ROLEPLAY


Ein Augenblick

December 27th, 2008, 12:23 PM



Eliza trieb immer und immer wieder die Hacke in den Boden. Automatisch achtete sie darauf, dass die Quelle dabei stabil blieb. Fast wütend bearbeitete sie den Boden. Immer noch war sie beschämt und wütend auf sich selber, dass sie den Angriff auf ihren Außenposten so spät bemerkt hatte. Aber das passierte, wenn sowohl Antanox als auch sie auf längeren Reisen waren. Dennoch, was für ein Affront, von einer vorgeblichen Karavangilde angegriffen zu werden. Eliza hielt einen Moment inne. Wieder sah sie vor sich, wie der Außenposten sich mit Homins füllte. Ein Lächeln machte sich auf ihrem Gesicht breit. Ein stolzes, triumphierendes Lächeln und dennoch voller Wärme. Alle, ausnahmslos alle anderen Karavangilden hatten ihre Unterstützung demonstriert. Alle waren sie dagewesen. Und sogar Freunde, die nicht den Jenagläubigen angehörten, hatten sie unterstützt. Auf all das konnte man stolz sein, unendlich stolz und froh, dass man solche Freunde hatte.

Schade nur, dass das ganze ihr etwas das Segensfest verdorben hatte, da sie so mit der Organisation beschäftigt gewesen war, dass sie geistig nur halb bei der Suche nach der Karawane und dem Trek nach Yrkanis anwesend war. Zu sehr war sie in Sorge gewesen. Sie hatte weder der Geschichte von Ciosso, noch dem glanzvollen Auftritt der Königin die Aufmerksamkeit widmen können, die beides verdiente.

Nur ein Ereignis am Rande hatte sie kurz in die Wirklichkeit holen können. Als sie kurz mit Zeron über den bevorstehenden Kampf sprechen wollte, äußerte sich Purpur, eine junge Matis aus seinem Haus sehr laut über etwas, worüber sie gar nicht nachdenken wollte. Sie hatte nichts darauf zu antworten gewußt, aber ein Gespräch gestern mit Zeron hatte sie nochmals davon überzeugt, dass an der Vermutung der jungen Matis nichts handfestes war. Eliza lachte leise. Sie wurde nicht ganz schlau aus dem blonden Matis. Mal war er frech, dann ernst, dann sehr zurückhaltend und ein anderes Mal wußte sie nicht, wie ernst sie ihn nehmen sollte. Die Zusammenarbeit mit ihm klappte reibungslos, das war die Hauptsache.

Ein Brüllen. Eliza schaute erschrocken von der Quelle auf. Raj! Schon wieder. Seufzend unterbrach sie ihre Arbeit und drückte sich an den Rand der Höhle, wo er sie nicht sehen konnte.
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