Lore & Chronicles


Geschichten und Legenden über Das Segensfest

Geschichte erzählt von Anyume - Versammlung zum Segensfest-Geschichtenabend im Jena Jahr 2576 (12.22.2013)


Der freundliche Gibbaï

Das ist die Geschichte eines freundlichen Gibbaïs.

Ja, die Gibbaïs sind meist unhöflich, ungewaschen und etwas brutal, aber wenn sie mit offenen Armen auf dich zulaufen, dann wollen sie dich umarmen.
Doch wir Homins mögen keine Umarmungen von Gibbaïs.

Dieser Gibbaï war noch viel lieber als die anderen.
Er träumte davon, umarmt, liebgehabt, gestreichelt und entlaust zu werden.
Immer, wenn er Homins friedlich ernten sah, oder beim Picknick im Dschungel, ging er heran und grüßte sie, in der Hoffnung, dass sie ihn einladen würden, um an ihren Aktivitäten teilzunehmen.
Aber wenn sie ihn sahen, flohen die Homins, oder warfen gar mit spitzen Waffen nach ihm.

Darüber war der Gibbaï sehr traurig.

Einmal versuchte er sogar, sich rot einzufärben, weil die Homins manchmal die roten Gibbais trafen, aber er fand heraus, dass sie auch die roten Gibbaïs nicht umarmten.
Außerdem vertrug sich das Rot nicht gut mit dem schwarzen Fell.

An einem Atysmasabend hörte er Lachen und Singen.
Er näherte sich und sah eine Anzahl Homins versammelt sitzen, um der Geschichte einer Fyra zu lauschen.
Ohne einen Laut zu machen, ging er näher heran, um besser hören zu können.

Niemand sah, dass er da war.

Ganz allein auf der Welt, allein und traurig, versuchte er einen Moment zu glauben, dass er wirklich mit ihnen zusammen war.

Er ging, bevor einer der Homins ihn bemerkte. Er hätte nicht gewollt, dass dieser Augenblick des Friedens in Waffengewalt endete.

Ich widme diese Geschichte allen Gibbaïs, die ungeachtet ihrer brutalen Manieren und ihrer sozialen Unerwünschtheit manchmal Freude haben an Träumen und Freundlichkeit, ohne das jemals mit anderen teilen zu können.
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