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OP`s

Salazar
Neutral, so ist auch anzumerken, ist nicht mit pazifistisch gleichzusetzen, und Pazifismus nicht mit Neutralität. Es gibt strenggläubige Pazifisten und neutrale Krieger.
Das ist natürlich richtig; vielleicht hätte ich in diesem Bezug noch genauer formulieren müssen.

Allerdings steht das natürlich im Widerspruch zu dem, was in der realen Welt als "neutral" verstanden wird. In Europa bedeutet Neutralität, dass ein Staat/Land sich nicht an bewaffneten Konflikten zwischen anderen Staaten/Ländern beteiligen darf. http://de.wikipedia.org/wiki/Immerwährende_Neutralität Besonders für uns Österreicher ist das Thema Neutralität ein sehr wichtiges, weil wir da in einem politischen Dilemma stecken, daher habe ich naturgemäß ein starkes Interesse daran ;)

Zudem glaube ich schon, daß die meisten derjenigen Charaktere, die sich selbst als "neutral" bezeichnen, ebenso auch pazifistisch sind, wobei das einige (nicht ganz RP-gerecht) nur gegenüber anderen Spieler-Chars so ausspielen (also nicht gegenüber NPC-Homins), und nur sehr wenige dabei sogar Selbstverteidigung ausklammern.

Als problematisch sehe ich hingegen die Neutralität, wie sie spieltechnisch definiert wird, im Gegensatz stehen/d zur Neutralität, wie sie rollenspielerisch (oder auch menschlich) ausgespielt werden könnte oder will.

Einerseits haben wir spieltechnisch heute ein Völker-PvP sowohl als auch ein Religions-PvP. Andererseits haben wir ein OP-PvP zwischen Gilden, wobei es weder auf Volks- noch auf Religions-Zugehörigkeit ankommt, und auch ein sogar noch "freieres" PvP / Team vs Team in den PvP-Gebieten wie Matis-Arena, Umbra-Urwurzeln und Nexus. Bei all diesen Systemen kann Neutralität anders ausgespielt werden, manchmal gar nicht wirklich.

Spieltechnisch kann man sowieso auf Atys nie komplett religions-neutral sein. Warum? Schon allein deswegen, weil man immer bei einem Altar-System der zwei Fraktionen wiederbelebt wird...

Habe ich als Zorai beispielsweise (wie meistens) meinen Ruf bei den Kamis und auch bei den Karavans auf +50, werde ich an Kami-Altären wiederbelebt, wegen eines quasi unsichtbaren kulturellen Bonus' des traditionell kami-treuen Zorai-Volkes.

Ich habe es nicht probiert (es könnte aber mit einem Wegschmeiß-Zweitchar machbar sein), vermute jedoch stark, daß es gar nicht möglich sein wird, bei beiden Fraktionen so niedrigen (Minus-)Ruf zu besitzen, um von beiden nicht mehr wiederbelebt zu werden...

Spieltechnisch ist ein Charakter mit einem sehr niedrigen Ruf bei einer Fraktion oder einem Volk eigentlich auch nicht mehr "neutral"; genausowenig bei einem besonders hohen Ruf bei einer Fraktion oder einem Volk, und noch weniger selbstverständlich nach einem Treue-Schwur gegenüber einer Fraktion oder einem Volk.

All das kann jedoch rollenspielerisch und spielerisch von dem Spieler-Charakter natürlich ganz anders dargestellt werden. Diese Diskrepanz zwischen dem Ausgespielten und den spielmechanischen Werten würde bei ausgeschaltenem PvP-Tag, ohne speziell ausgewählten Titel und bei entsprechendem PvP-Verhalten auch gar nicht mal auffallen.

Spieltechnisch ist es ebensowenig möglich, sich aus PvP-Kämpfen "rauszuhalten", wenn man mal in ein PvP-free-for-all-Gebiet geht. Aber ist man noch "neutral", wenn man immer mal wieder gegen eine Gruppe von karavan-treuen Matis in den Urwurzeln um die Spots kämpft?

Spieltechnik hin oder her, diese Gruppe muß den Spieler-Char nach ein paar wiederholten bewaffneten Zusammenstößen als ihren Feind ansehen. Da macht es auch keinen Unterschied, ob der Char ebenso Matis und auch karavan-treu ist, oder einer ganz anderen Fraktion angehört.

Dasselbe gilt für Gilden, die einander immer wieder bei OP-Kämpfen gegenüberstehen - da ist es ebenso egal, welchen Gruppierungen sie spieltechnisch angehören oder welchen sie rollenspielerisch feindlich gegenüberstehen.

Auch ist es gegenüber NPCs (die sind ja für einen Charakter IC genauso "Homins", wie Spieler-Chars ebenfalls "Homins" sind) nicht so einfach, "pazifistisch" zu bleiben, wenn man von Stämmen, Banditen, Event-NPCs usw. attackiert wird. Man kann Pazifismus dann nur noch passiv ausleben, indem man flüchtet oder sich töten läßt :(

So sehe ich auch eine große Diskrepanz bei dem "neutralen Krieger". Ist der denn spieltechnisch wirklich neutral - oder "kann" er es überhaupt sein? Bei OP-Kämpfen kann er auf wessen Seite auch immer kämpfen, sofern er keiner Gilde angehört, gegen die er natürlich dann nicht antreten kann.

Beim freien PvP in den PvP-Zonen geht's zwar auch so halbwegs (nur nicht gegen die eigene Gruppe), und natürlich gegenüber jeglichen NPCs, die der neutrale Krieger jederzeit attackieren kann.

Das ist aber nur ein Teil der "Neutralität". Für den Kampf per PvP-Tag/-Flag muß der "neutrale" Krieger nämlich spieltechnisch seinen Ruf erstmal dementsprechend eingestellt haben. Und er muß diesen Ruf erst durch Missionen/Töten umstellen, um seine Seite wechseln zu können.

Ebenso kann er nicht beliebig mit irgendwem "verbündet" sein, wenn dieser nicht mit ihm verbündet sein will, was für alle NPC-Gruppierungen gilt, bei denen der Spieler-Char einen Ruf ab -51 abwärts hat. Für Spieler noch mehr - sicher werden nicht viele mit einem "neutralen" Krieger verbündet sein wollen, wenn sie wissen, daß sie ihm beim nächsten Kampf schon wieder als Feind begegnen könnten... Wie lang kann der "neutrale" Krieger dann noch neutral bleiben; wie weit kann er seine Spielchen treiben?

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