ROLEPLAY


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#1 [de] 

Der kleine flache Stein hüpfte über die Wasseroberfläche und schrecke einige Fische auf. Protestierende Blicke wurden dem kleinen Tryker in seiner einfachen Kleidung zugeworfen.
Mardix blinzelte und blickte reumütig auf den zweiten Stein in seiner Hand, um ihn ganz schnell zu Boden fallen zu lassen.
"Schon gut, schon gut."
Ein wenig lustlos schlenderte er durch Fairhaven und blieb Gedankenversunken bei seinen Mekkis stehen. Er war so tief in Gedanken versunken, daß er gar nicht bemerkte wie das jüngste Mekki geschickt ihm eine Mohrrübe aus seiner Tasche stibitzte. Und ihn ganz fragend anschaute als der übliche gespielte protestschrei des kleinen Trykers ausblieb.
Es war eine kleine Ewigkeit her, als sein Trek Tryker erreicht hatten. Ihr Proviant war fast aufgebraucht gewesen. Sie hatten die Ärmel hochgekrempelt und hatten gehandelt. Gehandelt um irgendwann genug Proviant zu haben um weiterzuziehen. Damals hatten sie noch nicht gewußt dass ihre Kunden ihnen ans Herz wachsen würden und sie viel länger bleiben würden.
Das Proviant hatten sie schon seid Jahren zusammen um weiterzuziehen.
Nicht wenige von Ihnen waren im Laufe der Zeit weitergezogen um von anderen ersetzt zu werden.
Mardix strich sanft über die Haut des kleinen Mekkis das beschlossen hatte ihn mit seinen Rüssel ein wenig aufzumuntern. Denn so ein nachdenklicher kleiner Tryker hatte dies sicher nötig.
Vor dem geistigen Augen tauchten Bilder auf und verschwanden. Riesge Krissisberge die gefährlich wankten und vor denen er sich nur mit einem Sprung gerade noch in Sicherheit bringen konnte. Ellenlange Kundenschlangen. Gildenhallentüren die gerade noch so zu gingen und bei denen er sich wahrlich mit aller Kraft mitsamt seinen Mekkis gegen die Tür stemmen mußte um sie noch zu zu bekommen. Inzwischen sah die Halle dagegen richtig leer aus. Er sah noch einmal die vielen Gesichter der Kunden. Auch von denen hatte er schon viele nicht mehr gesehen.
Oh ja es gab viele Erinnerungen an ihren Handelsposten.
Auch wenn er den Gedanken immer verdrängt hatte, wußte er daß eines Tages der Tag kommen würde, wo er den anderen folgen mußte. Er hatte nie gewußt wann dieser Tag kommen würde, er wußte nur daß er eines Tages kommen würde. Noch war er sich nicht sicher ob dieser Tag nun gekommen war. Aber er hatten die ersten Anzeichen entdeckt. Zeichen von denen er gehofft hatte sie nie zu sehen. Oh er würde den Tag hassen wenn es soweit war. So wie er seit jeher Abschiede hasste. Er würde sie alle elendig vermissen. Doch nichtsdestotrotz der Tag würde kommen wo ein Tryker tun mußte was getan werden mußte. Mardix seufzte und blickte zum Himmel empor. Er wurde hundemüde sein, wenn ihn sein kleiner Yubo hungrig weckte. Erstaunt blickte er in die Augen seiner Mekkis die ihn zu mehrt aufmerksam studierten. "Ihr könnt doch keine Gedanken lesen oder?" Er täschtelte seine Mekkis und suchte vergebens nach den Mohrrüben. Er blickte das jüngste Mekki mißtrauisch an, dass sich bemühte besonders unschuldig drein zu schauen. Mardix lächelte leicht.
"Schauen wir was der Abend uns bringen mag."

Last edited by Mardix (1 decade ago)

#2 [de] 

Daomei kam von einem Besuch bei ihrer kleinen Schwester Baiyun am Eingang des Gildengebäudes vorbei. Beiläufig fiel ihr Blick auf eine Notiz an der Eingangstür der Fahrenden Händler. Dann begann sie zu lesen ..

"Ist alles in Ordnung?" Der vorbeigehende Tryker klang besorgt. "Ja, ja, kein Problem", kam die gepresste Antwort. Natürlich war nichts in Ordnung. Trauer und Zorn überschwemmten sie. Musste sie schon wieder verlieren, was sie lieb gewonnen hatte, was ihr Sicherheit gegeben und Freude bereitet hatte, so viele Male? Die Tränen, die ihr übers Gesicht gelaufen waren, nahm sie erst jetzt wahr und wischte sie weg.

Schliesslich siegte die Disziplin, die die Ranger ihr, freundlich und unaufdringlich, aber beständig, bei jedem Anfall von Wut, Schmerz, Trauer und Überschwang eingeschärft hatten: die Gefühle nicht unterdrücken, aber auf der Woge bleiben, sich nicht überwältigen lassen, sich konzentrieren, nachdenken ..

Natürlich, Tryker sind freie Homins, ein Entschluss ist zu respektieren, niemand darf eingesperrt werden, auch nicht in einem Käfig aus Zuneigung. Was schuldeten die Händler ihr? Nichts. Was verdankte sie den Händlern? So vieles.

Ihr erster Markttag kam ihr in den Sinn. Aus lauter Nervosität hatte sie der Zorai hinter ihr statt Larann einen Teil ihrer Sachen gegeben, das Missverständnis klärte sich dann. Geduldig hatte Larann ihre Fehler beim Tauschen hingenommen, über Unzulänglichkeiten ihrer Produkte hinweggesehen, auch über eine Überschreitung der Abgabegrenzen. Mardix' nette Komplimente erfreuten sie jedesmal. Und nicht selten gab es ungefragt und unverdient Erhebungskristalle extra. Die Markttage wurden zum festen Bestandteil ihres Lebens auf Atys.

Die Händler gaben Ansporn zu Fortschritten. Wie stolz war sie auf ihre ersten exzellenten Produkte gewesen, und erst recht auf die erhabenen, für die sie sich immer tiefer in die Urwurzeln gewagt hatte. Und immer mehr, angespornt durch geduldige Anregungen, verbesserte sie die Qualität ihrer Produkte, nicht bloss ein exzellent oder erhaben in der Beschreibung, sondern maximale Werte in Geschwindigkeit und Schaden bei Waffen, Ausweichen bei leichten Rüstungen, hohe Abwehrwerte und Schutzfaktoren bei schweren.

Junge Homins sollten all das nicht mehr erleben können? Sie kämpfte nochmals gegen die Gefühle an, die sie zu übermannen drohten. Sicher, alles, was einen Anfang hat, hat auch ein Ende. Wenn die Händler ihre Pforten schliessen, die Wirbelwindfestung der Gier der kämpfenden Gilden preisgegeben wird, wird Atys fortbestehen. Aber es wird ärmer geworden sein.

Tröstlich brannte der Shookischnaps in Gaumen und Speiseröhre. Lydix machte eine Bemerkung über ihre geröteten Augen. "Der verdammte Sand, ich brauch ne Brille wie der Reitmek".

Edited 4 times | Last edited by Daomei (1 decade ago)

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Daomei die Streunerin - religionsneutral, zivilisationsneutral, gildenneutral
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