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Erste Schritte auf Atys; und nun?

Quadralli, du weist in deinem Post auch auf einige Dilemmata hin, die ja nicht nur Ryzom aufweist, sondern die für MMORPGs typisch sind.

Zwischen "zu wenig" und "zu viel" Hilfe zum Beispiel sehe ich beispielsweise kein optimales Mittelding, da jeder Spieler einfach zu individuell ist. Allerdings habe ich noch nie gehört, daß jemand schon auf Silan mit zu viel Hilfe verhätschelt wurde; schon gar nicht ungefragt. Und wie bitte könnte man Neulinge allein mit Beantwortung ihrer Fragen "überversorgen"?

Nicht-Beantwortung oder unzureichende Erklärungen wären doch viel fataler, nicht wahr? Fühlt sich jemand ignoriert/abgelehnt oder fühlt sich wegen Erläuterungs-Lücken "falsch" informiert (und trifft deswegen vielleicht Entscheidungen, die er später bereut und nur mit spürbarem Zeitaufwand ausbügeln kann), kann das nach mehreren solchen Erfahrungen durchaus einen verärgerten Spielaustritt zur Folge haben...

Erst am Hauptland trifft man ja auf die Gildenanwerbungen und damit durchaus auf vielleicht zu viel Hilfe durch häufige Zusammenspiel-Angebote und je nach Gilde/Freundeskreis stetige "verhätschelnde" Item-Versorgung. Gilden-Rekrutierungen kann jedoch selbstverständlich jeder Neuling frei ablehnen - wie es gerade in Ryzom recht viele Spieler auch lange Zeit tun.

Sicher gibt es zahlreiche gute Gründe für ein Zusammenspiel mit anderen Spielern in einem MMORPG (wie vor allem schnelleres Vorankommen und Wiederbelebungs-Hilfe), aber in Ryzom gibt's dafür definitiv keine "zwingenden" Gründe - außer man möchte ausgerechnet Meister in Heilung werden. Die Solo-Spielfähigkeit von Ryzom haben schon genügend konsequente einsame Wölfe auf Atys bewiesen.

Daß spezifisch ein Zusammenspiel mit gleich-starken Homins sein "müßte", davon wüßte ich schon gar nichts. Heilung oder Quellenpflege von niedrigstufigen Homins ist auch Höherstufigen willkommen, und viele Hochstufige haben meist noch mehrere niedrigstufige Skills, für deren Verbesserung sie Partner brauchen.

Jedoch könnte das Zusammenspiel gleich-starker Homins einfach als netter/lustiger emotional empfunden werden :) Als RPlerin habe ich in HdRO RP-Questgruppen, die gemeinsam dem Spielverlauf folgten und dabei IC plauderten (inklusive dem "Hinterdenken" der Quests/Missionen mit allerhand Spekulationen), als besonders herausragend empfunden und schätze diese Erlebnisse bis heute.

Warum sollten Neulinge in Gilden keine "Wahl" haben, sich eigenständig zu entwickeln und/oder eine Position für sich im Spiel/auf Atys zu finden? Jede Gilde gibt ihren Mitgliedern ja bereits durch den Gildenbeitritt einen "Platz" im Spiel, was in Ryzom auch Verbindungen zu befreundeten Gilden sowie eine Einbindung ins Religions- und Ruhmsystem beinhaltet, je nach Gilde auch RP und/oder PvP.

Wie könnte eine Gilde an der mangelnden Motivation von Jung-Homins sowie an deren Desinteresse an eigenen Spiel-Zielen schuld sein? Verbietet eine Gilde es ihren Mitgliedern denn, herumzufragen, welche Ziele man sich im Spiel stecken kann, welche interessanten Features oder Endgame-Beschäftigungen das Spiel bietet, und welchen Platz man als Homin auf Atys einnehmen kann?

Der Spieler-Typus, der möglichst schnell seinen Charakter "hochleveln" will, wird sich freilich dafür möglichst bald einer Gilde anschließen. Das ist in jedem MMORPG so, denn es ist eben der beste Weg, um schneller voranzukommen - und viele Gilden-Neuzugänge nutzen ihre Gilde dafür sogar noch weidlich aus. Dieser Spielert-Typus ist jedoch auch leider bekannt dafür, daß er das Endgame in MMORPGs als nicht mehr ebenso motivierend empfindet wie das "Hochleveln" an sich.

Aber Gilden nehmen Neu-Spieler nicht aus reiner Selbstlosigkeit auf. Wenn die Neulinge erstmal "aufgepäppelt" sind, um nützlich sein zu können, dann wird von ihnen auch ein "Zurückgeben" an die Gilde für gemeinsame Gilden-Ziele erwartet (OP-PvP-Kämpfe, Gilden-Versorgung durch Handwerk, Materialien, Berufe, Kristalle (Paketläufe), Events, Rollenspiel, Boss-Kämpfe, Gruppenjagden, etc.). Wieso ist es bitte die Schuld der Gilde, wenn ihr "Nachwuchs" nach dem erfolgten "Hochleveln" nicht nunmehr mit der Mitarbeit an Gildenzielen und dem Endgame fleißig beschäftigt ist, sondern sich stattdessen selbstbezogen über Langeweile und Frust beschwert?

Man sieht, daß man solche Probleme von verschiedenen Standpunkten sehr unterschiedlich sehen kann ;)

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