ROLEPLAY


Ein Augenblick

September 23rd, 2007, 02:15 PM



Erschöpft von den letzten Tagen lehnt Elizabeth an einem Baum in ihrer Heimat.

Sie schaut mit tränemverschleiertem Blick über die grünen Wiesen und Hügel von Matia. Matia, meine Liebe, mein Herz, mein Glück. Was haben sie Dir angetan?

Sie hatte den Sturm geahnt, der kommen würde. Das sie in Loria nicht siegreich sein würden, war vorausschaubar gewesen. Aber das war auch nicht das Ziel gewesen. Einzig und allein Mut zu zeigen, den Mut zu kämpfen trotz der vielen Niederlagen, dem Feind zu zeigen, dass wir noch da sind, darum ging es.

Ein Schluchzen kam aus ihrer Kehle. Sie hatten im Sumpf angegriffen. Der Außenposten des Hauses Elantar drohte zu fallen. Viel zu wenige waren gekommen und sie war sich nicht sicher, was schwerer wog. Eine Hochzeit, ja eine Hochzeit war wichtig. Aber die Verteidigung der Heimat war wichtiger.

Wütend biss sie die Lippen aufeinander. Wieder sah sie die Horden der Kamisten auf ihrem geliebtem matischen Boden sich auf ihre geliebte Familie stürzen. Ihr Leben hätte sie für jeden einzelnen gegeben. Ein unbekanntes Gefühl kroch in ihr hoch. So mußte sich Wut anfühlen, unbändige Wut. Oder war es Hass? Die Tränen brannten in ihren Augen. Wenn sie gekonnt hätte, sie hätte dieses Mal Blut vergossen. Vorbei die Zeit der Unschuld. Vorbei.

Mit eisernem Willen verbannte sie die Tränen aus ihren Augen. Ein eisiges Lächeln stahl sich auf ihr Gesicht. Sie holte sich die Kraft aus der Liebe zu ihrer Familie, zu ihren Freunden und aus der Wut auf den Feind. Es würde die Zeit kommen. Die Zeit, um Blut zu vergießen. Sie hatte ein gutes Gedächtnis.
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