ROLEPLAY


Gewaltstreich in Yrkanis und Pyr

Gerade erst kürzlich, am Prima , den 25. Fallenor des 1. Zyklus im AtysJahr 2556 (OOC: 5.3.2011, ab 21.30 Uhr) ist wieder ein Anschlag erfolgt. Diesmal traf es die Händlerin Sini Vigno beim Stamm der "Grünen Samen" in der Nähe von Yrkanis.

Diese unangenehme Angelegenheit verlief folgendermaßen: zunächst bat ein Fyros-Händler namens Boelaus Lyion hilfsbereite Homins durch einen öffentlchen Aufruf, ihm beim Ausliefern von Waren, darunter Bier, von Thesos bis in die grünen Anhöhen zu geleiten, da diese Wege heutzutage gefährlich sind. Einige Homins, darunter auch meine Wenigkeit, meldeten sich gern als Begleitschutz und liefen nach einer kurzen Begutachtung des Packmektoubs samt seinen Waren mit Herrn Lyion vom Stall in Thesos los.

Nachdem wir vorsichtig die Wüste in den grünen Anhöhen durchquert und am Kami-Altar beim Urwurzelabgang in Herrn Salazar getroffen und miteingeschlossen hatten, erreichten wir den Stamm der Grünen Samen ohne besondere Probleme. Dort aber meinte die Händlerin plötzlich, daß sie die Werkzeuge, Waffen und Biere gar nicht bestellt hätte. Gern würde sie jedoch das Bier nehmen, damit Herr Lyion den langen Weg nicht umsonst hatte machen müssen...

Seltsamerweise reagierte Herr Lyion darauf vollkommen unerwartet. Er zückte einen Dolch und stach ohne ein weiteres Wort auf die arme Händlerin ein! Auf unsere Beruhigungsversuche reagierte er nicht. Danach versuchte der Attentäter zu entkommen und geriet in einen Kampf mit den Wachen der Grünen Samen, die ihn niederstreckten. Schwer getroffen am Boden liegend verschwand Herr Lyion anschließend - entweder durch die Gnade seiner Fraktion gerettet, oder aber verstorben. Wir wissen es nicht.

Fräulein Sini Vigno jedenfalls konnte durch unsere Heiler rasch wiederhergestellt werden und verspürte erstmal keine besonderen Nachwirkungen der Verletzungen wie etwa Übelkeit oder Schwächtung durch eine Vergiftung. Untersuchungen des Mektoubs ergaben genausowenig Spuren wie die des Gepäcks. Der fallengelassene Dolch, den Herr Chanchey aufhob, erwies sich als ein ganz gewöhnlicher, wenngleich auch vorzüglicher Jabus-Fyros-Dolch.

Das einzige wirklich Ungewöhnliche, was wir entdecken konnten, war ein Pergament, das Herr Salazar dem verschwindenden Fyros-Händler gerade noch in letzter Minute abnehmen konnte. Den genauen Wortlaut des Schreibens kann ich leider nicht widergeben. Es war schon schwer genug, Herrn Salazar und Herrn Chanchey, den er in den Inhalt einweihte, die wichtigsten Details zu entlocken.

Offenbar stand auf dem Pergament etwas wie: Auftrag: öffentlicher Mord. Opfer: Sini Vigno vom Stamm der grünen Samen. Preis/Bezahlung: 10 Millionen Dappers. Unterschrift: die imperiale Faust.

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Details und Überlegungen verschiedener Personen dazu:

Wie das nun genau mit dem ersten Attentat zusammenhängen könnte, bei dem es der "imperialen Faust" doch angeblich um ein Rächen der Beleidigung von Prinz Lykos aus der brennenden Wüste ging (während die Grünen Samen ein ausgesprochen friedlicher Stamm sind, der Homins aller Nationen willkommen heißt), dazu gibt es zum derzeitigen Zeitpunkt lediglich eine Menge Spekulationen.

Ich befragte das Fräulein Sini, ob sie bei einer Begegnung der Prinzen der Matis und Fyros anwesend gewesen war; oder ob sie Prinz Stevano eventuell gut kenne? Beide Fragen verneinte die Dame; sie hätte weder den einen noch den andren Prinzen je zu Gesicht bekommen. Das schließt ja wohl nun aus, daß eine gute Bekannte von Prinz Stevano sterben sollte, um ihn damit seelisch zu verletzen.

Die Grünen Samen spielen besonders als Händler für den Warentrnsport zwischen den Städten der grünen Anhöhen eine Rolle. In Yrkanis hatte davor schon der Markt gebrannt; es waren Waren dabei zu Schaden gekommen, ebenso aber zwei Matis-Händler. Einen der Verletzten vom Marktanschlag habe ich im übrigen mittlerweile wieder wohlauf in den Straßen von Yrkanis antreffen können, was mich sehr freute.

Das Pergament des Händlers wies ausdrücklich darauf hin, daß ein "öffentlicher" Mord gewünscht worden war. Ob das Schreiben aber absichtlich gefunden werden sollte oder es nicht geplant war, daß der Auftragbrief in unsere Hände fiel, ist unbekannt. War es geplant gewesen, könnte der Brief absichtlich als falsche Spur abgefaßt worden sein. Auch ist noch lange nicht sicher, daß die Einzeltäter oder Anschlagsgruppen, die hinter der angeblichen "imperialen Faust" stecken, auch wirklich beide Attentate veranlaßten; trotz allem, was die Schreiben behaupten. Herr Salazar würde deswegen die Handschriften beider Briefe noch untersuchen lassen.

Herr Salazar ermahnte das Fräulein Vigno, ab sofort nur noch mit Leuten zu handeln, die sie lang und gut kennen würde, damit sie nicht erneut das Opfer solch eines ruchlosen und abscheulichen Attentates werden könne. Dem stimmte die Händlerin zu und meinte, daß sie für gewöhnlich hauptsächlich mit Herrn Collix Handel treiben würde, der von fast allen Homins als sehr vertrauenswürdig angesehen wird.

Leider aber stellte sich bei der weiteren Befragung heraus, daß Fräulein Sini den Fyros-Händler Boelaus Lyion durchaus schon kannte. Zwar nicht genauer, aber er war öfter mal beim Stamm der Grünen Samen vorbeigekommen, um Futter oder Wasser für sein Mektoub zu empfangen. Daher hatte die Händlerin des Stammes ihm auch angeboten, ihm zumindest das Bier abzunehmen - daß sie dafür angegriffen werden würde, hatte sie freilich ganz und gar nicht erwartet.

Vielleicht ist das ja eins der Ziele dieser "imperialen Faust": daß man selbst Bekannten - vor allem als Matis den fyrosstämmigen - nicht mehr vertrauen soll, da man fürchten "muß", daß sie von der imperialen Faust für ein Attentat gekauft wurden. Diese Wirkung könnte natürlich mit Absicht geplant worden sein. Es wäre möglich, daß der Händler selbst ein Mitglied der ominösen Gruppierung oder einer Nachahmer-Gruppe war, welche gar nicht so viel Geld und Einfluß in der Wüste besaß, wie sie mit ihrer Inszenierung bei den Grünen Samen glauben machen wollte.

Wir konnten im übrigen weder auf dem Dolch noch am Pack-Mektoub Spuren von Giften entdecken. Herr Chanchey ermahnte die Händlerin dennoch, unbedingt zu einem Heiler in Yrkanis zu gehen, um die nun behandelten Wunden von Experten untersuchen zu lassen.

Fräulein Sini wollte das Mektoub behalten, und die anwesenden Herren gaben trotz meiner persönlichen Skepsis über die Ungefährlichkeit des Mektous ihrem Wunsch nach. Herr Salazar erwähnte allerdings, daß er Ermittler des Königs vorbeischicken würde. Dolch und Pergament wollte er den Wachen in Yrkanis zur Untersuchung abliefern.

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Obwohl Herr Salazar betonte, daß der Auftrag ausdrücklich einen "öffentlichen Mord" verlangt hatte, bezweifelte ich, daß ein Attentat auf einen doch eher kleinen Stamm mit nicht allzu viel Zeugen wirklich so "öffentlich" genannt werden konnte. Vor allem verglichen mit dem ersten Brandanschlag mitten in Yrkanis - das war fürwahr ausgesprochen "öffentlich" gewesen! Zudem fehlte diesmal noch ein eindeutiges Bekennerschreiben. Vielleicht aber auch nur deswegen, weil der Anschlag eigentlich nicht gelungen war. Fräulein Sini Vigno lebte schließlich noch.

Herr Curtos meinte, daß die wahre Gruppe hinter dem Namen "imperialen Faust" durchaus die Grünen Samen persönlich kennen könnte und sie sich nicht grün wären. Daß der Name "imperiale Faust" lediglich erfunden wäre und gar nicht einmal Fyros-Bürger dahinterstehen müßten, liegt ja durchaus im Bereich des Möglichen.

Herr Chanchey sprach die Vermutung aus, daß die imperiale Faust mit dem neuen Attentat die Botschaft verkünden wollte, daß sie nicht nur die Städte selbst attackieren würde, sondern auch die Freunde des Königreichs. Sollten damit die bisherigen Verbündeten der Matis gegen sie gewandt werden? Oder eher direkt gegen die Fyros, von denen ja behauptet wurde, daß sie hinter den Anschlägen stecken? Oder sollen die Grünen Samen ihre Warenlieferungen einstellen? Wenn ja, wem würde das nützen?

Es wurde von Herrn Qillian gemutmaßt, daß es sich bei dem neuen Attentat um eine Taktik namens "Soft-Target" handeln könnte. Die Städter waren gewarnt und aufgescheucht durch den Brand am Markt von Yrkanis, nun würde der Terror ins Land getragen. Immerhin seien auch die Grünen Samen vom Blut der Matis.

Herr Curtos meinte, daß der Attentäter wohl sehr verzweifelt gewesen sei, denn er mußte damit rechnen, erwischt zu werden - gerade, wenn das Attentat öffentlich war. Wollte er sich etwa opfern? Wofür? Damit seine Familie versorgt sei oder seine Schulden getilgt würden? Oder war er vielleicht selbst von der Richtigkeit seiner Tat überzeugt - oder überzeugt worden? Herr Chanchey dachte daran, daß Herr Lyion vielleicht einfach nur dringend Geld nötig gehabt haben könnte.

Herr Curtos aber sagte, daß der Auftraggeber womöglich wußte, daß er den versprochenen Betrag von 10 Millionen Dappers gar nicht zahlen würde müssen, weil Herr Lyion nicht überleben würde. Jedoch ist die Chance, aus einem Stammeslager zu entwischen, durchaus höher als in einer stark bewachten Stadt des Matis-Volkes selbst. Was womöglich der Grund für die Auswahl der Grünen Samen als Opfer gewesen sein könnte, statt auch diesen zweiten Anschlag wieder in einer der Städte des Königreiches selbst stattfinden zu lassen.

Natürlich besteht noch immer auch die Chance, daß es sich beim zweiten Anschlag um eine gezielte Einzeltat gegen die Händlerin oder den Stamm handelt, sich aber den Aufruhr des ersten Anschlags nur zunutze macht, um ihren eigentlichen Grund zu verschleiern. Genausogut könnte "ein Wirrkopf sich mit diesem Attentat draufsatteln", wie es Herr Salazar ausdrückte.

Leider lebt der Stamm der Grünen Samen von Jagd und Handel, er kann daher nicht dauernd an einem Ort verbleiben, um optimal geschützt zu werden, gab Herr Salzar zu bedenken. Auch wenn Fräulein Sini möglicherweise einen Stand in Yrkanis unter dem Schutz der Stadtwachen erhalten könne, wie Herr Curtos vorschlug.

Die Händlerin selbst betonte entschlossen, daß sie bei ihrem Stamm bleiben wolle. Sie meinte, daß die Fyros sehen sollten, daß sie sich nicht unterkriegen lassen würde. Man könne die Dame zwar auch in Schutzhaft nehmen, das aber würde ihr Geschäft und ihren Ruf schädigen, merkte Herr Curtos an.

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Sehr wahrscheinlich ist nun, daß ein Gegenschlag in der Wüste in absehbarer Zeit zu befürchten ist. Zudem sollte Fräulein Sini gut bewacht bleiben, wie Herr Curtos schon sagte, und größte Vorsicht walten lassen, damit nicht jemand demnächst das Mißlingen des Anschlags auf sie noch gar "korrigieren" möchte.

Herr Curtos sagte zu, in Pyr offizielle Untersuchungen dieses neuen Falles zu veranlassen. Und überlegte, ob man dem nun folgenden Racheschlag in der Wüste nicht irgendwie zuvorkommen könne, da dieser ja nun zu erwarten war. Wenn sich die Anschläge aber ebenfalls auf befreundete Stämme ausweiten, würde das äußerst schwierig werden.

Mein Vorschlag, als Falle mittels kampfkräftigen freiwilligen Homins und verkleideten Wachen ein Fest in der Wüste außerhalb der Städte zu veranstalten; sowie dazu öffentlich verlautbaren zu lassen, daß dort "wichtige Personen" anwesend sein würden, wurde leider nicht einmal ernsthaft in Betracht gezogen. Auch meine Frage, welcher Stamm der engste "Freund" der Fyros-Nation wäre, wurde leider versehentlich überhört.

Dasselbe war schon mit meinem früheren Vorschlag passiert, zu versuchen, Spione, die sich als rachsüchtige Fanatiker ausgeben, in die möglicherweise ja durchaus existierenden Organisationen "imperiale Faust" und "Envine di Ende" einzuschleusen. Würden sie gar nicht beachtet werden, wäre das ja immerhin auch ein Hinweis - nämlich darauf, daß diese Gruppierungen nur fiktiv/erfunden sind und der Ablenkung von den wahren Tätern und ihren wirklichen Intentionen dienen.

Selbstverständlich wurden bei einigen Anwesenden wie schon beim Giftanschlag gegen die Fyros-Akademie auch wieder Gedanken an den überaus gefährlichen Muang und andere Feinde der Nationen wach, wie die Marodeure, die allesamt durchaus Interesse daran haben könnten, die großen Völker gegeneinander aufzuwiegeln, um sie in einen Krieg zu treiben.

Leider wissen wir aber zum jetztigen Zeitpunkt nichts Genaueres, sodaß wir selbst diese schlimmsten Möglichkeiten nicht ausschließen können...

Hatten sich die beiden Händler mit Namen vorgestellt, wollt ihr vielleicht wissen? Nein, hatten sie nicht. Aber nachdem auf Atys bisher immer jeder meinen und anderer Homins Namen schon bei der ersten Begegnung kannte, gehe ich davon aus, daß wir Homins:
* entweder eine intuitive Kenntnis darüber besitzen, mit wem wir gerade kommunizieren
* oder daß wir uns einander ganz automatisch vorstellen, ohne das ausdrücklich zu erwähnen
* oder daß wir - wohl am ehesten Händler - vielleicht gar ein kleines Namens-Schildchen an den Rüstungen tragen

Fragt mich aber bitte nichts Genaueres dazu; ich bin diese Gegebenheiten auf Atys schon seit ewigen Zeiten so sehr gewöhnt, daß ich mich darüber schon lang nicht mehr wundere...

Übrigens: zum derzeit noch immer nicht aufgetauchten Fyros-Gelehrten Apocasus Menix, der am Tag der letzten Adelsversammlung der Matis von der brennenden Wüste aus allein abgereist sei, meinte Herr Curtos, daß er sich vielleicht inzwischen schon in der Akademie von Yrkanis eingefunden haben könnte.

Man müsse dazu mit Herrn Rodi di Varello sprechen, sagte Herr Curtos, dann würde man Genaueres erfahren können. Herr Chanchey gab zu bedenken, daß der Fyros-Gelehrte besser so wie Herr Cuiccio Perinia um eine freiwillige Homin-Begleittruppe hätte anfragen sollen. Aber Herr Curtos erwiderte, daß der betagte Herr Menix häufig allein zu reisen pflege, den Weg gut kenne, und man sich deswegen um ihn keine besonderen Sorgen mache.

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