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Anlor Winn

Kurzgeschichte von Anesia

Es war einmal ein Planet, auf dem vier Völker mit verschiedenen Körperstaturen, Temperamenten und Traditionen lebten. Sie lebten, genauer gesagt, nicht auf dem mineralischen Teil des Planeten, sondern auf dem pflanzlichen. Die Flora war dort so bedeutend, dass sie Kontinente formte.
Die vier Völker waren äußerlich unterscheidbar durch das Vorhandensein von kleinen, gebräunten, blassen und großen blauen. An dieser Stelle der Geschichte habt ihr verstanden, dass es tatsächlich eine Geschichte über uns und unsere schöne Rinde ist.
Diese vier Völker hörten nie damit auf, Krieg zu führen. Unaufhörlich, ständige Konflikte, stets Chaos zwischen Völkern, zwischen Religionen und selbst zwischen den Leuten desselben Volkes mit demselben Glauben.
Jeder Vorwand war gut genug, um die Waffen herauszuholen und zu versuchen, zu beweisen, wer "der Stärkste" sein würde... Und dafür versuchten sie alle, sich zu rüsten, sich aufzurüsten, mit immer mehr Waffen, mehr Rüstungen.
Dieses rasende und irrationale Streben nach Macht und sinnloser Vorherrschaft trieb sie langsam aber sicher dazu, alle Ressourcen des Planeten auszusaugen. All diese Anstrengungen, sich gegenseitig zu zerfetzen, zum Schaden des Planeten, anstatt sich gegenseitig zu helfen, Hand in Hand zu handeln, damit jeder vorankommt... Die vier Völker, durch so viele Schlachten gespalten, kamen schließlich zu der einzigen Sache, die sie vereinte:

Einer letzten Schlacht, die ein für alle mal entscheiden würde, wer die übrigen beherrschen würde.

Alle versammelten sich auf einem gleichen und einzigartigen Schlachtfeld. Und der folgende Kampf an dieser düsteren Nacht von Anlor Winn brachte eine unglaubliche Flut an Sap zum Fließen. So viele Leben wurden genommen, von der Macht zurückgebracht, um erneut zu erliegen... An dem ganzen Tag gab es keinerlei Ruhe für all jene, die so begierig nach Macht waren. Die Rinde war nicht länger mit Sägemehl bedeckt, sondern mit Ausrüstung, Sap und in Fetzen gerissenen Gliedmaßen, zerquetscht von all dieser Grimmigkeit. Es war am Abend, als sie alle plötzlich aufhörten, ergriffen vom Schrecken: die Rinde zitterte mit einem monströsen Gebrüll! Brennende Piken erhoben sich überall um das Schlachtfeld herum, hielten die gesamten Völker gefangen, entzogen und isolierten die Mächte von ihren Plätzen des Gebets an das Leben. Einige versuchten zu entkommen, aber es gab keinen Ausweg. Die Piken waren viel zu hoch, um an ihnen hochzuklettern, und das Feuer breitete sich schnell aus, darüber hinaus füllten giftige Dämpfe den Himmel, die Sterne mit ihrem Licht verdunkelnd. Die Rinde war schwer verwundet durch die Völker, welche sie verzehrten, während sie sich selbst verzehrten... Sie alle erstickten nun im günstigsten Falle, verbrannten lebendig im schlimmsten. Die Feuer-Läuterung war nach Monaten verschiedenster Feuer vorüber. Sie alle wurden wieder zu Staub inmitten verbrannten Sägemehls. Die Rinde hatte ihnen das Leben gebracht und sie musste es ihnen wieder wegnehmen, aufgrund des Missbrauchs, den sie mit ihm betrieben haben. Es war ihre Heimat gewesen. Es wurde ihr Grab...

Eine einfache Geschichte oder grausige Vorahnung? Auf jeden Fall kann man darüber nachdenken ... an einem guten Feuer natürlich.
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