ROLEPLAY


Ein Augenblick

November 11th, 2008, 09:22 PM



Nachdem ihr Gesprächspartner die Bar verlassen hatte, blieb Eliza gedankenverloren bei Lydix sitzen.

"Die Pfade der Erleuchtung sind schwer zu erreichen." hatte seine Schülerin ihn zitiert. Sich selbst vertrauen und herauszufinden, wo das Licht für sie leuchtet, das war sein Rat. Die Wahrheit lag bei dem, mit dem sie in Liebe verbunden war.

"Liebe!" Ein großes Wort. Eigentlich klang es einfach. Aber wie oft bediente man sich ungerechtfertigter Weise dieses Wortes. Es gab viele Arten von Liebe. Die Liebe einer Familie, die Liebe von Freunden und natürlich die Liebe, die zwei Homins verband.

Es soll ein wundervolles Gefühl sein, hatte sie gehört. Sie erinnerte sich an die Wärme und Geborgenheit ihrer Familie. Und ... und an den Schmerz.

Liebe war das größte Geschenk und gleichzeitig höchste Gefahr. Jemanden zu lieben bedeutete, ihm eine gewaltige Waffe an die Hand zu geben und sich gleichzeitig ungeschützt vor ihn zu stellen.

Eliza fürchtete diese Verletzbarkeit und gleichzeitig sehnte sie sich danach. Sie versuchte sich vorzustellen, wie es wäre, jemanden zu finden, dem sie so vertraute, dass sie glauben konnte, dass er die Waffe nie verwenden würde.

Das Geräusch von klappernden Flaschen ließ sie erschrocken hochfahren. "Oh, Du willst sicherlich schlafen. Entschuldige." Der Wirt lächelte sie aus dem wettergegerbten Gesicht an. "Wenn es Dir nichts aus macht." Eliza legte die Bezahlung für das Ocyxfeuer auf den Thresen und schlenderte hinaus in die sternenklare Nacht.

Das Gespräch im vergänglichen Garten war zwar interessant gewesen, jedoch nicht so, wie sie es sich vorgestellt hatte. Sie war froh, dass Chanchey dabei gewesen war. Ohne ihn wäre sie manchmal hilflos gewesen, da sie nicht auszudrücken vermochte, was sie sagen wollte. Vielleicht war sie auch für den ein oder anderen Satz zu feige. Und vielleicht kommen irgendwann andere Zeiten. Eliza runzelte die Stirn. Ein paar Homins waren der Einladung gefolgt. Immerhin. Ein paar Vertreter der United Homins waren da gewesen - charmant wie immer *sie lächelte ironisch*, Biggy, Cyrillis und Neferath. Neferath. Reden konnte er, aber er sagte nichts. Ach ja. Dieser Fyros noch, der dem Haus Elantar den Krieg erklärte hatte. Wie war noch sein Name? Gadeus? Glatteus? Sie zuckte mit den Schultern. Unwichtig. Er hatte nichts wirklich interessantes zu sagen gehabt.
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