ROLEPLAY


Gewaltstreich in Yrkanis und Pyr

Jetzt, da der Überraschungs-Zugriff vorüber ist, kann ich ja nun den Rest der Ereignisse vom letzten Mal, also noch vom Tria, den 15. Nivia des 2. Zyklus im AtysJahr 2556 (OOC: 27. März 2011), fertig erzählen. Was ich das letzte Mal nicht verriet, war zum einen der Aufenthaltsort von Boelaus Lyion. Der Fyros-Händler, der für seinen Mordversuch noch gesucht wurde, war nämlich an diesem Abend mit seinem Zelt von den Ikonenschnitzern auf dem Großen Brocken im Jungfräulichen Wäldchen. Das hatte uns Fräulein Do-Vi Vao vom Stamm nördlich von Min-Cho erzählt.

Wir liefen also zum Großen Brocken, stiegen den Berg hinauf, und Fräulein Stiara O'Brian wandte sich an das Zelt, vor dem ein noch recht frisch aussehendes Lagerfeuer entzündet worden war: "Boelaus wir wissen das ihr da seit kommt raus". Sie mußte den Mann wohl in seinem Zelt herumrumoren gehört haben. Herr Lyion erwiderte darauf, wie ich ja schon erwähnte, daß er nur herauskommen und alles erzählen würde, wenn wir ihm versprächen, ihn nicht zu töten oder gefangen zu nehmen.

Die Erleuchtete, Frau Sartyrica Gû Niang Yèguângyún, versprach dem Händler deswegen, daß wir nur mit ihm reden wollten, und ihm kein Leid geschehen würde. Herr Lyion kam daraufhin heraus und ließ sich am Feuer nieder. Er berichtete zunächst von der Entführung seiner Frau Cerasse und dem Erhalt des Briefes, in dem ihm 10 Millionen Dapper geboten worden waren. Hier der genaue Wortlaut des Briefes, wie ihn Herr Salazar Caradini diesmal auf Aufforderung von des Fyros vorlas:

"Oren Pyr Lyion, ... wir hörten von der Entführung Eurer Frau. Auch hat ein Spitzel unsererseits bei Einvine di Ende berichtet ... dass Ihr 8.000.000 Dapper auftreiben müsst. Wir haben ein anderes Angebot für Euch, auf der zweiten Seite ... findet Ihr ein Angebot über einen öffentlichen Mord. Mord mag schrecklich klingen, soch wenn Ihr den Anweisungen folgt ... erhaltet Ihr 10.000.000 Dapper. Dies ist die beste Lösung, Eure Frau kann ausgelöst werden und Ihr mit dem Rest in den Ruhestand gehen. Mit besten Grüßen, Die Imperiale Faust"

Außerdem wurde erwähnt, daß auf dem Brief noch etwas stand, und zwar eine zweite Unterschrift, die kaum lesbar war. Herr Lyion konnte sie gar nicht entziffern, sagt er. Herr Caradini erwähnte auch, daß die Worte "Envine die Ende" kaum noch lesbar waren, obwohl der Händler beteuerte, nichts mit dem Brief gemacht zu haben. Nun folgte der interessantere Teil der Unterhaltung, den ich aus guten Gründen bisher verschwiegen hatte.

Herr Lyion bestätigte zunächst die Worte der Ikonenschnitzerin Do-Vi Vao, daß die Auftraggeber ihn nicht bezahlt hatten. Sein Mordanschlag war immerhin ja auch mißglückt. Als ich noch etwas in ihn drang, daß die Worte des Gibads eigentlich vermuten lassen hatten, daß er das Geld durchaus schon erhalten hatte und seine Frau schon wieder zurück war, stiegen dem Fyros die Tränen in die Augen. Er gelobte, daß er noch kein Geld gesehen hätte.

Fräulein Daomei schlug vor, dem Händler das Geld zu geben, damit er zum Übergabeort gehen könne und seine Frau in Empfang nehmen könnte, woraufhin wir dann gleich die Entführer überwältigen würden. Auch Herr Salazar betonte, daß wir Frau Cerasse befreien würden, wenn wir könnten. Aber wenn Herr Lyion denke, daß er sich nachher zur Ruhe setzen könne mit einem finanziellen Überschuß für einen Mord, dann hätte er sich geschnitten. Herr Lyion beklagte sich darüber, daß sein Leben im Dschungel schon schwer genug wäre, und er bat erneut darum, nicht verhaftet zu werden.

Fräulein Stiara meinte darauf, daß nun genug Beweise vorlägen, sodaß es vielleicht auch bald möglich wäre, den Händler wieder in seine Heimat zu holen. Während Herr Caradini dem Händler mitteilte, daß er nicht seine Auslieferung beantragen würde, empfahl er Herrn Lyion dennoch, bei künftigen Geschäftsreisen Matia außer acht zu lassen. Ich riet dem Fyros zudem, sich in Hinkunft bei Problemen gleich dem Akenak anzuvertrauen, der mit ihm eine Lösung suchen würde, anstatt sich in anderen Ländern von Bruchstücken seiner Sorgen zu erleichtern.

Nun kam es aber noch interessanter an diesem Abend: Herr Boelaus Lyion berichtete außerdem, daß er mit einem Izam einen Brief von einer alten Freundin erhalten hätte. Sie hieße Gicha Verini und war bis vor kurzem Botschafterin der Matis in Fairhaven. Sie war am Frogmore-Platz attackiert worden; ein Bekennerbrief der "Imperialen Faust" zu dieser Tat war in Yrkanis gefunden worden. Scheinbar war sie für die Urheberin des Brandes bei der Informationstafel in Pyr gehalten worden.

Nun befand sich Frau Verini zur Erholung in Avalae. Glücklicherweise hatte sie den Anschlag also überlebt. Sie hatte an Herrn Lyion geschrieben, erklärte dieser uns, daß sie Informationen für ihn hätte. Der Händler wollte sich aber freilich nicht auf der Reise zu ihr erwischen lassen, während er noch auf der Flucht war. Daher bat uns der Händler, uns an seiner Statt bei ihr zu erkundigen. Zudem überreichte er Herrn Caradini, der eine schriftliche Bestätigung verlangte, ein Dokument; damit die Botschafterin wissen sollte, daß Herr Lyion uns zu ihr geschickt hätte. Obendrein drängte der Fyros sogar noch zur Eile, denn er mache sich um seine Frau Cerasse Sorgen.

Ich muß sagen, daß es Herrn Boelaus Lyion meiner Auffassung nach an Schuldgefühlen für seine Tat leider deutlich mangelte! Auch wenn er nach Pyr zurückkehren sollte, hielte ich eine Gerichtsverhandlung in seiner Heimat, die ihm die Tragweite seiner Handlungen vor Augen führen sollte, für sinnvoll. Eine öffentliche Vor-Augen-Führung der Möglichkeiten, welche betroffenen Homins in Fällen wie Erpressung oder bei Aufträgen durch verdächtige Gruppierungen/Personen offenstehen, wäre bestimmt nicht nur für den angeklagten Händler selbst lehrreich...

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