Deutsch

"Profan" wird im Allgemeinen als "gewöhnlich" im Sinne von "obszön" verstanden. Man kann darüber streiten, ob es der eigentlichen, weniger engen Bedeutung des Wortes - wenngleich in einer säkularisierten Welt - Ehre antut. Aber ich denke, dass die meisten Leser der Richtlinien begriffen haben, was gemeint ist.*

Der Verbot kopierrechtlich oder markenrechtlich geschützter Namen oder von Produkt-Eigennamen macht deshalb Sinn, weil im Zweifelsfall bei geschützten Namen die Firma, die den Gebrauch zuläßt, rechtlich belangt werden kann. Die Grenze liegt wohl ungefähr da, wo der Marken- oder Firmenname für sich selbst mehr Gewicht in der öffentlichen Wahrnehmung gewonnen hat als das Wort an sich, obgleich es natürlich Wörter gibt, die zum Sprachgebrauch, zur Sprache gehören und deshalb nur in einem abstrakten Raum (Amerika ^^) mit Copyright belegt werden können. Kreios nannte Firmennamen wie "Adidas" oder "Microsoft"; ich erinnere mich, dass sich damals ein "Matchbox" umbenennen mußte, was m. E. grenzwertig ist. Andererseits ist das natürlich ein Name, der in einem auf glaubhaftes RP angelegten Universum eher sperrig oder surreal erscheint, um es freundlich zu sagen. Surreal wäre auch die Verwendung von Whiskey, Whisky, Whiskas oder Waschmittel. Also: bestimmte Markennamen und fast alle Produktbezeichnungen gehen nicht, aus gutem Grund.

Die Beispiele von Namen, die Sabia angeführt hat - Lucero, Neros, Soraya, etc. - mögen auch Markennamen oder Typenbezeichnungen sein, aber die Marken, Typen, Leute haben diese Namen, weil es sie gibt und schon vorher gegeben hat, nicht umgekehrt. Auch wenn Marvel rotiert - Thor, Odin, Loki gab es vorher, und sie kriegen keinen Penny für die Verwendung dieser Namen in Büchern über nordische Gottheiten z. B. Jeder darf sich McDonald nennen oder Potter, aber bei Ronald McDonald oder Harry Potter wird's eng (obwohl es sicher auch in Wirklichkeit beides gibt).

Das führt glatt zu dem Thema der "bekannten Namen aus Fantasy- und Science Fiction-Bereichen". Luke Skywalker, Conan, Indiana Jones oder Gandalf sind da sicher berühmte Beispiele, die aus gutem Grund ein No-go sind. Wenn Du den Namen von einem Ork nimmst, der in der letzten Kampfreihe beim Angriff auf Helms Klamm seine letzte Blähung läßt, oder vom dritten Tusken von links, der Sand in den Sandalen hat, dann wird das niemanden stören, denke ich ...

* Ein Extrembeispiel von empfundener und tatsächlicher Bedeutung ist "Platzangst", das oft zur Definition der Angst vor engen Räumen verstanden und gebraucht wird, aber genau das Gegenteil bedeutet.**

** Übrigens würde ich den Namen "Elizabeth" nicht als profan im Sinne von "weltlich" bezeichnen. Die englische Königin ist immerhin das Oberhaupt der anglikanischen Kirche und damit so profan wie der Papst. ;)