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#1 [fr] 

Heute ist Märchenwache! Besuche das Atysmasdorf im Almati Wald, 1 Germinally 2nd AC 2576 (*).

Lutrykin wird zur Eröffnung des Abends eine wundervolle Geschichte erzählen, danach werden wir Geschichtenerzählern aus allen Teilen von Atys lauschen können. Bringt eure besten Geschichten und die leckersten kleinen Kuchen und Plätzchen mit! Alle Geschichtenerzähler werden reichlich belohnt werden.

(*) [HRP] Treffen am Sunday, 22 December 2013 20:00:00 UTC (1 decade ago) für die Märchenwache.Um der Story zu folgen, öffne den Channel mit der Sprache in welcher du mitlesen möchtest:
Französisch: /channel eventfr
Englisch : /channel eventen
Deutsch: /channel eventde
Spanisch: /channel eventes

Der Abend wird mit dem Märchen beginnen, welches von Lutrykin in jedem Channel übersetzt erzählt wird. Dann wird jeder Erzähler in dem Channel seiner Muttersprache schreiben. Die Geschichten werden vom Eventteam übersetzt werden, um sie später im Forum zu veröffentlichen.

Alle die eine Geschichte erzählen, werden den Titel des Atysmas Geschichtenerzählers und eine kleine Überraschung erhalten. [/HRP]

Edited 4 times | Last edited by Geist von Atys (1 decade ago)

#2 [fr] 

Die Legende wurde während der Atysmas-Geschichtenerzählung von Lutrykin vorgetragen:

Der Gingo, der die Sonne fraß

An einem Segensfestabend hörte ein Yubo , der mit den Schneeflocken herumstromerte, jemanden weinen.
Er kam näher und entdeckte ein Gingobaby.
Er bereitete sich vor, sich aus dem Staub zu machen, aber das Baby weinte und weinte ...
Auch wenn es ein Gingo war, und sie zu anderen Zeiten Feinde gewesen wären, war es doch Segensfestabend, und der 
Yubo konnte es einfach nicht ertragen, jemanden an einem solchen Tag traurig zu sehen.
Aber er konnte sich auch nicht fressen lassen  ... Dann hatte er eine Idee.

Er ging ein paar Schritte zurück und nahm ein paar Caprynihörner, die er vorher gesehen hatte. 
Er band sie sich mit einer Slaveniliane um den Kopf und versteckte die Knoten mit etwas roter Faser, 
die der Wind herbeigetragen hatte. 
In dieser Verkleidung stellte er sich dem Gingo vor und erzählte, er sei der Abgesandte vom Segensfest.
"Ich habe dein Leid gehört an diesem Abend, an dem alle lächeln sollten" sagte er ihm.
"Erzähl mir, was dich unglücklich macht!"

Der Gingo unterdrückte seine Tränen, überrascht von der Erscheinung.
Er erklärte: "Ich habe die Sonne gefressen, und jetzt wird es nie mehr Tag!
Ich wurde mit den ersten Strahlen der Morgendämmerung geboren,
Ich habe den ganzen Vormittag im Schnee gespielt,
Dann habe ich einen großen Baum voller Licht gefunden.
Ich sprang, sprang, um alle Lichter zu fangen,
Ich habe sie alle umgestoßen,
Aber als das letzte gefallen ist,
ist die Nacht gekommen ... "

Der Yubo dachte angestrengt nach. Dann hatte er eine Idee.
Er erklärte dem Gingo , dass er damit, dass er die Segensfestlichter zerbrochen hatte, den Kami des Fests beleidigt habe.
Aber, um die Beleidigung wieder gut zu machen, müsse er nur tun, was er ihm jetzt sagen würde.
Der Gingo, erfreut über die Chance, seinen Fehler wieder gut zu machen, versprach dem Segensfestyubo, alles zu tun, was der ihm auftragen werde.

Darauf führte der Yubo ihn in den Wald, an den Fuß des Rotoabaumes. Da gab es einen brummenden Bienenstock.
Da die Rotoa auch im Winter blüht, waren die Bienen immer noch dabei, Honig zu produzieren.
Der Yubo sagte: " Erzähl Deine Geschichte den Bienen und überzeug sie, Honig zu spenden, damit die Sonne wieder scheint! "

Der Gingo erzählte so gut, und die Bienen hatten so viel Spaß dabei, dass er mit einer riesigen Wabe zurückkam.
"Verlier sie nicht, wir gehen jetzt in die Wüste."
Sie gingen in die brennende Wüste, wo die Bothaya die Atmosphäre erhitzt.
Der Yubo wies den Gingo an, den Honig auf einem der jungen Triebe zu verteilen, 
immer wieder, sodass der Gingo ganz klebrig wurde. 
Aber wegen der Hitze karamellisierte der Honig auf dem Spross. 
Mit einem schnellen Hieb seiner Zähne schnitt der Yubo den Stock ab und nahm ihn an sich.

Sie wanderten dann ins Seenland.
Dort ließ der Yubo den Gingo viele Muscheln sammeln, in allen Farben.

Danach gingen sie in den Dschungel.
Der Yubo schüttelte den karamellisierten Honigstab, und Glühwürmchen kamen, durch den Geruch angezogen.
Viele von ihnen blieben auch im Fell des Gingo stecken .

"Und nun auf zum Segensfestbaum! "

Schnell kehrten sie zurück.
Der Gingo sprang und sprang, um die Muscheln, die er gesammelt hatte, am Baum aufzuhängen.
Die Glühwürmchen hatten viel Spaß dabei, sie funkeln zu lassen.
Die Zuckerstange verbreitete einen sanften Duft.
Der Yubo lächelte, sehr zufrieden mit sich. Der Gingo schaute auf den neuen leuchtenden Baumschmuck.

Und dann begann die Sonne wieder zu scheinen.
Sie waren die ganze Nacht über die Rinde gelaufen, um den Baum zu schmücken!

Von diesem Tag an verkleiden sich die Yubos zum Segensfest, und die Segensfest-Zuckerstangen sind die Symbole des Fests!

Last edited by Chroniken von Atys (1 decade ago)

#3 [fr] 

Sharleen:

Frohes Segensfest

Schaut mal, wie ist der Himmel so rot,
das sind die Feen, die backen dort Brot.

Sie backen für´s Segensfest viele Stuten,
für all die kleinen und großen Homin Leckerschnuten.

Ich wünsche Euch von Herzen
viele Tage ohne Schmerzen,

den Himmel mit viel Sternenlichtern,
und ein Lächeln auf Euren Gesichtern.

Ich wünsche Euch nur Freud, kein Leid
und immer das Gefühl der Geborgenheit.

Und seht: strahlend wie ein schöner Traum,
steht vor uns der Weihnachtsbaum.

Seht nur, wie sich goldenes Licht
auf den zarten Kugeln bricht.

“Frohes Segensfest”, klingt es leise
und ein Stern geht auf die Reise.

Leuchtet hell vom Himmelszelt
hinunter auf die Atys-Welt.

So soll es sein zum Segensfeste
und auch für das kommende Jahr
wünsch ich Euch nur das Beste.

Edited 2 times | Last edited by Chroniken von Atys (1 decade ago)

#4 [fr] 

Friya:

Ein Licht, das leuchten will, muss sich verzehren;
Trost, Licht und Wärme spendend, stirbt es still.
Ein Licht, das leuchten will, kann nichts begehren,
als dort zu stehen, wo's der Meister will.

Ein Licht, das leuchten will, dem muss genügen,
dass man das Licht nicht achtet, nur den Schein.
Ein Licht, das leuchten will, muss sich drein fügen,
für andre Kraft und für sich nichts zu sein.

Ein Licht, das leuchten will, darf auch nicht fragen,
ob's vielen leuchtet oder einem nur.
Ein Licht, das leuchten will, muss Strahlen tragen,
wo man es braucht, da lässt es seine Spur.

Ein Licht, das leuchten will in Meisters Händen,
es ist ja nichts, als nur ein Widerschein;
des ew'gen Lichtes Glanz darf es uns spenden,
ein Licht, das leuchten will für uns allein.

Last edited by Chroniken von Atys (1 decade ago)

#5 [fr] 

Phaozus Geschichte

Zwei Schneehomins sahen zu, wie die Homins und Hominas rund um einen Atysbaum feierten.
Die Kleinste hatte einen neugierigen Blick, daher erzählte ihm der andere alles, was er über das Atysbaumfest wusste.
Er sprach von den Spielen, die die Leute spielten.
Er erzählte ihm Geschichten über Yubos und Izams, die er eines Tages gehört hatte.
Er erzählte ihm, wie sich die Pokoi mit Schneebällen bewarfen, während sie um ihn herumliefen.
Der neugierige Schneehomin sah ihn fasziniert an, und nach einer Weile rief er aus: "Kami! Ein sprechender Schneehomin!"

Edited 2 times | Last edited by Chroniken von Atys (1 decade ago)

#6 [fr] 

Phaozus Witz

Phaozhu sagt: *streckt ihren rechten Zeigefinger aus* Wißt ihr, warum Sankt Atys niemals diesen Finger benutzt?
Krill sagt: *schaut auf Phaozus Finger* Ich wusste noch nicht mal, dass er Finger hat, die er nicht benutzt ...
Lutrykin sagt: *neugierig * Warum das?
Phaozhu sagt: *zuckt mit den Schultern * Nun, weil es mein Finger ist.

Last edited by Chroniken von Atys (1 decade ago)

#7 [fr] 

Krills Geschichte

*nimmt einen guten Schluck Bier, um die Kehle anzufeuchten und steht auf*

Ich werde euch eine Geschichte über die Seen erzählen.
Eine Geschichte über Fische, genauer gesagt.

Dazu muss gesagt werden, dass die Fische der Seen die Angewohnheit haben, durchziehende Homins zu beobachten. Vorwiegend schwimmende Homins. Gelegentlich auch Homins auf dem Rücken von Mektoubs.

Oh la la ... und betrunkene Homins auch ... ach übrigens ...

*nimmt ein neues Glas voll Bier*

Kurz gesagt: Die Fische kennen die Homins sehr gut. Sie beobachteten auch seit langem die erleuchteten Bäume und glänzenden Dinge, welche von Zeit zu Zeit dort aufblühen.

Eines Tages beschlossen sie, genau wie alle anderen das Atysmasbaumfest** zu feiern.
**(auch Segensfest genannt, Anm. d. Übersetzungsbüros für Hominsprachen)

Also setzten sie sich rote Algenstücke auf den Kopf. Sie wussten nicht, wozu, doch die Yubos taten das, also musste es wichtig sein. Und sie wollten einen Baum dekorieren.

*trinkt noch einen Schluck und schaut die plötzlich leere Flasche an*
Hat sich hier ein Lutrykin bedient?
*steckt die leere Flasche in seinen Beutel und nimmt unbesehen eine neue*

Die Fische fanden glänzende Muscheln.
Sie fanden Girlanden aus Algen.
Sie fanden seltsame Dinge auf dem Seegrund, 
welche Homins verloren hatten.
Aber sie fanden keinen Atysmasbaum.

*nimmt ein Schlückchen aus der Flasche und hustet*
Das ist Shooki-Schnaps! Ich hatte keinen Shooki-Schnaps bestellt!
*schaut die Flasche mit böser Miene an und nimmt dann trotzdem ein Schlückchen*

Die Fische versuchten verschiedene große Algen zu dekorieren aber ... es war nicht dasselbe. Da waren die Fische sehr enttäuscht.
Sie hatten sogar ein Fass Bier gefunden und sie hofften wirklich, sie könnten ein richtiges Atysmasbaumfest feiern wie die Homins. Aber ohne Baum ...

*schlürft seinen Shooki-Schnaps* Das ist wirklich nicht schlecht, das Zeug. Es ist kein Bier, aber ... *schlürft noch ein bisschen mehr*

Was sagte ich gerade?
Ah ja ... Die Fische waren sehr enttäuscht. 
Sie versammelten sich am Seegrund bei den Städten der Homins und schauten trübselig auf die Atysmasbäume.

*leert die Shooki-Schnapsflasche* Hui ... Schon wieder leer?
*steckt die leere Flasche weg und holt eine neue aus dem Beutel*
*kontrolliert das Etikett, lächelt und setzt seine Geschichte fort*

Da sah der der Geist des Atysmasbaumfestes die armen Fische, und er sagte sich, dass es nicht gerecht wäre, wenn sich die Fische nicht auch an dem Fest erfreuen könnten.
Er setzte sich unerkannt zu ihnen und fragte: "Und wenn wir nun alle unsere Dekorationen nehmen würden und sie in die großen Tiefen bringen würden, in der Region, welche die Homins Tautropfen nennen?" 
Dann verschwand der Geist des Atysmasbaumfestes wieder.

Die Fische schauten sich an und fragten sich, wer da gesprochen habe. Aber schließlich, weil sie sonst nichts zu tun hatten außer weiter ihre Runden im Wasser zu drehen, machten sie sich auf nach Tautropfen. Sie suchten und suchten und suchten.

*trinkt einen Schluck Bier*
Uns sie fanden schließlich einen Baum.
Ein Baum, genau so, wie er sein sollte. Zwar war es nicht direkt ein Atysmasbaum.
Aber es war ein Baum am Grunde des Sees: Ein Baum, den nur die Fische schmücken konnten.
Wenn ihr nach Tautropfen kommt, könnt ihr vielleicht den Baum dort sehen.
Und wenn ihr wirklich gute Augen habt und es ist die richtige Zeit, vielleicht seht ihr dann die Fische, wie sie rund um den Baum feiern.
*setzt sich wieder hin*
*brummelt* Und ich war wirklich nicht betrunken an jenem Tag dort ...

Last edited by Chroniken von Atys (1 decade ago)

#8 [fr] 

Abzählreim, gesungen von Krill

*steht auf und legt die Hände auf den Rücken*
*rezitiert mit kindlicher Stimme*

Durch die Nacht des Atysmasbaumfestes läuft ein großer weißer Homin
Er ist ein Schneehomin, mit einer Karotte auf der Nase
Ein großer Schneehomin, verfolgt von der Kälte
Er erreicht Pyr
Sieht das Licht und ist beruhigt
In die Schmiede tritt er, ohne anzuklopfen
Um sich zu wärmen, tritt er zu den Feuern
Und im nächsten Augenblick ...
ist er weg!
Lässt nichts zurück außer seiner Karotte, inmitten einer Wasserpfütze
Lässt nichts zurück außer seiner Karotte, und dazu seinen großen Hut

Das war's.
Dies ist von einem Matis-Dichter der sich Jak' Prever nannte.

Last edited by Chroniken von Atys (1 decade ago)

#9 [fr] 

Eoles Wiegenlied

Wenn der Schnee das schöne Atys bedeckt, und die Atysmasyubos über das Land ziehen, kann man den Wind hören in der Nacht, wie er von ihm spricht.

Die anderen nannten ihn "Rote Nase", und er war so niedlich, dieser kleine Yubo mit seiner roten Nase, rot wie eine Lampe. Seine kleine rote Nase brachte sie zum Lachen, und man machte sich oft lustig über ihn. Man sagte, Rote Nase genösse das Trinken etwas zu viel. ;)

Aber eine gute Fee, die ihn eines Abends in der Dunkelheit weinen hörte, kam ihn zu trösten, und sagte: "Du wirst sehen!".

Als seine Yubobrüder ihn dann fliegen sahen, so leicht durch die Luft, einen Regen von Geschenken über das Land verteilend, majestätisch den großen Schlitten ziehend; nun, ich kann erzählen, dass sie diesmal neidisch waren auf seine rote Nase!

Last edited by Chroniken von Atys (1 decade ago)

#10 [fr] 

Wasari

Asche und Bernstein

Als  der alte Bernsteinbuddler fühlte, dass sein Samen zerstört werden  würde, rief er seine Tochter, ein hübsches und gescheites Mädchen, an sein Bett. Die kleine Trykerin befürchtete das Schlimmste, ging es ihrem  Vater doch seit Wochen von Tag zu Tag schlechter. Zu oft hatte er die schädlichen Gase eingeatmet, die aufgrund seiner aggressiven Buddelei immer wieder entstanden.

Mit brüchiger Stimme sprach er zu ihr: „Mein liebes Kind, da es mit mir zu  Ende geht, möchte ich dir diese drei besonders schönen Bernsteine geben. Bewahre sie gut, denn eines Tages könnten sie dir zu deinem größten Glück verhelfen.“ Traurig nahm sie die Bernsteine in Empfang, und während  der Alte sein Leben aushauchte, nahmen sie Abschied voneinander.

Nun hatte sie für die Pflege ihres Vaters und für die unzähligen Heilversuche von ernstzunehmenden Heilern und auch von manchem Scharlatan nicht nur sämtliche Ersparnisse aufgebraucht, sondern sich auch hoch verschuldet. Diese Schulden musste sie nun abarbeiten. 

Nun hatte sie auch noch das Pech, dass sich ihre Gläubigerin an ihrem Unglück weidete und sie die allerniedrigsten Arbeiten verrichten ließ. Sie war die erste im Haus, die aufstand und dann putzte, wusch und  kochte. Manchmal musste sie die aberwitzigsten Aufträge ausführen, nur damit sie gezeigt bekam, wo ihr Platz war. Spätabends fiel sie dann  todmüde auf ihr zerschlissenes Lager direkt vor dem Ofen, wo es trotz ihrer Bemühungen um Reinlichkeit von der Asche immer etwas schmuddelig  war.

Irgendwann  hatte sie es auf ihrem Lager etwas kuscheliger, da sie während einer ihrer Besorgungen ein Shalahjunges vor gefräßigen Torbaks retten  konnte, das ihr fortan nicht von der Seite wich. Warum ihre Herrschaft nichts dagegen sagte, werden wir wohl nie erfahren.

Die  Erlebnisse des Tages spiegelten sich in ihren intensiven und lebhaften  Träumen wieder. Die harte Arbeit, das harte Lager und auch, wie sie unter Einsatz ihres Lebens auf ihren Wegen wehrlose Tiere vor gefährlichen Raubtieren rettete. Ihr größter Traum jedoch war es, auf dem Ball  anlässlich des Segensfestes zu tanzen und die Sorgen ihres Alltages hinter sich zu lassen.

Die  Bernsteine ihres Vaters hätten mit ihrem Wert diese schwere Zeit wohl  sofort beenden können, aber sie hätte sie um nichts in der Welt  weggegeben. Daher trug sie die wertvollen Stücke stets nah bei ihrem  Herzen, stets darauf bedacht, dass niemand sie zu sehen bekam.

Als  sich das Segensfest näherte, nahm sie all ihren Mut zusammen und fragte  zaghaft nach, ob sie denn bei den Dekorationsarbeiten für den Ball helfen dürfe. Sie hätte wohl nicht genug Arbeit, bekam sie zu hören, und schon war eine große Schale mit Samen in die kalte Asche entleert. Wenn diese Samen sich wieder in der Schale befänden, könne sie gehen.

Verzweiflung ergriff sie. Das war nicht rechtzeitig zu schaffen. Nach Trost suchend sah sie sich nach ihrem Kuschelwuschel um, wie sie den Shalah getauft  hatte. Der Kleine war nirgendwo zu finden und sie fühlte sich so einsam  wie noch nie zuvor. 

Plötzlich  hörte sie ein Kratzen an der Tür und als sie nachsah, stand dort ihr treuer Begleiter mit allerlei Tieren, die sie irgendwann gerettet hatte. Die Schar versammelte sich still um die Asche und stand bis auf die Stege hinaus und wie durch Geisterhand füllte sich die Schale langsam aber stetig mit den Samen. 

Als  das Werk vollbracht war, war es schon recht spät und so machte sie sich  im Laufschritt auf zum Ballsaal. In ihrer Angst zu spät dran zu sein  riss sie die Tür auf und rempelte ein stattliches, männliches Exemplar von einem Tryker an. Sie hätte nicht sagen könnten, ob ihr der Atem vom Zusammenprall stockte oder von Anblick dieses Mannes. Das Auffälligste war die rote, maskenhafte Tätowierung um die Augen. Als sie sich viel später am Abend zum Schlafen hinlegte, musste sie immer noch an diese  Begegnung denken.

Der Trykerprinz, denn um diesen handelte es sich bei dem Angerempelten,  wusste gar nicht so recht, wie ihm geschah. Auf dem nicht allzu hell  erleuchteten Steg konnte er nicht genau erkennen, wer sich nach dem Zusammenstoß mit einem Murmeln entschuldigte und hastig verschwand. Die Homina hatte allerdings etwas verloren. Er bückte sich und fand drei  außergewöhnliche Bernsteine. 

Zuhause angekommen, legte er die Bernsteine auf ein Tischchen bei seinem Bett und er ging auch gleich schlafen.

In  dieser Nacht hatte er einen merkwürdigen Traum. Eine junge Frau  arbeitete so hart, wie er es noch nie von einem Homin gesehen hatte. Sie  erhielt Anweisungen, die zum großen Teil die reinste Schikane waren. Ihr Durchhaltevermögen und ihre Energie beeindruckten ihn sehr.

In  der folgenden Nacht träumte er von derselben Trykerin. Er sah, wie sie sich geschickt mit ihrer Pike eines Torbaks erwehrte. In nächster Nähe hockte ein verletztes Shalahjunges. Als die kleine Homina den großen Torbak erlegt hatte, kümmerte sie sich um den Shalah und schließlich  folgte ihr der Kleine. Er sah, wie sie ihre kargen Mahlzeiten mit dem Tier teilte und wie sich das Junge auf dem Nachtlager an sie kuschelte und sie wärmte. 

Habe ich schon erwähnt, dass der Prinz außergewöhnlich tierlieb war und welches sein Lieblingstier war?

Im  Traum der dritten Nacht sah er die junge Frau tanzend auf dem Segensfestball und damit war es endgültig um ihn geschehen. Sie sah  dabei so strahlend und glücklich aus. Er musste sie einfach  kennenlernen. 

So  begann er sie zu suchen und zuallererst in der Gegend, wo sie zusammengestoßen waren. Er ging von Tür zu Tür und fragte überall nach der Frau aus seinen Träumen. An jeder Tür wurde er enttäuscht. 

Er begann schon am Erfolg seiner Suche zu zweifeln, als er am Abend vor dem Segensfest besonders schroff abgewiesen wurde, und er hatte sich bereits zum Gehen gewandt, als die Bernsteine in seiner Tasche auf einmal wärmer wurden, und das mit jedem Schritt, den er sich weiter entfernte.

Also  klopfte er nochmal an die Tür und drängte sich an der unfreundlichen  Frau vorbei. Er erkannte sofort das Lager beim Ofen und sah dann auch den kleinen Shalah.

Die kleine Trykerin konnte gar nicht glauben, wen sie da in das Zimmer  drängen sah. Sie zog sich in die dunkelste Ecke zurück und versteckte sich hinter ihrem Kuschelwuschel. Zielstrebig kam der gutaussehende Homin auf sie zu, verbeugte sich vor ihr und sagte: „Würdest du mir die  Ehre erweisen, mich morgen zum Segensfestball zu begleiten?“

Bevor  sie sich besinnen und antworten konnte, tönte es aus Richtung der Tür, dass das nicht gehe, da sie ihre Schulden abarbeiten müsse. Der Prinz  fragte nur: „Wieviel?“. Nach zähen Verhandlungen hatte er die Frau aus seinen Träumen ausgelöst.

Auf  dem Ball tanzten die beiden die ganze Nacht hindurch, und wenn er in ihre Augen sah, fühlte er sich so glücklich, wie sie aussah. 

Das Ende könnt ihr euch vielleicht denken.

Edited 2 times | Last edited by Chroniken von Atys (1 decade ago)

#11 [fr] 

Anyumes Geschichte

Das ist die Geschichte eines freundlichen Gibbaïs.
 
Ja, die Gibbaïs sind meist unhöflich, ungewaschen und etwas brutal, aber wenn sie mit offenen Armen auf dich zulaufen, dann wollen sie dich umarmen.
Doch wir Homins mögen keine Umarmungen von Gibbaïs.

Dieser Gibbaï war noch viel lieber als die anderen.
Er träumte davon, umarmt, liebgehabt, gestreichelt und entlaust zu werden.
Immer, wenn er Homins friedlich ernten sah, oder beim Picknick im Dschungel, ging er heran und grüßte sie, in der Hoffnung, dass sie ihn einladen würden, um an ihren Aktivitäten teilzunehmen.
Aber wenn sie ihn sahen, flohen die Homins, oder warfen gar mit spitzen Waffen nach ihm.

Darüber war der Gibbaï sehr traurig. 

Einmal versuchte er sogar, sich rot einzufärben, weil die Homins manchmal die roten Gibbais trafen, aber er fand heraus, dass sie auch die roten Gibbaïs nicht umarmten.
Außerdem vertrug sich das Rot nicht gut mit dem schwarzen Fell.

An einem Atysmasabend hörte er Lachen und Singen.
Er näherte sich und sah eine Anzahl Homins versammelt sitzen, um der Geschichte einer Fyra zu lauschen.
Ohne einen Laut zu machen, ging er näher heran, um besser hören zu können.

Niemand sah, dass er da war.

Ganz allein auf der Welt, allein und traurig, versuchte er einen Moment zu glauben, dass er wirklich mit ihnen zusammen war.

Er ging, bevor einer der Homins ihn bemerkte. Er hätte nicht gewollt, dass dieser Augenblick des Friedens in Waffengewalt endete. 

Ich widme diese Geschichte allen Gibbaïs, die ungeachtet ihrer brutalen Manieren und ihrer sozialen Unerwünschtheit manchmal Freude haben an Träumen und Freundlichkeit, ohne das jemals mit anderen teilen zu können.

#12 [fr] 

Eodas Geschichte

Dies ist die Geschichte eines jungen Homins.
Er war ein Jäger. Allerdings war er nicht zum Vergnügen auf der Jagd.
Er jagte, um zu Essen zu haben, für Felle die er verkaufen konnte, und um seine Kleidung und Werkzeuge herzustellen.

An einem Atysmasabend war der junge Jäger traurig, weil die Saison nicht gut gelaufen war und er kein Geld verdient hatte.
Er war nicht in der Lage, seiner Familie etwas zu schenken, so entschied er sich auf die Jagd zu gehen, trotz Schnee und Kälte, um etwas anbieten zu können.

Nach einer Stunde Ausschau entdeckte der junge Homin endlich eine seltsame Kreatur, die aussah wie ein Yubo ... mit Hörnern .
Der Jäger war überrascht, aber es war der Abend vor Atysmas, und er wollte seiner Familie etwas bieten können.
So blieb er geduckt verborgen, bis die Kreatur näherkam ... Und er sprang auf sie zu, als sie nahe genug heran war!

"Halt!", rief der Yubo. Der Jäger hielt überrascht inne . "Ich bin einer der vielen Yubos von Atysmas, ich bin hier, um Freude und gute Laune an diesem Abend zu bringen!"
Die Homin seufzte : " Ach, ich bin ein Jäger, und das Jahr war hart. Ich möchte Geschenke machen, kann mir aber keine leisten."
"Daher will ich etwas mit meinen eigenen Händen herstellen, aber alle Tiere haben sich vor der Kälte versteckt ... "

Seine Not verstehend, winkte der Yubo dem Jäger, ihm zu folgen, was dieser tat, seine Trauer zurückhaltend.
Gemeinsam gingen sie und fanden den letzten Hausierer, der noch etwas zu verkaufen hatte, und der Yubo ließ den Jäger eine einfache Spitzhacke für ein paar Dapper kaufen.
Dann führte der Yubo den Jäger zu einer großen Lichtung , wo er zu graben begann.
Verblüfft ahmte der Jäger den gehörnten Yubo nach, und bald entdeckte er, dass der Boden voll von Ressourcen war.

Zusammen ernteten sie genug, so dass der Jäger Kleidung und Schmuck für seine Familie herstellen konnte.

Um dem Atsmasyubo zu danken, beschloss der junge Homin, nie wieder das Leben eines Tieres zu nehmen, und er wurde Ernter.

#13 [fr] 

Freyrs Geschichte

Dies ist eine Legende, die ich hörte.

Es heisst, dass selbst die großen Banditen den Geist von Atysmas fürchten, sodass sie sich einmal im Jahr an einem geheimen Ort auf Atys versammeln und versuchen, den Geist zu finden.

Aber bis jetzt waren sie nicht in der Lage, ihn zu finden, denn der Geist ist schnell und lässt nur Schnee zurück.

Der Grund für ihr Handeln ist, dass sie so wütend auf die Homins sind ... weil sie glauben, dass der Geist von Atysmas diese jedes Jahr immer mehr liebt und überall auf Atys Geschenke für sie hinterlässt, aber nicht für die Banditen.

Diese, nebenbei gesagt,  wurden Nomaden genannt, aber da sie nicht glaubten, dass es den Geist von Atysmas gibt, haben sie Atysmas nicht gefeiert, und so wurde es dunkel in ihrer Seele und sie verwandelten sich in Banditen.

Auf der anderen Seite ist es so, dass der Geist immer bis zum heutigen Tag noch hofft, dass sie den Funken der Tugend finden, und wenn sie es tun, werden sie endlich die Geschenke finden, die über ganz Atys verstreut sind, und am Lachen und Glück von Atysmas mit allen Homins teilhaben.

Last edited by Chroniken von Atys (1 decade ago)

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