Dachsli
Was ich bei all den Diskussionen nicht verstehe: Warum glaubt jeder, sich neue Regeln für ein Spiel ausdenken zu müssen?
Es steht nicht in den Regeln des Spiels, daß Bürgerschaft und/oder Fraktion eine Voraussetzung für eine RP-Regierung sind / sein sollen. Die RP-Regierung gehört auch nicht zum Spielsystem der Devs und bringt für die Spieler auch keine spieltechnischen Vorteile, Punkte, etc. Wir reden doch über die Regeln zur RP-Regierung, die sich die Spieler und zum Teil das Event-Team ausmachen.
Dachsli
Ist Ryzom so schlecht, dass alles, speziell das System der Nationen, nichts wert ist?
Für das Gelingen oder Mißlingen von Rollenspiel, für das Ausdenken von RP-Events und anderen RP-Anliegen ist das "Nationen-System", also die spieltechnische Bürgerschaft, tatsächlich irrelevant. Was sollte das im RP bitte auch für einen Unterschied machen können? Ich kann im RP behaupten, Bürger zu sein, ohne spieltechnisch eine Bürgersschaft angenommen zu haben. Generell zählt ja nur die rollenspielerische Bekenntnis zu einem Volk und Herrscher wirklich.
Denn wenn sich ein Charakter nicht zu einem Volk bekennt, der könnte in der Regierung dieses Volkes durchaus Ärger machen; und da nützt es niemandem, wenn er spieltechnisch die Bürgerschaft des entsprechenden Volkes hat...
Dachsli
Jeder will iwo mitreden/mitbestimmen dürfen, aber sich keinesfalls festlegen???
Mein Charakter hat sich für seinen Teil nicht nur auf die Neutralität festgelegt, sondern auch spieltechnisch ordentlich dafür geschuftet. Vielleicht mehr, als es jeder andere macht, der nur für eine einzige Bürgerschaft und auch eine Fraktion Ruf steigert.
Und nun kann mein Charakter für all diese Arbeit und "Festlegung" bei gar nichts mitreden. Dabei würde mein Char in einer Regierung aber auch nichts mit-"bestimmen" dürfen. Denn wirklich Relevantes entscheiden am Ende ohnedies die Herrscher bzw. ihre Sprecher, jedenfalls habe ich das bisher so erlebt.
Stattdessen geht es doch darum, daß ich als Spielerin in einer RP-Regierung versuchen würde, für Ryzom und alle seine Spieler Atys mehr zu beleben und dafür auch Events mit-auszuarbeiten. Das ist also keine "Belohnung" für mich, sondern Arbeit.
Dachsli
Wenn ich meinen Tryker-Char nun also ausspiele, lebe ich halt mit den (vornehmlich negativen) Konsequenzen.
Jeder Charakter lebt mit Konsequenzen für seine Entscheidung. Nicht nur diejenigen, die eine Bürgerschaft annehmen. Es genügt ja vollkommen, einer Rasse anzugehören, um rollenspielerisch Vorurteilen etc. ausgesetzt zu sein.
Auch mein Charakter Zhoi wurde - ganz ohne Bürgerschaft, weil das RP-technisch eben absolut schnurzegal ist - z.B. von Fräulein Sasura im IC-Gespräch gleich mit angesprochen, als sie die Zorai und ihre Regierung kritisiert hat. Weil Zhoi halt nunmal eine Zorai ist. Ohne Bürgerschaft...
Übrigens: die aller-wenigsten Spieler empfinden "Nachteile" durch eine Bürgerschaft. Spieltechnisch macht in Ryzom doch fast niemand mehr als eine Handvoll Riten, die ein paar interessante Punkte bringen. Vorpostenlager beliefert auch fast niemand. Darauf zu verzichten ist also gar kein besonderer Nachteil für viele Spieler. Man sinkt mit dem Ruhm durch eine Bürgerschaft ja nicht so tief bei einer Nation, daß sie einen nicht mehr in die Städte ließe.
Dachsli
Wird diesen Spiel besser, wenn das Nationenbewusstsein in die Bedeutungslosigkeit verdrängt wird, nur weil einigen die Regeln nicht passen?
Warte es ab. In ein, zwei Jahren mögen die Konsequenzen von Bürgerschaften und Nations-Neutralität vielleicht schon ganz anders aussehen. Immerhin wurde letztens erst das Nations-PvP eingeführt, dadurch wird die Bürgerschaft also möglicherweise durchaus wieder mehr Bedeutung gewinnen und weiter dran gearbeitet.
Dachsli
Aber bitteschön, kommt doch nicht mit dem "Gildenargument", von wegen es ist eure "Familie" und deswegen könnt ihr keine "Treue schwören".
Die meisten Gildenleiter geben entweder aus Interesse an RP oder an PvP ihren Gilden entweder eine Volks- und/oder eine Fraktionszugehörigkeit. Allerdings ist dir vielleicht aufgefallen, daß das viel weniger für die neueren Gilden gilt als für die meisten alteingesessenen?
Jedenfalls sind die Gildenmitglieder anders als die Gilden-Leiter meistens weit weniger konsequent oder gar "loyal" gegenüber Volk und/oder Fraktion, oft handelt es sich auch gar nicht mal um Rollenspieler. Loyaler fühlen sie sich aber gegenüber der Gilde. Ich finde nicht, daß das für eine Mitbeteiligung an einer RP-Regierung ohne rollenspielerisches Bekenntnis ausreichen sollte...
Dachsli
Was würde denn zum Beispiel passieren, wenn Dexton morgen sagt. "Ich pfeife auf die Labersäcke vom Akenak und erkläre Krieg gegen die Zorai!"??? Dexton ist laut Lore Imperator, den Kamis zwar zugeneigt, aber nicht zwingend. Jesses, was für ein Geschrei käme da wohl?
Die PvP-Begeisterten unter Fyros-Spielern und Zorai-Spielern würden sich im Gegenteil freuen, weil's endlich mehr Freiheit und Möglichkeiten zum PvP gibt. Die PvP-Begeisterten der anderen Nationen würden maulen oder findig werden, weil sie auch mitmachen möchten.
Die Nicht-PvP-Begeisterten der anderen Nationen, die aber auch mit RP nichts am Hut haben, würden das ganze weitgehend ignorieren und weiter für sich leveln, Bosse jagen, Rohstoffe ernten, etc. Die PvP-RPler würden die Kriegserklärung begeistert akzeptieren, so wie sie immer schon RP-Begründungen aus dem Ärmel ziehen konnten, wenn sie irgendeine Gilde egal welcher Nation und/oder Fraktion bekämpfen wollten.
Nur die RP-Interessierten, die Pazifisten-Spieler (auch Nicht-RPler) und echte "Lore-Monks" würden protestieren. Ja, darunter auch ich :)
Dachsli
Aber damned, seid ihr alle so einfallslos?
Wir überlegen viele Dinge hin und her, sind rollenspielerisch aktiv, und wir reden in Bezug auf RP-Regierungen auch schon länger darüber, wie der Ausweg "Zweit-Charakter" angenommen werden würde. Wie kann man das denn nur als "einfallslos" bezeichnen?
Dachsli
Mein Char wird beispielsweise nie vergessen, dass die Zorai die Tore der Mauer für die Tryker nicht öffneten, als der Grosse Schwarm hereinbrach.
Deswegen wird dieser Charakter JEDEM Zorai gegenüber kein gutes Gefühl haben, schon klar. Aber speziell den Zorai mit Bürgerschaft? Und denen ohne Bürgerschaft etwa nicht? Hm? Der Char weiß doch gar nicht mal, wer von den Zorai eine Bürgerschaft hat oder wer nicht. Sieht man ihnen doch nicht am Gesicht an. Die Bürgerschaft ist also, wie schon erwähnt, wirklich irrelevant fürs RP.
Dachsli
Fazit: Lasst uns aus dem Spiel wie es ist Ideen entwickeln, statt an allem herumzunörgeln.
Wer bitte nörgelt "an allem" herum? Ich sehe keine Nörgeleien, sondern nur Überlegungen und ein Plädieren für positive sowie ohnehin nur kleine Veränderungen. Wir versuchen ja etwas weiterzuentwickeln, was bisher durch seine starren Grenzen zu hohe Hürden für manche Spieler bot, die RP-mitregierungswillig wären und in einer RP-Regierung gerne Positives für alle Spieler mit beitragen möchten.
Dachsli
Ich habe derzeit das Gefühl (und da verweise ich auch auf die Diskussionen zur Forenmoderation), dass einige Leute sich hier an Sachen hochschaukeln, welche es gar nicht wert sind.
In diesem Thread gibt es keine Diskussion zur Forenmoderation. Ich persönlich finde schon, daß es die Sache wert ist, eine unter Spielern ausgemachte RP-Regelung zu lockern, wenn das zum Nutzen von Ryzom bzw. seiner gesamten Spielerschaft wäre.
Dachsli
Denkt euch Geschichten um eure Charas aus und jammert nicht dauern, warum ihr aus diesen und jenen Gründen nicht an der "Macht" teilhaben könnt.
Wer jammert "dauernd"? Was sind das für merkwürdige Aussagen, die mit der Realität nichts zu tun haben? Mein Versuch, mit logischen Argumenten eine Verbesserung bei den RP-Regierungen zu erreichen, ist jedenfalls definitiv kein Gejammer. Ich finde diese angriffslustige Behauptung sehr enttäuschend.
RP-Geschichten hab ich mir schon genug ausgedacht - mit nicht so erfreulichen Ergebnissen. Bei den RP-Regierungen geht es aber um einiges mehr als um solche Kleinigkeiten. Um "Macht" geht es dabei aber ganz und überhaupt nicht. Denn eine solche erhält man durch eine Teilnahme an einer RP-Regierung weder als Spieler noch als Charakter.
In der Regierung kann man Atys lediglich für andere Spieler auf eine andere Weise beleben als als "normaler" Charakter im RP. Man kann als Spieler auch noch an RP-Events mitarbeiten (wobei die Sitzungen selbst durchaus auch kleine RP-Events für sich sind), was als Einzelspieler deutlich aufwendiger und sehr, sehr viel weniger erfolgsversprechend wäre.
Diejenigen, die davon wirklich die Vorteile haben, sind die anderen Spieler, die das Event genießen können. Der Organisator selbst hat nur mehr Zeitaufwand, Mühe, Schreibarbeit zu leisten, und eventuell Schwierigkeiten zu überwinden. Wenn am Ende vielleicht, aber nicht sicher, das Event gut verläuft, freut er sich natürlich; aber das würde er auch als Mitspieler und Nicht-Organisator, auch ohne die Zusatzarbeit geleistet zu haben.
So sieht doch die Realität aus. Von "Macht" sind da nicht einmal Nanospuren zu finden...
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