherrscher. Doch letztlich haben die Patrioten die Vertreter per Wahl bestimmt. Es gab ausreichend Möglichkeiten sich selbst aufstellen zu lassen und damit auch selbst eine Stimme bei den Reformen zu haben.
Doch solange sich für fünf Sitze im Akenak nur vier Interessenten finden, kann man eher von absolutem Desinteresse der Patrioten an der Mitgestaltung ihrer Nation reden.

In-Character darf den vier Akenak gerne vorgeworfen werden, dass sie schlechte Arbeit machen und nur an ihrer persönlichen Macht interessiert sind. Der In-Character-Bereich ist allerdings das Rollenspielforum.
Da es sich bei dem ersten Posting laut Aussage des Verfassers um eine Mischung zwischen OOC und IC handelt wird der Thread nicht in den RP-Bereich verschoben. Ich bitte dies bei der weiteren Diskussion aber zu berücksichtigen.

#3 [de] 

Kyonlass bringt hier sehr gut die verschiedene Ebenen und Aspekte des Nationen-Rollenspiels zum Ausdruck, die in sich und zueinander widersprüchlich sind.

Zum einen die Rollenspiel-Ebene der Chars:
- In einer Diktatur ist per se die Einmischung der Einwohner (also eher Untergebene denn Bürger) nicht vorgesehen. Von daher kann das Imperium (das Eventteam) keine wirkliche Beteiligung der Untergebenen wollen, auch wenn anderes gesagt wird. Die geringe Beteiligung der Fyros-Einwohner spiegelt im Grunde genau dieses Diktatur-Element authentisch wieder.

Zum anderen die Ebene der Spieler hinter den Chars:
- Spieler, die im 21. Jahrhundert leben, lassen sich nun mal nicht mit Methoden von Diktaturen aus rl-vormoderner Zeit motivieren.
Eingeschränkte Beteiligungsformen (nach dem Motto:"Du kannst dir gern Mühe geben und wir lassen uns gern gute Vorschläge und Konzepte vorlegen, aber Anerkennung durch echte Mitsprache und Beteiligung bekommst du nicht, weil sonst die Authentizität
der xy-Diktatur in Gefahr ist.") werden nicht lange funktionieren.

Zum dritten die Ebene des Rollen-Spiel-Settings:
- In Fyros z. B. wurde das Ambiente einer Diktatur gestaltet. Wohlgemerkt - das Ambiente! Es wurden also äußerliche Merkmale einer imperialen Diktatur eingeführt wie Rangbezeichnungen, Uniformen und eine entsprechende Hintergrundgeschichte der NPCs.
Der "imperialen Diktatur" fehlen sämtliche sozialen und politischen Instrumente, die die Machtgrundlage eine Diktatur ausmachen, wie Repressialien, Strafen, Gefängnis usw. Politisch eine Diktatur voll auszuspielen ist schlicht nicht machbar, denn wenn sich Spieler dabei nicht wohl fühlen, werden sie das Spiel verlassen oder einfach kein Nationen-Roleplay mehr machen.

Das jeweilige imperiale, königliche, föderale oder religiöse Kultur-Setting wird also von den Spielern durch ihr alltägliches Spielverhalten, durch Namen, Sprache, Geschichten und Lieder und durch die Spieler-Geschichte/n zum Leben erweckt. Ebenso vom Eventteam mit den NPC-Chars.
Dies ist die eigentliche, wunderbare Basis des Nationen-Roleplay im jeweiligen Nationen-Setting.


Vom Eventteam wird also einerseits auf Spielerebene die Beteiligung möglichst vieler Spieler erwünscht, andererseits werden derzeit auf Rollenspiel-Ebene mit dem Argument der "Authentizität der Nation/Diktatur" Spieler von eben dieser Beteiligung abgehalten.


Meine Frage an das Eventteam ist:
Ich würde mich freuen, wenn das Eventteam einmal grundsätzlich dazu Stellung nehmen würde, wie es mit diesen Widersprüchen im Nationen-Rollenspiel umgehen will? Ich finde die Spielerregierungen und das Nationen-Roleplay wunderbar, doch ich wünsche mir als Spielerin eine Orientierung darüber, ob meine Beteiligung am Nationen-Rollenspiel

a) ... rollenspielerisch wirklich sinnvoll ist, wenn gildenfame- und andere rein technische Aspekte fürs RP wichtiger genommen werden
b) ... wirklich gewünscht ist oder ob ich durch meine Beteiligung die Diktatur-Authentizität gefährde und
c) ... mir persönlich außer der derzeitigen Erfahrung von Ablehnung und Ausgrenzung auch etwas Positives einbringen wird?

Last edited by Nuzanshi (1 decade ago)

#4 [de] 

Kyonlass
... Es gab ausreichend Möglichkeiten sich selbst aufstellen zu lassen und damit auch selbst eine Stimme bei den Reformen zu haben ...
Korrektur: Diese Aussage ist schlicht unzutreffend. Auch in Fyros gibt es dort lebende Homins, die wegen der vertrackten Gilden-Fame-Mechanik nicht Fyros-Patriot werden konnten und somit von der Akenak-Kandidatur ausgeschlossen waren.

#5 [de] 

Der Begriff Diktatur ist hier vielleicht etwas irreführend. Laut Wikipedia gilt für die Diktatur: "Zum Begriff der Diktatur gehört, dass sie illegitim ist, also eine legitime Staatsform umgestürzt hat oder in ihrem Ursprung nicht recht- oder verfassungsgemäß ist."

Das trifft auf das Imperium der Fyros nicht zu, hier wäre der Begriff insgesamt Monarchie passender. Wobei irdische Monarchien auch nicht 1:1 übertrag bar sind, generell sind irdische Vergleiche nur bedingt tragbar, auf der Erde gibt es keine Magie, keine Kitinbedrohung, keine Kami, keine Karavan und nicht so große körperliche Unterschiede zwischen den einzelnen Menschenvölkern im Vergleich zu den Hominvölkern. Monarchie kommt wohl den Regierungsformen von Matis und Fyros am nächsten, aber es gibt wohl keine irdische Monarchie, die genau dem entspricht, was wir auf Atys haben, die Grundvoraussetzungen sind ja auch gänzlich andere.

Wenn man aber doch (nicht ganz passend) irdische Vorlagen heranzieht, so findet man bei historischen wie aktuellen Monarchien eine breite Palette an bürgerlicher Mitbestimmung, von absolutistischen Herrschern bis hin zu den modernen Monarchien wie England oder den Niederlanden.

Zu den einzelnen Fragen:

a) ... rollenspielerisch wirklich sinnvoll ist, wenn gildenfame- und andere rein technische Aspekte fürs RP wichtiger genommen werden

Gameplay und Rollenspiel stehen in einer Verbindung zueinander. Beides darf man nicht ohne weiteres voneinander entkoppeln, Konsequenzen des Rollenspiels sollen sich im Gameplay niederschlagen und umgekehrt. Eine der vielen Verbindungen zwischen den technischen Werten, der technischen Repräsentation des Charkaters und seiner rollenspielerischen Einstellung ist der Ruhm und die Nationszugehörigkeit. Grundsätzlich sollte man davon ausgehen, dass Rollenspieler ihre rollenspielerische Einstellung auch technisch für ihren Charakter umsetzen, soweit dies möglich ist. Nun gibt es natürlich in Einzelfällen unwägbare technische Hürden. Für diese haben wir in langen Forendiskussionen Möglichkeiten gesucht, sich trotzdem zu engagieren und haben Kompromisse gefunden, bei denen wir uns in der Mitte getroffen haben.
Die angestoßene Öffnung der Regierungsysteme für Nicht-Bürger (siehe die diversen [NATION]-Threads) trägt diesen technischen Problemen Rechnung und stellt somit unsere Antwort auf das Problem dar, zugunsten der Spieler mit solchen technischen Problemen.

b) ... wirklich gewünscht ist oder ob ich durch meine Beteiligung die Diktatur-Authentizität gefährde und

Dass eine Beteiligung gewünscht ist, zeigt ja allein schon die Einführung der Regierungsgremien, also beantwortet die Existenz der Regierungssysteme schon die Frage mit Ja. Zur Diktatur habe ich ja weiter oben etwas ausgeführt. Bürgerbeteiligung in Monarchien ist nichts ungewöhnliches, auf der Erde Alltag und auch in den nicht unbedingt vegleichbaren Atys-Nationen auf jeden Fall möglich. Ein Monarch ist eine Einzelperson, die unmöglich alle Funktionen wahrnehmen kann. Im Imperium gibt es keinen Adel, Aufgaben im Militär, in der Verwaltung, Kultur, Wirtschaft müssen zwangsläufig mit "Bürgerlichen" besetzt werden und oft wird sogar eine Besetzung mit einem Nicht-Patrioten möglich sein. Hier tut sich ein großer Spielraum auf. Dass der Imperator allen Beschlüssen zustimmen muss, tut dabei der Beteiligung keinen Abbruch. Eine Vielzahl von Ideen, Projekten, Vorschlägen kann im Imperium Realität werden. Je gravierender die Folgen sind, von desto höherer Ebene muss der Beschluss abgesegnet werden. Die Impulse jedoch kommen von den Spielern. Der Gestaltungsspielraum ist dabei sehr groß, zumal sie ja selbst intuitiv einschätzen können, ob ein Beschluss dem Imperator gefallen wird oder nicht.

c) ... mir persönlich außer der derzeitigen Erfahrung von Ablehnung und Ausgrenzung auch etwas Positives einbringen wird?

Wir haben den Spielern ja die Möglichkeit gegeben, ihre eigenen Systeme zu gestalten. Gerade im Akenak wurde das Grundprinzip von allen als gut empfunden und auf Wunsch der Spieler so weitergeführt, wobei stets betont wurde, Nicht-Patrioten nach Möglichkeit einzubinden. Das System hat - von der Community geführt - definitiv einen Schritt auf die Nicht-Patrioten-Spieler zugemacht.
Die Kritik bezüglich der Systeme haben wir aufgenommen und als Antwort auf die Kritik haben wir die Spieler die Systeme gestalten lassen. Gegen wen richtet sich deine Kritik in Punkt c?

Last edited by Limaix (1 decade ago)

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Limai

Senior Event Manager
Game Master

#6 [de] 

Einen kleinen Punkt möchte ich noch ergänzen, der mir beim Lesen des Threads zur Matis-Nation eingefallen ist:

Senkt sich das Gewicht der Waage zugunsten der Nicht-Bürger (sie können und dürfen immer mehr) hebt sich auf der anderen Seite die Waagschale der Bürger: Es wird immer unattraktiver, Bürger zu werden und schon jetzt fragen einige (ich habe hier z.B. Biggy und Defiant in Erinnerung), warum man noch Bürger werden sollte.
Hier geht es darum, ein Gleichgewicht zu finden und dies wird nicht zu erreichen sein, wenn politisch die Unterschiede zwischen Bürgern und Nichtbürgern eingeebnet werden.

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Limai

Senior Event Manager
Game Master

#7 [de] 

Limai
Gegen wen richtet sich deine Kritik in Punkt c?
Siehe Post Nr. 1 dieses Threads
Siehe Thread: [MATIS] Gestaltung der Nation / General (Leanon)
Siehe Thread: Bürger oder 'nur' Einwohner? / Rollenspiel (Leanon)


Limai
Für diese haben wir in langen Forendiskussionen Möglichkeiten gesucht, sich trotzdem zu engagieren und haben Kompromisse gefunden, bei denen wir uns in der Mitte getroffen haben. Die angestoßene Öffnung der Regierungsysteme für Nicht-Bürger (siehe die diversen [NATION]-Threads) trägt diesen technischen Problemen Rechnung und stellt somit unsere Antwort auf das Problem dar, zugunsten der Spieler mit solchen technischen Problemen.

Danke Limai, für deine ausführliche Antwort, die jedoch leider keine konkreten Angaben enthält, die deine Aussagen bezüglich des Nationen-RP hier auf Atys hier untermauern.

Dagegen steht konkret die derzeit geübte Praxis in den Regierungen, wie in Post Nr. 1 angesprochen:
Beispielsweise wurde der derzeitige verfassungsgebende Akenak auf Anordnung des Eventteams ohne Diskussion dieser Maßnahme auf klassische Weise gewählt. Spieler mit den genannten Gilde-Fame-Problemen waren daher von der Teilnahme von vornherein ausgeschlossen.

Die derzeitge Praxis auf den verfassungsgebenden Akenak-Versammlungen sieht so aus, dass Änderungsbeschlüsse verkündet werden, über die jedoch nicht ergebnisoffen diskutiert wird. Nach Alternativ-Vorschlägen interessierter Patrioten und Nicht-Patrioten wurde bisher nicht gefragt.
Ein diesbezüglicher Hinweis meinerseits wurde sinngemäß rein rp-technisch mit dem Diktatur-Charakter des Imperiums ablehnend beantwortet.

Auch in den Akenak-Protokollen erfuhr die interessierte Öffentlichkeit bis zu meinem Antrag vor kurzem fast nichts über konkrete Inhalte der diskutierten Reform-Themen und mögliche Alternativ-Vorschläge.
Insofern hat sich nichts geändert, eine "Öffnung" des Regierungssystems findet hier und bei der Matis-Nation bisher nicht statt.

Dies ist auch von der Struktur der derzeit verfassungsgebenden Versammlungen in Fyros und Matis unmöglich, denn das Eventteam hat einfach Gremien entsprechend der alten Strukturen berufen. In diesen Gremien sind die Spieler, deren zusätzliche Beteiligung trotz der Unzulänglichkeiten des Spielmechanik-Fames es gehen soll, nicht zugelassen, es wird also ÜBER diese betroffenen Spieler entschieden, statt MIT ihnen.

Du selbst Limai, hast im Thread [MATIS] Gestaltung der Nation, Post Nr. 67 den Spielern vorgeworfen, aggressiv aufzutreten und Gräben aufzureißen statt sie zuzuschütten.

Dabei ist die entstandene aggressive Lage eine Folge der Entscheidung des Eventteams, die betroffenen staatenlosen Spieler in den entscheidenden verfassungsgebenden Gremien aussen vor zu lassen. Frustration und Demotivation auf beiden Seiten sind so vorprogrammiert und erwartungsgemäß auch eingetroffen. Ist sich das Eventteam dieser Situation bewusst?

Eine Neuordnung der Länderverfassungen ist ein aussergewöhnlicher Vorgang und kann nur gelingen, wenn alle Beteiligten in den verfassungsgebenden Gremien zunächst einmal gleichberechtigt an einem Tisch sitzen, nicht wenn eine Spieler-Partei über die andere Spieler-Partei entscheidet.

Ablehnen von Vorschlägen und der Diskussion von Vorschlägen mit Begründung auf den RP-Diktatur-Charakter ein Regierung ist hier nicht angebracht, denn es werden zwar formal Änderungen durchgeführt, doch eine "Öffnung der Regierungsysteme für Nicht-Bürger" findet nicht statt, da diese Nicht-Bürger an diesen Änderungen und Beschlüssen ja nicht beteiligt sind.

Limai
Dass eine Beteiligung gewünscht ist, zeigt ja allein schon die Einführung der Regierungsgremien, also beantwortet die Existenz der Regierungssysteme schon die Frage mit Ja.
Die Regierungsgremien wurden vom übergeordneten Winchgate-Eventteam vom französischen Server auf die anderen Server exportiert. Dies war wahrscheinlich zunächst ein rein organisatorischer Vorgang, dem sich das Eventteam wohl nicht verschließen konnte. Deine Antwort ist sehr unpersönlich und sagt wenig aus bezüglich der wirklichen Interessen und Motive des Eventteams, Spielerbeteiligungen in verschiedener Form tatsächlich zuzulassen und auch über andere Formen der Spielerbeteiligung nachzudenken?

Ich möchte dies dem Eventteam zu Bedenken geben und würde mich über eine, diesmal konkretere Antwort freuen.

#8 [de] 

Limai:
Gegen wen richtet sich deine Kritik in Punkt c?
Siehe Post Nr. 1 dieses Threads
Siehe Thread: [MATIS] Gestaltung der Nation / General (Leanon)
Siehe Thread: Bürger oder 'nur' Einwohner? / Rollenspiel (Leanon)

Im Eröffnungspost wird der aktuelle Akenak kritisiert. Wenn du auf diesen Post verweist, muss ich davon ausgehen, dass sich deine Kritik an deine Mitspieler richtet, die Frage ist allerdings in deinem Post an das Eventteam gerichtet. Deshalb meine Frage, an wen deine Kritik gerichtet ist, da mir das nicht ganz klar ist.

Deine Kritik ist unter anderem, dass Bürger über die Einbindung der Nichtbürger entscheiden und dies zu einer Asymmetrie führe, die Konflikte begünstigt.
Zum einen ergibt sich dieser Umstand der Entscheidungsrichtung aus der ingame-Logik, da die Änderungen eine ingame-Legitimation benötigen. Zum anderen schließt Entscheid der Bürger über die Reform ihres eigenen Staates nicht automatisch eine befriedigende Lösung für die Nichtbürger aus und kann genauso gut gelingen. Gefragt ist hier eine gelungene Kommunikation zwischen den Parteien, ist die ooc-Ebene mehrmals geöffnet worden, auf Foren und ingame.
Ich gebe Dir Recht, dass das gewählte System, dass der Akenak/Adelsrat über die Einbindung der Nichtbürger entscheidet, eine Blockadehaltung der Regierenden ermöglicht (aber nicht bedingt). Deine Kritik zielt, wenn ich sie richtig verstanden habe, in diese Richtung.
Dies setzt voraus, dass deine Mitspieler eine solche prinzipielle Blockadehaltung einnehmen und eine Nichtbürgerbeteiligung ablehnen. Diese prinzipielle Ablehnung ist jedoch nicht erkennbar. Gestritten wird derzeit im Akenak über das WIE und nicht über das OB. In der aktuellen Diskussion um das Sonderwahlrecht zeigt sich, dass die Auffassung des Umfangs von Nichtbürgerbeteiligung bei den Regierenden nicht kleiner ist, aber anders. Dies ist kein Hinweis auf eine politische oder strukturelle Asymmetrie, sondern auf eine Meinungsverschiedenheit.

Die prinzipiellen Möglichkeiten sind gegeben, der Wille des Akenaks ist da. Alle Voraussetzungen sind gegeben. Praktisch scheitert es also entweder an der Kommunikation zwischen Akenak und Nicht-Bürgern oder es herrschen unüberbrückbare Meinungsverschiedenheiten zwischen den Persönlichkeiten.

Die gewährte Gestaltungsfreiheit bürdet den Akenak-Spielern eine Last auf und Akenak wie Nicht-Akenak und Nicht-Bürgern eine Eigenverantwortung, ihre Vorschläge konsensfähig und in freundlicher Haltung an die Mitspieler heranzutragen, als respektvoll miteinander umgehende Freunde, nicht als Gegner. Die Verantwortung des Event-Teams liegt dabei in der Moderation und der Wahrung der Lore, die wir derzeit aber bei den aktuell kursierenden, konkreten Vorschlägen von Akenak und Nicht-Bürgern nicht bedroht sehen. Bleibt also die Moderation.

Kritik, die Moderation durch das Eventteam im Akenak sei nicht ausreichend, nehmen wir gerne an und wir werden prüfen, wo sich etwas verbessern lässt.

Das enthebt die Spieler jedoch nicht der Verantwortung, ihre Vorschläge so einzubringen, dass eine Moderation nicht notwendig ist und sich um eine gelungene, aggressionslose Kommunikation zu bemühen. So wie die Moderation als Pflicht des Eventteams aufgefasst werden kann, so ist es die Pflicht der Spieler gemeinsam für eine Atmosphäre zu sorgen, die freundlich ist und im Idealfall keiner Moderation bedarf. Dass es dabei Entscheidungsträger und den Entscheidungen Unterworfene gibt, wird immer so sein, da man zwangsläufig irgendwo eine Grenze ziehen muss und diejenigen außerhalb stets ihre Nicht-Beteiligung monieren werden. Den guten Willen und das Bemühen, eine Lösung zu finden ist jedoch da, so dass die Struktur keine Hürde darstellt.

Die aggressive Stimmung allein als Folge des gewählten Modus darzustellen, wird der praktischen Alltagssituation nicht gerecht. Der Modus bietet alle Möglichkeiten, die Frage ist, wie damit umgegangen wird, nicht nur von den Akenak-Spielern, für die die geschlossenen Sitzungen wichtige Ruhepausen für die Ausarbeitung darstellen, sondern vor allem auch für jene, die bei öffentlichen Sitzungen ihre Impulse geben. Über die Verantwortung der Moderation durch das Eventteam habe ich schon gesprochen, wenn es dort Verbesserungsbedarf gibt, nehmen wir diese Kritik gerne an. Soweit unsere Hausaufgaben.

Die Hausaufgaben der beteiligten Spieler sind, im Ton, wie die Vorschläge formuliert und die Zusammenarbeit bei der Regierungsgestaltung gestaltet wird, zurückzuschalten und die Konfrontation in paralleles, konstruktives Denken zu verwandeln. Moderiert, ja, aber verantwortungsvoll gestaltet von den Urhebern der Wortbeiträge.

Abschließend möchte ich noch einige Alternativen betrachten:
Eine große Öffentlichkeit, unabhängig von der Patriotenschaft debattiert über ein Modell und fällt eine demokratische Entscheidung. Die Debatten finden bereits jetzt schon auf den Foren statt mit nicht sehr befriedigendem oder ermutigendem Ergebnis. Erfahrungsgemäß stehen sich Meinungen irgendwann unbeweglich gegenüber und eine demokratische Abstimmung eines schwierig zu definierenden, unklar umrissenen Kreises von Stimmberechtigten (von denen viele nicht einmal vom Ausgang der Entscheidung betroffen sind) führt zu frustrierten Minderheiten. Die Gefahr einer zersetzenden Wirkung der freien Diskussionen auf Moral und Beteiligungslust der Spieler lässt sich an diversen Threads erkennen. Massive Moderation lässt sich aus zeitlichen Gründen kaum leisten.
Alternative zur Freiheit des moderierten Diskurses zwischen entscheidungstragenden Bürgern und betroffenen Nicht-Bürgern wäre auf der anderen Seite die Unfreiheit einer vom Eventteam verordneten neuen Verfassung. Dies ist zweifellos die zeitsparendste und für die Beteiligten auch nervenschonenste Methode. Dies widerspricht jedoch unserem Wunsch, dass die Spieler der Nation ihre Nation gestalten können und ist sicherlich auch unbefriedigend für die Spieler, auch wenn sie zermürbende und zeitraubende Diskussionen erspart.

Der derzeitige Modus stellt einen Kompromiss aus den Extremen dar. Ein absolut gangbarer Mittelweg, den wir gemeinsam beschreiten können und den alle Beteiligten auch miteinander beschreiten möchten. Sie ist mit der Bürde verbunden, dass die Macher und ihre Kritiker miteinander gut umgehen. Dass alle noch lernen müssen, gemeinsam konstruktiv zu arbeiten, liegt in der Natur der Sache.

Edited 2 times | Last edited by Limai (1 decade ago)

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Limai

Senior Event Manager
Game Master

#9 [de] 

Limai
Einen kleinen Punkt möchte ich noch ergänzen, der mir beim Lesen des Threads zur Matis-Nation eingefallen ist:

Senkt sich das Gewicht der Waage zugunsten der Nicht-Bürger (sie können und dürfen immer mehr) hebt sich auf der anderen Seite die Waagschale der Bürger: Es wird immer unattraktiver, Bürger zu werden und schon jetzt fragen einige (ich habe hier z.B. Biggy und Defiant in Erinnerung), warum man noch Bürger werden sollte.
Hier geht es darum, ein Gleichgewicht zu finden und dies wird nicht zu erreichen sein, wenn politisch die Unterschiede zwischen Bürgern und Nichtbürgern eingeebnet werden.
Das ist generell ein Problem... Meiner Ansicht nach sollte das aber nicht die Sorge einer RP-Organisation wie eben einer RP-Regierung sein, ob Spieler spielmechanisch dies oder jenes Spiel-Feature nutzen.

Noch dazu, wenn dieses Feature so RP-unlogisch ist wie derzeit, mit Verlaub gesagt. Das Attraktiv-/Sinnvoll-Machen der Spielmechanik sollte doch lieber den Entwicklern überlassen bleiben, die das Feature in die Welt gesetzt haben (vielleicht, wie ich glaube, aus Überlegungen für künftige Entwicklungen, die bisher noch nicht umgesetzt werden konnten).

Dafür muß doch das (RP-)Event-Team nicht "geradestehen" ;)

EDIT: oder menschlich gefragt: warum sollten Spieler in ein unbeliebtes und fürs RP vollkommen irrelevantes Spiel-Feature "hineingezwungen" werden, um Rollenspiel spielen zu dürfen, welches dann dem ganzen Server und allen Spielern nutzt?

Sollte nicht im Gegenteil die (ohnehin nichtssagende) spieltechnische Hürde für eine konstruktive, den Server belebende und auch Nicht-RPler (durch Events und andere Regierungsarbeit) miteinbeziehende "Arbeit" möglichst gesenkt werden?

Die RP-Regierungsspieler wenden für das Regierungsspiel ohnehin schon eine Menge mehr Zeit, Schreibarbeit, Konzentration, Mühe etc. auf - wozu dann noch obendrein nutzlose spielmechanische Opfer fordern, die der RP-Regierung rein gar nichts bringen, aber von manchen Spielern einen Austritt aus ihrer Gilde abverlangen würden und/oder eine Einschränkung ihres regelmäßigen Ingame-Spielspaßes und ihrer langfristigen Motivation, weiterzuspielen?

Edited 4 times | Last edited by Zhoi (1 decade ago)

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