Lore & Chronicles


uiWebPrevious1uiWebNext

#1 Multilingüe 

Multilingüe | Français | English | [Deutsch] | Español
Die Macht des Vaters

Stevano-Karan (*), durchschritt seine Wohnung. Seine Hände hinter dem Rücken verschränkt, seine Lippen im Zorn geschürzt, seine Stirn von Ärger zerfurcht, war der Herrscher der Grünen Anhöhen rasend vor Wut. Der laute Knall seiner Stiefel hallte im Raum wider, ein bedrohliches Echo in der Stille des Raums.

Würdevoll und ruhig, blasser als je zuvor, hatte Karae Tamiela den seltsamen Eindruck, dass der Rhythmus ihres Herzens sich dem unbarmherzigen Zuschnappen der Stiefel ihres Ehemannes angeglichen hatte. Und als er drei Fuß von ihr entfernt stehen blieb, mit seinem kalten, durchdringenden Blick, meinte sie zu spüren, wie ihr Herz still stand.

"Bei der Gnade Jenas, wie konntet Ihr mir das antun?" brüllte der Karan.
Tamiela blickte zaghaft zu Boden.
"Und das königliche Kind, das Ihr in Euch tragt? Habt Ihr nur an Euch selbst gedacht, als Ihr diese verrückte Reise unternommen habt? Und was, wenn diese niederträchtigen Marodeure Euch entführt hätten? Und was, wenn das Kind getötet worden wäre, noch bevor es das Licht Jenas erblickt hätte?"
Tamiela sagte nichts und legte unwillkürlich ihre Hände auf ihren Bauch, wie um ihr Kind vor Unglück zu bewahren.
"Ihr hättet es mir vorher sagen sollen. Ich habe Euch seinetwegen verboten, das Königreich zu verlassen." Der Karan seufzte.
"Ihr habt nun neue Verpflichtungen. Passt auf Euch auf, Miela, und auf ihn."

Tamiela schaute auf, ihren Ehemann anblickend, und es bildete sich eine Träne in ihren Augen. "Sil (**) Stevano, das werde ich. Ich ... ich wollte so gerne diese wunderschöne Reise unternehmen, bevor ich wieder auf kleine Spaziergänge um den Palast herum beschränkt bin! Ich fühlte mich so stolz und unverwundbar mit diesem neuen Leben in mir! Ich dachte nicht einen Augenblick an die Gefahren ... Was hatte ich zu befürchten, umgeben von meiner Eskorte?

Seine Frau plötzlich so verwundbar sehend, fühlte Stevano wie sich seine Wut auflöste, und er kam nicht umhin zu lächeln, mit dem Gedanken daran, dass sie ihm einen zweiten Erben schenken würde. Denn selbstverständlich würde es ein Sohn werden!

(*) Karan: König, Sprache der Matis
(**) Sil: Ja, Sprache der Matis

Última edición por Chronicles of Atys (9 años hace)

uiWebPrevious1uiWebNext
 
Last visit sábado 20 abril 05:04:57 UTC
P_:

powered by ryzom-api