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Sprache der Zorai

Die Schrift der Zoraï: Piktogramme

Viele Objekte und auch Gebäude der Zoraï sind mit in Quadraten angeordneten Piktogrammen beschriftet. Diese aus eckigen Formen bestehenden Schriftzeichen wurden von anderen Völkern und Stämmen früher vermeintlich für bloße Verzierungen gehalten; aber sie sind in Wirklichkeit zumeist - philosophische - Anleitungen, zu wiederholende Formeln, heilige Wahrheiten und Gebete. Die Piktogramme werden von den Zoraï mit großer Achtung behandelt und sorgsam verwendet.

Die Zoraï-Piktogramme beruhen nicht auf einem Alphabet, sondern auf komplexen Zeichen. Ein Set von kleinen festgelegten Darstellungen wird in einem quadratischen Zeichen zusammengestellt, wodurch ein komplexeres Ganzes an Inhalt entsteht. Viele dieser zusammengehörigen Zeichen sind traditionell überliefert und haben nicht nur für sich allein stehend eine bestimmte Bedeutung, sondern werden wiederum auf spezifische Weisen mit anderen kombiniert, um mit einem synergetischen Effekt gemeinsam ein größeres Sinnbild zu übermitteln.

Die einzelnen Elemente oder Symbole in den Piktogrammen stellen entweder Verben (Zeitwörter) dar, Präpositionen (Verhältniswörter), Adjektive (Eigenschaftswort, Wie-Wörter), oder Ergänzungswörter wie Qualität oder Richtung. Alte überlieferte Piktogramme besitzen keine Pronomina (Für-Wörter) und keine Spezifika für Tageszeiten oder Jahreszeiten.

Ebenso gibt es in den alten Piktogrammen keine Zeit-Formen, also keine Vergangenheitsform, Gegenwartsform und Zukunftsform. Man könnte sagen, daß das geschriebene Wort die Zeit transzendiert und daher in der Schrift keine Zählung der Tage oder Jahre erforderlich ist.

Verben sind in den Zoraï-Piktogrammen von zentraler Bedeutung. Wenn im Piktogramm ein Verb vorkommt, sollte es immer als erstes gelesen werden. Ein Adjektiv oder Ergänzungswort, das von einem Verb umgeben ist oder neben dem Verb steht und dabei dieselbe Länge hat, bezieht sich auf dieses Verb und sonst nichts. Zwei Verben zu kombinieren oder Adjektive noch obendrein hinzuzufügen produziert komplexe Gegenstandswörter.

Letzteres beruht auf einer Zoraï-Philosophie: Tätigkeiten und Qualitäten entstehen im Universum spontan, aber Objekte und Akteure können sich nur als Resultat von komplexen Prozessen bilden. Daher haben Dinge und Wesen einen komplexeren Aufbau und erfordern besondere Aufmerksamkeit, auch in der Schrift.

Jedes Element eines Piktogramms ist einzigartig und bekannt; daher ist es erlaubt, es beim Schreiben so zu drehen, zu spiegeln oder zu verzerren, wie es nötig ist, damit es in ein Piktogramm paßt. Ein des Lesens mächtiger Zoraï kann die Bedeutung jedes Elementes verstehen, auch ohne daß eine "korrekte" Plazierung dafür nötig ist.

Ein komplettes Set von Piktogrammen, das eine Phrase oder festgelegte Bedeutung repräsentiert, muß nicht in einer bestimmten Richtung - von links nach rechts oder von oben nach unten - gelesen werden. Man sollte ein Piktogramm-Set als einen ganzen Satz erfassen, also als eine Gesamtbedeutung.

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