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Kitinforschungen - Suche nach Dokumenten über die Kitins

Das Informationshäppchen, die Vorstellung, dass ein Bernstenwürfel mit wahrscheinlich genau dem Wissen, nach dem er Ausschau hielt, entnommen worden war verblüffte Salazar, denn geschehen war dies offenbar zu einer Zeit, in der Filirae Aylia und er bereits solch regelmäßige Besucher in der Akademie-Bibliothek waren, dass die Duchesse über ihre Bemühungen Bescheid gewußt haben musste.

Er presste zwischen zusammengebissenen Zähnen einen Fluch hervor, weil er seine Aufmerksamkeit immer wieder von seinen Studien hatte ablenken lassen wegen seiner Bemühungen für die Almati-Lösung, die er energisch seit dem Augenblick unterstützt hatte, als sich Fey-Lin und ihm diese Möglichkeit eröffnete. Als diese Pläne während der Streitigkeiten mit den Ranger und seiner Demission vom Adelsrat auf Eis gelegt worden waren, hatte er viel Zeit, um die Manuskripte und Bernsteinwürfel in der Akademie zu studieren, aber dann kam der Anhörung im Königlichen Palast und die erneut intensive Arbeit hinsichtlich der Vorbereitung und Ausführung der Idee, die Kitin-Durchgänge mit Rotoas zu verschließen, die ihn vom Schreibtisch weg in die Grünen Anhöhen, die von Kitins bereinigt werden mussten, dann in die Höhlen der Oberen Urwurzeln, um die notwendigen Rotoa-Samen von einst vom großen Almati veränderten Pflanzen zu sammeln, und schließlich zurück in das Königreich, um auf die Kitinhügel Rotoas zu pflanzen und wachsen zu lassen, trieb. Es funktionierte wie ein Zauber (und Zauber waren in der Tat Teil davon), und die Bemühungen Cuiccio Perinias und der Matis-Adeligen - mit der Hilfe von Freiwilligen aus allen Nationen - produzierte prächtige, blühende Rotoas einer Größe, wie man noch nie zuvor auf Atys gesehen hatte. Diese Rotoas waren in der Tat Verkörperung der Wunder der Grünen Anhöhen und der Hingabe der Matis, und dazu geeignet, nicht nur die Sinne der Matis, sondern die jedes Homins zu bezaubern. Vor allem lobpreisten sie Jena mit ihren raffinierten Duft und ihrer Schönheit und wurden - für die kurze Zeit ihrer Blüte - ein Symbol für den Triumph der Matis über die Kitins.

Dazwischen hatte der Karan ihn gebeten, in die Adelskammer zurückzukehren und den Vorsitz über den schon länger verwaisten Adelsrat von Davae zu übernehmen. Salazar konnte dies kaum verweigern, ohne Seine Majestät zu düpieren, wenngleich er nicht einmal in Davae lebte und immer wenig Interesse an Dorfbürokratie hatte, die sich ihm in Albernheiten wie dem Pflanzen von Blumen oder der Veranstaltung von Dorffesten darstellte. Zusätzlich war die Bevölkerungszahl der Davae so klein, dass er keine Arbeit delegieren konnte. Er war jedoch froh, wieder im großen Spiel der Matis-Politik mitmischen zu können, und es schien passend, dass er gerade dann zurückkam, als in den Grünen Anhöhen und dann in den Verdorrenden Landen - wo die Matis ihr Versprechen gehalten und geholfen hatten, die Kitinhügel zu verschließen - die Rotoas in voller Blüte standen.

Aber während dieser aufregenden Zeit war er zu selten in der Akademie gewesen, schien es, und gerade dann hatte die Duchesse Mona di Fareni einen Bernstenwürfel mit sich genommen, der - oder auch nicht - eine Lösung, oder zumindest einen Anhaltspunkt zum Verständnis der verflixten gepanzerten Invasoren beherrbergen konnte. Salazar konnte sich nicht erinnern, die Duchesse - Hochadel, aus einer alten Familie, wie der Name implizierte - je getroffen zu haben, aber er war Historiker und besuchte selten die Vergnügungen des Königlichen Hofs. Vielleicht kannte Filirae Aylia sie? Doch für den Moment war es vor allem entscheidend, den Bernstenwürfel zurückzubekommen. Daher schickte er einige der Burschen, die manchmal Besorgungen für den Argonauten machten, aus, um Gerüchte und echte Informationen über die Duchesse zu sammeln. Danach setzte er sich hin und fing an, ein paar Briefe zu schreiben - an Filira Erminantius, seinen Akademiekollegen, um ihn über die aktuelle Situation zu informieren, an Karan Stevano, um ihn über die Entwicklung - oder Nicht-Entwicklung - seines Studiums in Kenntnis zu setzen, an Filirae Aylia eine Zusammenfassung und einige Fragen über die Duchesse, und schließlich an die Duchesse selbst mit der Bitte um ein Treffen. Die ersten drei schickte er per Izam, den vierten gab er seinem Pagen Menthys, um ihn persönlich abzuliefern. Tatsächlich wollte er, dass Menthys ein Auge auf sie hatte - Salazar war viel zu lange in der Politik, um noch vertrauensselig zu sein.

Dann lehnte er sich zurück, legte die Fingerspitzen aneinander und wartete.

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Salazar Caradini
Filira Matia
Royal Historian
Member of the Royal Academy of Yrkanis
First Seraph of the Order of the Argo Navis
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