ROLEPLAY


Ein Augenblick

September 24th, 2007, 03:10 AM


„Der Augenblick der Wahrheit war gekommen.

Wieviele würden heute kommen, um das Haus Elantar zu unterstützen? Nervös sah sie sich um. Es waren viele. Ihre Blick fiel auf ihr bekannte und unbekannte Gesichter. Es müssen mehr werden, mehr. Ihr Herz schlug bis zum Hals.

Sie sah in das regungslose Gesicht ihres Fürsten. Sie konnte nicht erkennen, was er dachte. Elizabeth versuchte Optimismus zu finden, versuchte die Leidenschaft in den Herzen zu sehen. Aber es schien ihr, als wären die Homins wie gelähmt. Es herrschte Stille.

Kurz vor dem Angriff der Gegenseite dann sah sie doch noch so etwas wie Zuversicht. Sie lächelte. Es würde alles gut werden. Würde es das?

„Für Matia! Für den König! Sieg“ … immer wieder rief sie diese Worte, allein es nutzte nichts. Sie wurden überrannt. Sie verdrängte die Ohnmacht, die sie überfiel. Ein ums andere Mal versuchten sie, ihr Fürst allen voran, ihren Außenposten zu erstürmen. Doch sie scheiterten.

Mit Entsetzen musste sie mit anhören, wie ihr Fürst den Rückzug freigab. Sie wußte, der Sumpf war verloren. Aber sie wollte kämpfen – bis zum Ende. Und so stand sie am Ende mit einem knappen Dutzend tapferer Kämpfer und rannte ein fürs andere Mal direkt in den Untergang.

Erst als sie vollkommen erschöpft waren, traten sie den letzten schweren Gang vor den Feind an. Mit stolz erhobenem Kopf und ohne sich für etwas schämen zu müssen, sprach sie gemeinsam mit den anderen dem Gegner ihren Respekt aus.

Und wieder lag eine sonderbare Stille über ganz Matia. Selbst im Lager des Feindes hörte man dieses Mal kein Jubelgeschrei. Es war als ob Atys die Luft anhielt. Das Unfassbare war geschehen.“

Elizabeth saß auf einem Hügel in Matia und schrieb mit feiner Schrift ihre Worte in das dicke in Leder gebundene Buch. Hoffentlich erwischte sie niemand dabei. Eigentlich sollte das Buch nicht aus der Empfangshalle entfernt werden. Aber jetzt in der dunklen Halle zu sitzen, wollte ihr nicht gelingen. Müde schaute sie über die Wälder und blühenden Wiesen hinweg. Müde und doch schlaflos. Unablässig beschäftigten sich ihre Gedanken mit der Zukunft. Oh Matia, meine Liebe. Was soll nun aus Dir werden?

Eine einsame Träne läuft ihre bleiche Wange hinunter und findet ihren Weg durch die Erde zu den Wurzeln einer kleinen Blume.
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