Embassies


Protokolle der Kreissitzung

* über den Attentäter Ezek

Ganz zuletzt wurde noch angeschnitten, daß der Marodeur Ezek während der gerichtsverhandlungs-ähnlichen Zeremonie Lai Le Ban entkommen war, wo er des versuchten Attentats auf den Weisen Supplice überführt worden war. Für den Anschlag hatten er und seine Spießgesellen die Zorai Xiao Mei entführen lassen und sie später nach ihrer Befreiung am Fahnenplatz nach einer Kreissitzung mittels Drogen als Handelslangerin zur Ausführung des Attentates manipuliert. In der Menge am Platz wurde der Marodeur von mehreren Zeugen gesehen und konnte somit auch später beim Lai Le Ban identifiziert werden.

Das Attentat auf den Weisen wurde nur durch den aufopferungsvollen Einsatz der Initiatin Pao-Len verhindert, die mit Xiao Mei rangelte und dafür ihr Leben ließ - und zwar endgültig, da die Waffe, ein Dolch, mit einem Goo-Gift versehen gewesen war. So wie damals die Munition, welche Gouverneur Still Wyler getötet hatte. Über etwaige Pläne, den Marodeur zu schnappen, wurde selbstverständlich nicht öffentlich gesprochen. Alle Ideen dazu wären aber per Izam (PM) willkommen, ermunterte der Weise Supplice / Sorrow.

Rangerin Daomei Lin Carthan drückte die Ansicht aus, daß die Ranger keine Feinde der Klans der Maordeure wären und daher nicht bei Plänen mitmischen würden, die Marodeure zu konfrontieren, auch wenn die Ranger die Methoden der Marodeure nicht schätzten. Marodeure seien Homins wie die Nationen auch und litten ebenfalls unter der Bedrohung durch Kitins. Das verwunderte die Erleuchtete Fey-Lin Liang, weil die Marodeure offen feindselig gegen die Nationen und Mächte sind, welche die Ranger unterstützen, wie sie argumentierte.

Der Weise Supplice mahnte, daß Ezek ein Feind der Theokratie sei - er hätte getötet (eine Zorai-Initiatin) und zu töten versucht (einen Weisen der Zorai); er müsse daher vor Gericht gestellt und bestraft werden. Die Zorai mögen sich also treffen und über Maßnahmen diskutieren. Die Heilerin Tao Sian meinte außerdem, daß sie Xiao Mei finden und heilen müsse, was mich verwunderte. Ich hatte die fragliche Zorai noch vor der Verhandlung allein im Almati-Wald beim Ranger-Treffen gesehen, obwohl ich sie eigentlich noch in Verwahrung in Zora gehofft hatte, da sie immerhin ein Tötungswerkzeug gewesen war; wenngleich höchstvermutlich unfreiwillig...

Die Heilerin Tao Sian erklärte, sie hätte Hoffnung, ein Heilmittel für die Goo-Drogen-Vergiftung von Xiao Mei gefunden zu haben, müßte dies aber erst an Xiao Mei ausprobieren, um sicherzugehen. Vermutlich bedeutet das, daß sie und andere Homins hoffen, daß Xiao Mei danach nicht länger anfällig dafür sein wird, wieder mit weiteren Goo-Drogen-Gaben manipulierbar zu werden, was mir nicht unbedingt plausibel erscheint.

Die goo-vergiftete Waffe, mit der Pao-Len getötet wurde, wurde meines Wissens von der Erleuchteten Fey-Lin Liang der Gilde von Cho zur sicheren Aufbewahrung übergeben. Die Gilde von Cho stellt eigentlich die Leibwache Mabreka Chos, wurde aber in diesem Fall allgemein als die "Wachen von Zora" bezeichnet. Wo die Waffe sich zur Zeit gerade befindet, welcher Machart der Dolch genau ist, ob die Rückstände von Gift und Blut auf der Waffe untersucht wurden, und ob Xiao Mei die Waffe eigentlich selbst bei sich getragen hatte oder vom Marodeur Ezek knapp vor dem Attentat zugesteckt bekommen hatte... das alles ist mir nicht bekannt.

Auch konnte ich nicht herausfinden, ob schon danach geforscht wurde, woher das Goo-Gift stammt - ob vielleicht vom Schwarzen Kreis, wohin die Spuren der vergifteten Munition nach dem Attentat auf Still Wyler geführt hatten, oder direkt von den Marodeuren, die mit verbrecherischen Goo-Forschern wie Muang Hoi-Gi (auch als Marung Horongi bekannt) und früher mit Nung Horongi (verstorben, in manchen geschichtlichen Quellen als Muangs Bruder, in anderen als sein Lehrer genannt) zusammenarbeiten.

Bitte mich also in dieser Angelegenheit nicht zu kontaktieren, denn ich werde mich mangels Informationen und "Eingeweihtheit" da besser auch weiterhin heraushalten. Selbst wer in diesen Angelegenheiten welche Entscheidungsmacht besitzt, entgeht mir trotz meiner Stellung als offizielle Repräsentantin der Zorai vollkommen, da viele Besprechungen hinter verschlossenen Türen stattfanden oder Abmachungen Jen-Lai-intern im örtlichen Dialekt getroffen wurden, der für mich einen Bernsteinwürfel mit sieben Siegeln darstellt.

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