ROLEPLAY

Zu tiefst beunruhigt setzt sich Nyenor nach der Akenaksitzung an ihren Schreibtisch und verfasst ein Schreiben. Mit zittrigen Fingern versucht sie in Kürze das niederzuschreiben, was sie soeben erfahren hat und selbst erst noch verarbeiten muss. Allerdings drängt die Zeit und somit eilt sie sich.

Besorgt schaut sie dem Izam hinterher, der ihre Nachricht zu Salazar bringt.

"Geschätzter Salazar,

Gerne würde ich Dir erfreuliche Dinge schreiben, doch bedauerlicher Weise lassen die derzeitigen Begebenheiten, die unsere Heimat wie auch ganz Atys, die das Leben aller Homins betreffen, nicht zu. Es ist erschreckend welcher Gefahr die Hominheit ausgesetzt ist.

Da Du selber nicht an der Akenaksitzung, bei welcher auch der geschätzte Kitin-Forscher Daeronn zugegen war, teilnehmen konntest, möchte ich Dich kurz über den Kenntnisstand informieren.

Herr Daeronn berichtete uns, zu welchen Ergebnissen er durch das Untersuchen der Kitin-Larven, der Kizarak-Probe und den gewonnen Erkenntnissen der vielen Beobachtungen durch die Homins und auch der Ranger gekommen ist. Insofern sind seine Feststellungen, sowie die der anderen Kitin-Forscher, mehr als nur beunruhigend, wenn nicht alarmierend.

Was man bisher nur vermutete, hat sich nun bestätigt. Das Kitin-Nest im Almati-Wald ist aktiv mitsamt seiner Königin. Die Untersuchung der Larve ergab, dass es sich um Kitins aus dem Almati-Nest handelt. Es ist insofern davon auszugehen, dass die Kitins ein Portal aus dem Alamati-Wald ins Schwarzmoor nutzen, welches noch nicht gefunden wurde. Die Kolonien in den Ländern haben jeweils eine Königin. Die von den Königinnen gelegten Eier, so Herr Daeronn, können von vier verschiedenen Arten sein, jede Art entspricht einer Stufe in der Hierarchie der Kolonie. Es ist davon auszugehen, dass die Königinnen gemeinsam strategisch agieren und nicht in Konkurrenz zu einander stehen. Desweiteren stellte sich heraus, dass die Kitins sich sehr schnell bewegen, schneller als bisher angenommen, ja ungewöhnlich schnell sogar. Die von Herrn Daeronn und den anderen Kitin-Forschern gewonnenen Erkenntnisse lassen nur einen Rückschluss zu. Alle bisherigen Anhaltspunkte deuten auf eines hin: auf jenes, was es bisher nur ein mal in der Geschichte gab. Es wird sich vermutlich wiederholen.

Du weißt wovon die Rede ist, nicht wahr? Der große Schwarm!

Die auf der Aknaksitzung anwesenden und sehr besorgten Homins bitten Dich daher, die Karavan aufzusuchen, um ihre Hilfe zu erbitten. Da die These aufgestellt wurde, wenn es wirklich zu einer Invasion in Form eines zweiten großen Schwarms kommt, so seien wohlmöglich in den alten Landen Hinweise zu finden für das, was hier bei uns geschieht. Eine gewagte These zwar, dort nach einer möglichen Verbindung zu den aktuellen Ereignissen zu suchen, jedoch wurde dieser von Herrn Daeronn nicht widersprochen. Vielleicht wären die Karavan bereit, Tranzportmöglichkeiten zur Olkern-Seenplatte und den Aelius-Dünen bereitzustellen, damit wir auch dort auskundschaften können. Es könnte hilfreich sein und man erhofft sich hierdurch Hinweise, ob ggf. die Bedrohung von dort ausgeht. Die Homins bitten die Karavan zudem, die Forschungsergebnisse über den Kipekoo an sie heranzutragen. Vielleicht könnten diese weitere wichtige Anhaltspunkte liefern, die benötigt werden, um die Gefahr abzuwenden.

Fest steht dessen ungeachtet, dass die Königinnen gefunden und vernichtet werden müssen. Wo sie sich genau verbergen ist unbekannt und sicherlich sind diese gut bewacht. Man muss hierfür wohlmöglich durch die Tunnelsysteme reisen. Vielleicht wissen die Ranger dazu mehr. Wir werden sehen. Spekuliert wurde weiterhin, ob und wie man die Gelege vernichten kann, um hierdurch einer Vermehrung der Kitins entgegenzutreten, da alle bisherigen Versuche einer Zerstörung dieser scheiterten.

Lieber Salazar, zurzeit sind sich die Homins im Unklaren drüber, in welchem Land zuerst begonnen werden soll, gegen das Unheil vorzugehen. Nichts desto Trotz sind alle mobilisiert. Die Homins sind zum Kampf bereit und auch gerüstet und nicht ohne Hoffnung.

Ich schließe nun meinen Bericht und hoffe, dass Du alsbald weitere Informationen aus dem anstehenden Protokoll der Akenakitzung erfahren kannst. Herr Daeronn ist zudem bereit, bezüglich weiterer Auskünfte zu korrespondieren.

Jena möge uns schützen in diesen dunklen Tagen.

Respektvollst,

Nyenor Aurea D'Avarron "