ROLEPLAY


Ein Augenblick

October 5th, 2008, 02:17 AM



Zarah, das kleine Trykermädchen, um das sich Eliza kümmert hüpft fröhlich singend um Elizabeth herum. "Miss Eli, erzählst Du mir eine Geschichte?"

Eliza schaut lächelnd auf das Mädchen herunter. "Ich dachte gerade an einen Abend in Pyr und an ein kleines Lied. Das könnte ich Dir vorsingen. Ich muss Dich allerdings vorwarnen, es geht um Liebe in dem Lied."

Zarah zieht die Nase kraus und überlegt einen Moment: "Küssen die sich?" Elizabeth verkneift sich ein Lachen "Lass mich überlegen. Hmmm ... so richtig nicht, glaube ich, zumindest erfahren wir nichts davon." Zarah guckt erleichtert und zieht Eliza zum Feuer: "Dann will ich es hören. Bitte!"

Lachend läßt sich Eliza neben dem Feuer fallen. "Na gut Du Quälgeist."

Sie schließt die Augen und fängt leise an, singend zu erzählen:





Es gab einmal vor langer Zeit zwei Königskinder. Ihre Namen waren Farameh und Morowarn. Farameh war eine hübsche junge lebendige Matisdame, die das Tanzen liebte und jeden Tag fröhlich war. Morowarn war ein dunkelhaariger junger Matismann, welcher bei den Fyros aufgewachsen war.

Eines Tages, es war im Frühling, tanzte Farameh wie so oft über die blühenden Wiesen von Matia und versuchte Schmetterlinge zu fangen. Sie schaute in die Luft und lief direkt Marowarn in die Arme.

Ihre Augen versanken ineinander und fortan verbrachten sie jede freie Minute miteinander. Ihre Liebe zueinander wuchs und sie konnten keinen Tag ohne den anderen sein.

Von all dieser Liebe bekam niemand etwas mit, da sie sich immer abseits von allen anderen trafen. Bis zu dem Tag, als es durch die Straßen von Yrkanis hallte: Krieg. Krieg! Die Fyrosarmeen greifen an.

Und so kam es, dass sich die matisianische Armee und die Fyrosarmee an der Grenze gegenüberstanden, just in der Nähe der Wasserfälle, die heute Virginia Wasserfälle genannt werden.

Bis zu diesem Augenblick wußte weder Farameh noch Marowan, welcher Herkunft der jeweils andere war. Nun aber stand Farameh neben ihren Eltern und Marowarn neben seinen Pflegeeltern.

Sie standen sich gegenüber auf dem Schlachtfeld. Als sie verstanden, wurden sie bleich. Kein anderer nahm dieses Drama wahr. Ungeachtet des um sie tobenden Kampfes versuchten die Liebenden zueinander zu kommen. Ihre Hände trafen sich, ihre Lippen berührten sich.

Doch genau in diesem Moment durchbohrte ein Schwert Farameh von hinten. Marowarn starrte entsetzt auf das Blut auf seiner Hand. Er nahm die sterbende Farameh auf die Arme und flüchtete mit ihr zu den Wasserfällen. Dort legte er sie in das weiche Gras und hielt sie im Arm bis sie ins Licht ging.

Sodann folgte er ihr, indem er sich in die Wasserfälle stürzte.

Und wenn man sich heute dort aufhält und genau hinhört, dann hört man sie lachen, sieht die Schmetterlinge und ein stilles Leuchten des Glücks.




"Oh." Zarah guckt Eliza mit großen Augen an. "Das ist aber eine traurige Geschichte." "Vielleicht Zarah." ... Eliza lächelt aufmunternd ... "Aber eigentlich doch nicht. Sie sind immerhin doch glücklich, da wo sie jetzt sind." Zarah legt den Kopf schief, zieht eine Augenbraue hoch, genauso wie Eliza das immer macht und fragt dann: "Glaubst Du das wirklich Miss Eli? Das ist doch erfunden!" Elizabeth lacht und sagt fröhlich: "Und ich glaube es trotzdem."
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