ROLEPLAY


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#1 [de] 

Seit Stunden lag Dachsli in der Hängematte in seiner Wohnung. Vor dem Fenster ziehen Schwärme farbenfroher Fische vorbei, doch sein starrer Blick nimmt sie nicht wahr, scheint wie auf einen Punkt in der Ferne gerichtet. Seine Gedanken wirbeln wild durcheinander, Bilder aus der Vergangenheit mischen sich mit Ereignissen der letzten Tage. Mühsam versucht er das Chaos zu ordnen.
Dabei hatte es so harmlos angefangen...

Wie schon so oft hatte sich Dachsli bei seinem Lieblingsdealer in Crystabell eine Flasche von dem blauen Zeug besorgt und sich in die Einsamkeit der Strände des Überfluss zurückgezogen, um sich einen heimlichen Rausch zu genehmigen. Ja, intensiver hatte es geschmeckt als sonst, auch war das Zeugs nicht wie sonst tiefblau sondern hatte einen leichten Schimmer ins violette gehabt. Und der Rausch kam schneller als sonst.
Doch anders als sonst wurde ihm plötzlich speiübel! Rasch beugte er sich hinab über das Wasser des Cute-Quellsee um sich zu übergeben. Was er dann sah, liess seine Übelkeit auf einen Schlag vergessen. Die glitzernden Fluten des Sees waren gefüllt mit verschwommenen Bilder, welcher immer klarer aus der Tiefe hervorzudringen schienen.

Kitins! Kitins, welche ganz Atys überschwemmten! Kitins in den Dünen der Wüste! Kitins im Dschungel der verdorrenden Lande! Kitins zwischen den Bäumen der Grünen Anhöhen!
Plötzlich ein Bild der Friedlichkeit. Man sieht in der Ferne einen kleinen Teich, Palmen wiegen sich im sanften Wind, Armas durchstreifen die Gegend und Wombais suchen mit ihren Rüsseln im Boden nach Nahrung. Ganz in der Nähe bohrt eine Baumschraube in der Rinde nach Erzeugnissen, welche den Homins das Leben erleichtern. Die Lagunen von Loria, wie sie Dachsli vertraut und geliebt sind.
Plötzlich bricht eine Stütze der Baumschraube. Dann eine zweite und der Bohrkopf zerspringt in einer riesigen Explosion. Nur noch ein Krater im Boden, wo vor Minuten noch ein Bauwerk stand. Der Boden erbebt und aus dem Krater ergiesst sich ein nicht abreissender Strom Kreaturen aus der Tiefe. Kitins!
Das Lager der Kitinbeobachter ist in Sekunden überrannt. Die Bilder wechseln plötzlich. Schwimmende Städte sind nur noch Überreste aus zertrümmerten Holz. Blutende Homins auf kleinen Inseln, welche vergeblich Schutz vor den Kitinmassen suchen.

Die Bilder verblassen wieder und wie ein Hologramm erscheint vor Dachsli das Bild einer wunderschönen Homina. Sie lächelt ihn an und lautlos formen ihre Lippen ein Wort: Jena!
Dies ist das Letzte was er sieht, bevor er in Ohnmacht fällt.

Tagelang hatte Dachsli Kopfschmerzen. War das blaue Zeugs diesmal zu stark gewesen? Was hatte das alles zu bedeuten? Sind die Baumschrauben technisch nicht ausgereift genug und bieten den Kitins die Möglichkeit, an die Oberfläche durchzudringen? Dann gehören diese Zeitbomben vernichtet!
Waren es nicht die Karavan, welche hochspezialisiert sind in Technik? Waren es nicht die Karavan, die den Homins in früherer wie auch erst jüngster Vergangenheit immer unterstützend zur Seite standen im Kampf gegen die Kitins? Und gibt es Jena etwa wirklich?

Eines wurde Dachsli sich immer sicherer. Wenn wirklich Gefahr für Neu-Trykoth und ganz Atys von der unsicheren Bauweise der Baumschrauben ausgeht, gehören diese beseitigt. Und um herauszufinden, ob es die wunderschöne Jena wirklich gibt, kann es nur einen Weg geben. Wo ist Elias Tryton abgeblieben? Kann er die Wahrheit wissen?

Er sprach viel mit seinen Weggefährten. Während die einen seinen Schlussfolgerungen zustimmten, waren andere skeptisch und warfen ihm vor, einem Wahn zu erliegen.

Langsam steht Dachsli auf und begibt sich hinüber in die Gildenhalle. Im Gildenrat nimmt er sich die Liste aller Weggefährten, liest jeden einzelnen leise vor sich hin. An jeden hat er besondere Erinnerungen. Doch für Wehmut ist keine Zeit mehr. Sein Blick wird entschlossener: Wege werden sich trennen, es wird neue Gefährten geben. Nach einem letzten Blick auf die Liste richtet er seine Gedanken auf die Zukunft.

Die Suche nach der Wahrheit kann nur an einem Ort beginnen: Ein Tempel in den Grünen Anhöhen.
Bedächtig aktiviert Dachsli einen Teleportationspakt...

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S.H.I.T.

#2 [de] 

Nachdem ich mir die Geschichte durchgelesen habe grübelte ich erst eine Weile was dieser kleine Tryker wohl vorhat."Teleportationspakt zu den Grünen Anhöhen"? Karavan?Oder doch nicht?
Was mich aber noch viel mehr beunruhigt sind die Bilder die der Herr Dachsli sah.Bohrer die empfänglich sind dafür um den Kitins aus den Urwurzeln den Weg nach oben zu öffnen?! Es hört sich im Moment noch sehr vage und unrealistisch an.Dennoch hat uns die Vergangenheit gelehrt das wir mit den Kitins einen Feind uns gegenüber haben der von der Intilligenz,seiner Koordination und seiner Agressivität niemals zu unterschätzen ist.Man sollte jede auch noch so kleine Wahrnehmung erstmal annehmen und sie verfolgen.Stellt sie sich als unnötig heraus..umso besser.
Da ich den Herrn Dachsli als ehrenwerten,immer höflichen und hilfsbereiten Bürger Neu-Trykoths kenne glaube ich nicht an Spinnerei oder Faselei.Ja vielleicht hat der Alkohol sein Kopf vernebelt ...aber lüftet sich die Wahrheit nicht meist durch ein Schleier? Warten wir es ab.

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Für Jena! Für Matis!

#3 [de] 

Schneeflocken fallen lautlos in die Dunkelheit. Die kleine Laterne beleuchtet nur den näheren Umkreis, wo ein paar Strandgräser mit den Köpfen nicken und dem Winter trotzen. Wasser glänzt und schaukelt beruhigend gegen das Ufer...schwapp...schwapp......schwapp....In der Ferne sind als dunkle Schemen kleine Inseln erkennbar.
Irgendwo brüllt ein Kipee.

Hjimbri zuckt zusammen und atmet tief aus. Sie konzentriert sich lieber auf Rons beruhigendes Schnaufen. "Laß uns weiter Alter" flüstert sie dem treuen Mektoub zu und steigt auf.

Es ist Winter und es ist Nacht, niemand will zu dieser Zeit unterwegs sein, aber die Landschaft, die unter Rons Füßen vorbeizieht beruhigt und berührt Hjimbri. Das Seenland ist Ihr so ans Herz gewachsen, seine Schönheit verfehlt niemals Ihre Wirkung.

Hjimbri wischt mit dem Ärmel übers Gesicht um es zu trocknen, aber nicht nur der Schnee macht die Bemühung schnell zunichte.

Die Leere der Nacht ist wie ein Echo der Stille in Ihrem Kopf. Keine vertrauten Sapraumgespräche der Gemeinschaft durchschneiden mehr die Einsamkeit. Es ist so ruhig... die eigenen Gedanken nehmen riesige Formen an und wirbeln durcheinander, wie die Schneeflocken.

...Was ist ein Eid? Wem schwöre ich einen Eid?
Was ist, wenn der, dem ich den Eid geschworen habe, sich selbst nicht mehr daran halten wird?
Ich bin entbunden vom Eid, weil ich den Eid nicht brechen will, den es gar nicht mehr gibt...wie widersinnig das alles ist!
Fetzen der Gespräche der letzten Monate ziehen vorbei wie die Felsen in der Nacht...

...Ich habe geschworen, mich zu keiner Religion zu bekennen um dem Feuer kein Brennholz geben.
Ich werde keine Kämpfe für Religionen ausfechten. Füttere nicht die Flamme, denn sie wird dich verbrennen!
Ich werde keine Homins angreifen.
Ich werde mich nötigenfalls verteidigen und die Nation der Tryker, die mich so freundlich aufgenommen hat, gegen Kitins oder Banditen oder was auch immer, soweit es in meiner bescheidenen Macht steht...

...Von diesem Eid kann mich niemand entbinden. Es ist keine Entscheidung die ich treffen kann. Es ist einfach Teil dessen, was ich bin. Einen anderen Weg kann ich nicht gehen...

...Wohin du gehst, kann ich nicht mitkommen...

Mit dem alten Tryker-Ruf "Meer! Tryka! Sella!" treibt Hjimbri Ihr Mektoub an.
In der Finsternis erstreckt sich Landschaft wie Freiheit in alle Richtungen.


(Gleichheit! Freiheit! Teilen!)
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